Kapitel 7

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Kenma's POV

Ich musste erstmal realisieren was hier gerade in den letzten 30 Sekunden passiert ist : Kuroo hat mich mit voller Wucht in ein Raum geschubst und die Tür abgeschlossen. Ich lag auf dem Boden bis das Mädchen, mit der ich jetzt in einem Raum eingesperrt bin und im ganzen Camp kaum 5 Wörter gewechselt habe, mir die Hand gab und mir half nichtmehr wie ein Kaugummi auf dem Boden zu kleben. Ihre Hand war sehr warm, man merkte das sie es selber unangenehm fand und ich merkte wie ich anfing rot zu werden. Mein Kopf war so benebelt das ich nichtmal ein 'Danke' oder irgendwas in der Richtung sagen konnte. Ich war einfach so verwirrt. Warum ?
Warum sperren die hier uns ein ? Wollen die uns verkuppeln oder sowas , aber das macht kein Sinn ich kenne sie garnicht ich weiß nur das sie die selben Hobbys teilt, mehr auch nicht. Ich muss die Zeit tot schlagen sonst wird das hier sehr Unangenehm. Ich war noch nie gut in Freundschaften knüpfen geschweige den Small-Talk oder normale Gespräche zu führen.
Deswegen mach ich das was ich am besten kann : Alles um mich herum ausblenden und in die 2. Welt eintauchen. Gesagt ~ Getan. Ich nahm mir meine PSP die auf den Boden gefallen ist als ich gestürzt bin, lehnte mich an die Wand gegenüber von der Wand wo Sakura saß und rutschte mit dem Rücken auf den Boden. Ich entschied mich für Mario Card. Immer wieder bemerkte ich aus dem Augenwinken das Sakura zu mir aufschaute .... soll ich sie Saki nennen statt Sakura nennen ? Shoyo nennt sie Saki aber sie sind ja sehr nah. Ich blieb lieber bei der Förmlichkeit. So verging rund eine dreiviertelstunde. Sie spielte Animal Crossing, was man an den Sounds und der leisen Hintergrundmusik hören konnte. Ich erwischte mich selbst wie ich neugierig auf sie wurde und ich dieses mal der war der immer zu ihr schaute. Die Luft war angespannt da wir wahrscheinlich beide nicht wissen was wir tun oder sagen sollten. Doch dann war sie die erste die die Stille unterbrach. „Hast du empfang hier ?" Ohne ihr eine Antwort zu geben zog ich mein Handy raus und schaltete es ein. Als ich das E oben rechts sah seufzte ich. 'Nein' wollte ich sagen 'Ich hab hier leider kein Emfang' wollte ich sagen aber ich schüttelte nur den Kopf. Innerlich verfluchte ich mich für diese Aktion. Bist du jetzt Stumm geworden oder was ? Du kannst ihr nichtmal normal Antworten ! Du bist Schwach. Wie früher ! Da war sie wieder. Seid 2 Jahren war sie weg und ich konnte sie unterdrücken. Sofort schossen mit Bilder und Erinnerungen in den Kopf.....

⚠️ Warnung ! Selbstverletzung ! ⚠️

RÜCKBLICK

20~25. Es ertönte ein lauter Pfiff. Wir haben verloren. Ich war im dritten Jahr der Mittelschule und wir haben gerade ein sehr wichtiges Spiel verloren im Halbfinale. Du warst nicht gut genug ? Du hättest besser spielen können !! Du bist ein nichtsnutz! Meine innere Stimme zerfraß mich und einzelne Tränen bahnten sich ein Weg aus meinem Auge. Als ich wieder zu Hause war tat ich das einzige Sinnvolle. Da meine Eltern nicht zuhause waren und übers Wochenende auch nicht kommen würden, war es der perfekte Zeitpunkt. Ich hab es verdient, diesen Schmerz und diese ganze Schuld alleine zu tragen. Ich rannte ins Bad und schloss die Tür. Ich holte die Klinge, die in der untersten Schublade war, raus . Sie begleitet mich seid dem ersten Jahr der Mittelschule. Ich fühlte mich einsam, mein bester Freund war schon in der Oberschule und ich war hier alleine. Er war und ist der einzigste der davon weiß das ich mich ritzte und meine innere Stimme mich dazu drängte. Es verfolgt mich seitdem meine kleine Schwester ertrunken ist. Weil es meine Schuld war. Ich hörte ihre Stimme, die nach Hilfe schrie. Ich sah zu wie sie vor mit ertrank. Ich hatte früher eine Meeres Phobie, weswegen ich nicht rein gegangen bin. Währe ICH keine Angshase, währe ICH da reingegangen dann hätte sie jetzt noch gelebt aber stattdessen sah ich zu wie sie weiter salziges Wasser schluckte und wenig später mit leblosem Körper auf der Oberfläche, mit dem Gesicht im Wasser durch den Meer schwamm. Ich war in so einem Schock das ich Ohnmächtig wurde und im Krankenhaus aufwachte. Während 2 verheulte Eltern neben mir saßen und alles gut redeten, zerfraß mich die Schuld. Seitdem fing ich an kaum zu reden und mich in einer Digitale Welt zu verstecken. Ich schmeckte die Salzigen Tränen an meinen Lippen. Ich hielt mir die Klinge an meinen Arm. Die Schnitte, die schon seid Monaten versiegelt sind, kommen wieder zum vorscheinen. Dieses mal nicht dort~ Ich hielt die Klinge das erste mal an meiner Pulsader am Handgelenk. Ich hatte große Angst und wollte die Klinge wieder zurrückziehen aber meine innere Stimme hielt mich auf.

Hättest du besser zugespielt dann hättet ihr gewonnen !
Hättest du keine Fehler gemacht hättet ihr gewonnen !
Aber du bist schwach !  Ein Nichtsnutz !
Wenn deine Eltern wüssten das wegen dir Kaori tot ist dann würden sie dich nichtmehr Lieben !
Sie wissen es vielleicht und schenken dir deswegen keine Aufmerksamkeik. Du bist es nicht wert !
Du bist unwichtig und fällst jedem zur Last.
Also tuh es, verlass die Welt, du gehörst nicht hier hin, nutzlose Menschen sind nur ein Klotz am Bein !

Schnitt. Ein Schnitt. Tief und Schmerzvoll. Ich schrie auf und legte mein Kopf in den Nacken. Es tat so weh. Aber ich hab es verdient. Ich bin nutzlos !
Schnitt.
Ich bin ein Klotz am Bein !
Schnitt.
Meine Eltern lieben mich nicht !
Schnitt.
Niemand tut das !
Schnitt.
Mit tränen in den Augen schnitt ich immer wieder bis ich jemanden die Tür zuknallen hörte. „KENMA VERDAMMT WENN DU DAS TUST WAS ICH GLAUBE ..." Ich nahm Kuroo's Stimme war und vor meinen Augen wurde es Langsam schwarz. Ich sah nur Kuroo der es irgendwie geschafft hatte die Tür aufzubrechen. Blut. Ich verlierte sehr viel Blut.
„Ich.... bin.... nutzlos" war das letzte was ich sagte.Mir wurde schwarz vor Augen und das letzte was ich hörte war mein bester Freund, der meinen Namen schrie.

Rückblick Ende

Meine Hände fingen an zu zittern. Mein Atem wurde immer schneller und ich fühlte mich als ob mich jemand erwürgen würde. Keine Panikattacke.... nicht schon wieder. Ich spürte wie Sakura zu mir schaute, und sich aufrichtete. Meine Gedanken spielen verrückt. Diese ganzen Erinnerungen und meine Vergangenheit .... das halte ich nicht aus. Ich hatte es geschafft es so gut es ging zu unterdrücken aber jetzt, ausgerechnet heute an diesem Ort musste es passieren. Kuroo. Er war nicht hier. Er konnte mich nicht beruhigen. Ich bekam nochmehr Panik. „Hey Kenma, KENMA ! Alles wird gut ich hole hilfe. Soll ich Kuroo holen ?" fragte sie mich besorgt. Als ich ihr halbwegs in die Augen schauen konnte nickte ich. Sie war voller verzweiflung. Sie rannte zu Tür und hämmerte dagegen. Sie ... sprach mit jemanden ? Richtig konnte ich mich nicht konzentrieren da mich die Unruhe wie eine Welle überkam. Mit meinen Händen versuchte ich verzweifelt nach etwas zu greifen. Als ich nichts fand schloss ich meine Augen und versuchte mich zu beruhigten, bis ich etwas warmes an meiner Hand spürte. Sakura's Hand. „Kenma ich bin hier, beruhig dich, Kuroo wird gleich kommen. Atme ein und aus und versuch deine Gedanken von dieser Schlimmen sache oder deiner Vergangenheit zu vergessen." Ich tat das was sie sagte. Ich versuchte an schöne Momente zu denken und es klappte. Halbwegs. Jetzt setzte sich aber was neues in mein Kopf : Sie hat so gesprochen als hätte sie Erfahrung. Ist ihr sowas mal passiert ? Es klickte. Die Tür ging auf und Kuroo kam reingestürmt. Ich versuchte mein Atem unter kontrolle zu haben. Kuroo ist da. Kuroo ist da. Kuroo ist da. Es half. Ich entspannte mich ein wenig. „Hey Kenma alles wird gut, es war nicht deine Schuld, ich bin hier, bei dir." Er legte eine Hand auf meine Schulter und lächelte mich beruhigend an. Eine unangenehme Stille machte sich im Raum breit und ich schaute 2 erleichterte Gesichter an. „Es ... tut mir leid" war das einzigste was ich sagte und umarmte Kuroo. Als ich ihn los ließ schaute ich Sakura an. Ohne weiteres Umarmte ich auch sie und flüstere ein 'Danke' in ihr Ohr. Sie zögerte ein wenig und erwiederte die Umarmung mit glühenden Wangen. „Ich rede später mit dir drüber." Ich kenne Kuro. Er setzte mal wieder sein
du-erzählst-mir-alles Blick auf. Wir gingen wieder auf unsere Zimmer. Da die Jungs noch spielen waren war ich alleine um mich ein wenig auszuruhe, was ich auch tat. Meine Augen schlossen sich und ich schlief ein.

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Wörter: 1435

//14//09//2020//

Kenma x OC   ~2 WELTEN ~Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt