Am nächsten Abend ging Albus zum Quidditch Feld hinunter, um nach Scorpius zu suchen, der nach dem Training nicht wieder aufgetaucht war. Albus hatte Fawley nach ihm gefragt und dieser hatte gemeint, Scorpius wollte noch ein wenig alleine trainieren und war deswegen auf dem Feld geblieben.
Als Albus die Tribünen betrat, flog Scorpius gerade durch einen der Ringe hindurch. Der Himmel war gefärbt in einer Mischung aus hellem Orange und dunklem Violett und die Sonne verschwand langsam zwischen den Hügeln im Westen. Es war ein wenig kühl geworden und Albus verbarg das Gesicht in seinem Schal, während er zu Scorpius aufsah, der ihn offenbar erst in diesem Moment erkannte und lächelnd auf ihn zuflog, bevor er einige Meter von ihm entfernt zu Boden ging, vom Besen stieg und über die Tribüne auf ihn zukam.
»Hast du mich vermisst, Al?«, fragte er grinsend, als er vor ihm Inne hielt und Albus war froh, dass er die Schuld für seine roten Wangen dem kalten Luftzug zuschieben konnte.
»Quatsch«, erwiderte Albus und lachte in seinen Schal. »Ich habe mir nur Sorgen gemacht, dass du vom Besen fällst und dir irgendetwas brichst. Ich weiß doch, dass du manchmal ziemlich ungeschickt bist.«
»Ich?«, lachte Scorpius und klang gespielt fassungslos. »Du bist derjenige, der ständig über seine eigenen Füße stolpert. Darf ich dich an die Katastrophe von vor drei Jahren erinnern, als du den gesamten Inhalt deines Zaubertrank Gebräus im Klassenzimmer verschüttet und ein riesiges Loch in den Boden gebrannt hast?«
»Da war ich zwölf«, erwiderte Albus augenrollend. »Das zählt nicht, Scorp. Du hast dich erst letzte Woche in deinen Bettvorhängen verheddert und sie mitsamt der Stange runter gerissen.«
»...Das...Hast du gesehen?«, fragte Scorpius mit großen Augen und wurde etwas rot, während Albus prustete.
»Klar habe ichs gesehen«, erwiderte er lachend. »Ich stand in der Tür und du hast dich wie ein Burrito eingewickelt auf dem Boden gerollt und lautstark geflucht. Ich wünschte, du hättest es auch gesehen.«
»Das...«, murmelte Scorpius und wich verlegen seinem Blick aus. »Das ist ziemlich gemein, Al. Wenn du es gesehen hast, dann hättest du mir helfen können.«
»Hätte ich«, kicherte Albus. »Aber es sah einfach zu gut aus.« Und es war irgendwie verdammt süß, fügte er in Gedanken hinzu. Scorpius blickte beleidigt zu ihm auf und packte den Stiel seines Besens etwas fester.
»Mal sehen, ob du das immernoch so witzig findest, wenn ich dich dazu zwinge mit mir zu fliegen, Albus«, meinte er dann.
»Was?«, fragte Albus und sein Lachen erstarb augenblicklich, bevor er einen Schritt zurück trat. »Nein. Nein, Scorpius. Ich fliege nicht. Du weißt ganz genau, dass das zu hoch für mich ist. Vergiss es.«
Scorpius schmunzelte und trat einen weiteren Schritt an ihn heran, bevor er sein Handgelenk packte und ihn ein wenig näher zu sich zog. Albus' Herz hüpfte und er schaffte es nicht, den Blick von Scorpius Augen abzuwenden, die ihn amüsiert musterten.
»Ah, komm schon«, sagte Scorpius leise und lächelte ihn an. »Ich will dir unbedingt etwas zeigen.«
»Scorpius, ich...Ich habe doch noch nicht einmal einen Besen«, erwiderte Albus und zwang sich, neutral zu wirken.
»Aber ich habe einen«, meinte Scorpius und hielt den Besen in seiner Hand ein wenig höher, als wolle er damit seine Aussage untermauern. »Und ich passe auf, dass du nicht runter fällst. Versprochen.«
Albus Rang innerlich mit sich. Einerseits machte er sich nur bei dem Gedanken dort oben in der Luft zu sein und keinen Boden unter den Füßen zu haben beinahe in die Hosen aber andererseits hatte Scorpius ihm angeboten, mit ihm zusammen auf einem Besen zu fliegen. Er würde sich an ihm festhalten müssen. Er hätte eine Ausrede, um ihn anzufassen und wahrscheinlich würde er niemals wieder die Gelegenheit haben, ihm so nahe zu sein. Es war wirklich ein Dilemma.
DU LIEST GERADE
Give Me A Reason - HP Scorbus FF
FanfictionAlbus Potter und Scorpius Malfoy treten ihr fünftes Jahr in Hogwarts an und eine Achterbahn der Gefühle beginnt. * ::Textausschnitt:: Erneut spürte er, wie seine Augen brannten und zwang sich, unberührt in den Kamin zu starren aber er wusste, dass...