Kapitel 9

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Kurze Zeit später kam sie an der ihr vertrauten Adresse an. Nachdem sie aus dem Taxi gestiegen war, blickte sie sich kurz um. Sie wollte alles einfangen und in ihren Erinnerungen abspeichern. Das Gebäude hatte sich nicht groß verändert. Von außen war nichts von der Explosion erkennbar. Das letzte Mal, als Molly hier war, konnte sie es kaum wiedererkennen. Ja, Molly hatte die Baker Street kurz nach der Explosion einmal besucht. Nachdem Mycrofts Assistentin ihr von der Explosion erzählt hatte, hielt sie es nicht mehr aus und wollte es mit eigenen Augen sehen.

Das war vor knapp einem Monat. Seitdem war sie nicht mehr hier gewesen.

Langsam schritt Molly auf die Tür zu. Am Knauf hing ein Zettel.

Komm einfach hoch.

Sie musste leicht lächeln, als sie die Nachricht las. Schließlich kannte sie diesen Satz nur allzu gut. Sherlock hatte sie einmal gebeten, zu sich zu kommen, um mit ihr gemeinsam Verbrechen aufzuklären. Als sie in der Baker Street ankam, hing ebenfalls ein Zettel an der Tür mit genau den gleichen Zeilen.

Vorsichtig drehte sie den Knauf der Tür und öffnete sie.

Als sie den Flur zum Treppenhaus betrat, überlegte sie kurz, Mrs. Hudson vorher einen kleinen Besuch abzustatten. Die nette alte Dame war damals sehr bedrückt darüber gewesen, als Molly ihr von ihrem Umzug erzählte. Eine letzte gemeinsame Tasse Tee würde sie vielleicht etwas aufmuntern.

Sie schritt also an die Tür der alten Frau und klopfte aber niemand öffnete. Sie klopfte erneut, doch Mrs. Hudson schien nicht zu Hause zu sein.

Etwas enttäuscht wandte sich von der Tür ab und schritt langsam und mit leicht zittrigen Beinen die Stufen zu der Wohnung hinauf, in der, der Mann warten würde, den sie so viele Jahre liebte aber jetzt loslassen müsste.

'Was er nur wollen wird?' fragte sie sich und stand nun vor der Tür, hinter der, der eigentliche Grund für ihren Weggang wartete.

Aber irgendetwas war anders. Irgendetwas stimmte nicht. Von drinnen konnte Molly jede Menge Stimmen und Gelächter hören.

'Was war hier los?'

Sie öffnete vorsichtig die Tür und wurde sogleich von einer erfreuten Menge begrüßt.

„Molly. Schön, dass du da bist!" begrüßte Mrs. Hudson sie freundlich und zog sie in eine kurze Umarmung. Auch John und Greg kamen hinzu und begrüßten sie. Sherlock saß etwas abseits, begrüßte sie jedoch freundlich mit einem Nicken und einem kleinen Lächeln.

„Äh, was ist hier los?" fragte sie jetzt mit leicht verwirrtem Gesichtsausdruck.

„Na, wir machen eine Überraschungs-Abschiedsfeier, Herzchen" erklärte ihr dann Mrs. Hudson.

„Meinst du, wir lassen dich einfach so gehen, ohne uns gebürtig von dir zu verabschieden? Aber jetzt komm erstmal rein und leg deinen Mantel ab" meinte jetzt John und schob sie mit der Hand auf dem Rücken ins Wohnzimmer.

Molly war sichtlich gerührt von der Überraschung ihrer Freunde. Eigentlich hatte sie ja vorgehabt sich am morgigen Tag von Allen zu verabschieden. Aber so war es vielleicht besser und sie musste keine rührende Abschiedsszenen am Flughafen oder so befürchten.

Sie ließ sich von John hineinbegleiten und gab ihm dann ihren Mantel.

„Wow! Molly! Du siehst atemberaubend aus. Hattest du heute noch etwas vor?" fragte John jetzt, als er sie in ihrem Outfit erblickte.

Molly blickte an sich herunter. Ihre Wangen färbten sich leicht rot.

„Äh, äh... Oh nein, das sind nur meine letzten Sachen, die ich noch bei mir habe." versuchte sie sich irgendwie zu retten.

Zweite ChanceWo Geschichten leben. Entdecke jetzt