finn
„Was ist mit der?“
„Nee, das soll ‘ne ziemliche Hure sein.“
„Und die da vorne?“
„Das ist nicht dein Ernst, oder?“
„Was denn?“
„Nichts, weiter.“
„Das Mädel da an der Tür!“
„Amelie? Weiß nicht, sie ist ja schon süß.“
„Dann sprich sie an!“, sagte Noah und schob mich grinsend in ihre Richtung.
„Jetzt? Spinnst du?“, schrie ich fast und schaute ihm entgeistert ins Gesicht. „Sowas erfordert lange Vorbereitung.“
„Wenn du jetzt nicht willst, dann kann ich sie ja haben.“ Er schaute mich mit einem furchtbar fiesen Grinsen an und wackelte mit beiden Augenbrauen.
„Ich mach ja schon“, gab ich genervt zurück und bewegte mich langsam auf sie zu. Ich stellte mich ihr direkt in den Weg, obwohl sie es eilig gehabt zu haben schien. Mit einem genervten Blick beäugte sie mich, ehe sie seufzte und mich etwas gereizt von selbst ansprach.
„Was willst du?“
Wow, ist die schlecht drauf. Okay, Finn, Action!
Ich senkte leicht den Blick und gab mein Bestes rot zu werden. Ob das wohl klappte? Keine Ahnung, aber verlegen grinsen und mich am Kopf kratzen tat sein Übriges, dass sich ihre Gesichtszüge ein wenig erweichten.
„Tut mir leid, dass ich dich störe. Ich wollte dich jetzt aber schon eine Weile ansprechen, habe mich aber erst jetzt getraut.“ Mann, kannst du eine Scheiße labern, wenn du ein Mädel rumkriegen willst.
Der genervte Blick war nun ganz von ihrem Gesicht gewichen und sie schaute mich mit einem verschämten Lächeln an, fast so, als würde es ihr leid tun, dass sie so genervt von mir war.
„Tut mir leid, ich muss jetzt dringend los. Wir können uns später unterhalten, okay?“, meinte sie und zwinkerte, als sie an mir vorbeirauschte. Ich grinste breit und ging zu Noah zurück, der mich mit zwei hochgezogenen Augenbrauen anschaute.
„Und? Hat sie dich abblitzen lassen?“, fragte er, woraufhin ich nur den Kopf schüttelte.
„Als wenn“, gab ich mit einem Lachen zurück und packte ihn am Ohr, um ihn hinter mir herzuziehen. „Komm, wir haben noch eine Stunde und dann können wir nach Hause.“
Mit lautstarken Protesten und Gezeter schleifte ich ihn zu unserem Raum.
„Eigentlich müsste ich dir dafür eine reinhauen, dass du mich jedes Mal so brutal zum Unterricht zerrst“, sagte Noah genervt und ließ sich prompt in meinen Schreibtischstuhl fallen. Der knarrte ein wenig, hielt die Wucht aber aus. Ich stand am Fenster und lehnte am Fensterbrett. Mit hochgezogenen Augenbrauen schaute ich ihn an.
„Du weißt genau, warum ich dich da hin zerre“, gab ich zurück und verschränkte die Arme.
„Ich weiß. Tut mir leid und ich bin dir ja auch dankbar dafür. Ich strenge mich ja an, aber manchmal kann ich nicht anders, als mich hängen zu lassen und im Selbstmitleid zu versinken. Ich weiß, dass ich mich überwinden muss und trotzdem weiter machen muss und solange ich das nicht wirklich tue, zerrst du mich weiterhin zum Unterricht und trittst mir in den Arsch, bevor ich mit einem Arschtritt aus der Schule fliege und du mir zusätzlich noch ein paar verpasst. Ich weiß, Finn. Das hast du mir schon so häufig gesagt und ich habe dir schon so häufig gesagt, dass ich es versuche.“ Noah schaute mit zerknirschtem Blick auf den Fußboden und verschränkte selbst die Arme. „Ich habe nunmal Stress.“
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Schweigekodex [under editing]
RomanceFinn und Noah. Noah und Finn. Beste Freunde, die seit ihrem vierten Lebensjahr all ihre Geheimnisse miteinander teilen. Die beiden lassen sich auf etwas ein, was sie tief fallen, aber auch auf den höchsten Ebenen schweben lassen kann. Aber was passi...