Der nächste Morgen
Molly lief völlig erschöpft durch ihre Wohnung und blickte sich um. Sie konnte, nachdem Mycroft und die Männer ihre Wohnung verlassen hatten, nicht besonders gut geschlafen. Sie lag einfach nur in ihrem Bett, starrte an die Decke und grübelte.
Der Morgen ließ nicht lange auf sich warten und schon musste Molly sich für die Arbeit bereit machen und darauf, Sherlock gegenüberzutreten.
Sie musste sich beeilen, da ihre Schicht im Bart's in einer Stunde beginnen sollte und sie wollte sich vorher noch ein neues Telefon besorgen. Sie hüpfte schnell unter die Dusche und zog sich frische Kleidung an. Sie verzichtete auf das Frühstück. Sie würde sich auf dem Weg zum Elektronikmarkt einfach etwas kleines zum Essen besorgen. Nachdem sie ihre Tasche fertig gepackt hatte und die SIM- Karte ihres zerstörten Telefons sicher verstaut hatte, machte sie sich auf den Weg.
Ihre Gedanken kreisten immer wieder zu dem gestrigen Tag, dem Anruf, der Durchsuchung ihrer Wohnung und zu dem, was Mycrofts Assistentin ihr erzählt hatte...
Rückblick
Molly saß immer noch vor ihrem Haus auf den kalten Treppenstufen und wartete darauf, dass Mycroft und die Männer verschwinden würden. Sie hatte sich gegen die Empfehlung von Mycroft Holmes, in ein nahegelegenes Hotel zu gehen, entschieden und so langsam, je fortgeschrittener die Nacht voranschritt, bereute sie es allmählich.
Vor ihr stand Anthea, Mycrofts Assistentin und tippte irgendetwas in ihr Telefon. Molly fragte sich immer noch, was hier eigentlich los war und warum ausgerechnet in ihrer Wohnung Kameras angebracht waren.
„Miss...Anthea, oder? Was ist hier eigentlich los?" fragte sie dann.
Anthea schaute kurz von ihrem Telefon auf.
„Ich bin leider nicht dazu befugt, Ihnen irgendetwas zu sagen. Tut mir leid" entgegnete sie ihr und tippte sogleich weiter auf ihrem Telefon.
Molly stieß einen tiefen Seufzer aus.
„Wieso sagt mir denn hier keiner was?" murmelte sie leise und enttäuscht vor sich hin.
Anthea bekam ihr Gemurmel mit und entgegnete ihr dann:
„Sie sollten mit dem jüngeren Bruder sprechen"
Sherlock. Natürlich, wer sonst? Aber sie hatte Recht. Schließlich war er ihr noch eine Erklärung schuldig. Und anscheinend war er die einzige Person, die sie über diese ganze Situation aufklären sollte. Molly dachte kurz darüber nach und wandte sich schließlich an die Person vor ihr. Sie könnte genauso gut zu ihm fahren, als hier in der Kälte zu warten.
„Miss? Glauben Sie es wäre möglich, wenn ihr Fahrer mich an einen bestimmten Ort fahren könnte?"
Anthea schaute verwundert von ihrem Telefon auf.
„Äh natürlich, aber wohin wollen Sie?"
„Nun, da ja sonst keiner mit mir spricht, muss ich zu der Person, die mir etwas über das Alles hiersagen kann! Ich möchte zu Sherlock Holmes in die Baker Street" sagte Molly dann, richtete sich auf und strich sich den Schmutz von der Hose. Doch ehe sie sich zu dem Auto begeben konnte, unterbrach Anthea sie.
„Miss Hooper, es tut mir leid aber dort ist er nicht. Haben Sie es noch nicht gehört?"
„Entschuldigung, was gehört?" fragte Molly dann leicht verwundert und drehte sich wieder zu ihr.
„Es gab eine Explosion und die Wohnung wurde vollkommen zerstört!" antwortete ihr Anthea.
„Eine Explosion? Was? Aber wie? Geht es Sherlock gut und Mrs. Husdon?" fragte Molly dann völlig entsetzt.
„Keine Sorge, Miss. Alle sind wohlauf und haben es rechtzeitig aus der Wohnung schaffen können."
Molly fiel ein Stein vom Herzen. Aber warum hatte sie noch nichts von der Explosion gehört?
Nun ja, wohl möglich weil sie den kompletten gestrigen Tag auf sämtliche Medien verzichtet hatte. Nachdem sie zu Hause war, wollte sie nur ihre Ruhe haben und es sich mit einem schönen heißen Tee auf der Couch gemütlich machen. Bis zu dem Anruf, der wahrscheinlich - jetzt kam es ihr in den Sinn - mit der Explosion und dem Ganzen hier, zusammenhängt. Immer wieder fragte sie sich, wo Sherlock sich da wieder reingeritten hatte und ob es ihm gut ginge. Sie musste dringend mit Sherlock reden. Und das so schnell wie möglich.
„Oh Gott sei Dank! Aber wo sind Mrs. Hudson und Sherlock jetzt?" fragte sie dann.
„Die ältere Dame ist erst einmal zu ihrer Schwester gegangen und Mr. Holmes wird sich wahrscheinlich bei Dr. Watson befinden. Soll ich Sie dorthin bringen lassen?"
Molly überlegte kurz.
„Nein, nein. Es ist schon sehr spät und er hat eine kleine Tochter. Ich möchte sie jetzt nicht stören. Ich werde einfach morgen bei ihm vorbeigehen" erklärte sie dann.
Anthea nickte kurz und richtete dann wieder ihre Aufmerksamkeit auf ihr Telefon.
Molly hatte von der Explosion in Sherlocks Wohnung erfahren und ihre Wut und ihr Ärger verflogen vorerst und wandelten sich in Besorgnis und Angst. Sie war sich sicher, dass sie dringend mit ihm darüber reden müsste. Sie war schon immer eine Person gewesen, die sich um ihre Freunde sorgte und kümmerte und ihre Bedürfnisse in den Hintergrund stellte. Ihre Entscheidung, ihn aus ihrem Leben zu streichen, rückte damit erst einmal in den Hintergrund. Wichtiger war es jetzt herauszufinden, was passiert war und ob es Sherlock gut ginge?
Aber würde er überhaupt mit ihr sprechen wollen oder würde er, genauso wie sein Bruder, sie abweisen?
Aber aus irgendeinem Grund machte sie sich darüber weniger Gedanken. Es war ihr egal. Sie hatte es satt, dass alle sie für unbedeutend hielten und ihr nichts erzählten. Gleich heute nach ihrer Arbeit würde sie sich auf den Weg zu John machen und Sherlock damit konfrontieren.
DU LIEST GERADE
Zweite Chance
Fanfiction***Molly hat es satt, dass jeder denkt, sie sei unbedeutend. Nach diesem Anruf bricht für sie eine Welt zusammen. Sie zieht die Konsequenzen und muss Sherlock aus ihrem Leben streichen, um wieder glücklich zu sein. Eine berufliche Veränderung kommt...