20. 思い出

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思い出
𝐄𝐫𝐢𝐧𝐧𝐞𝐫𝐮𝐧𝐠𝐞𝐧

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Sasuke hatte fast die komplette, restliche Nacht damit verbracht, seine neuen Möbel aufzubauen.
Es hätte wahrscheinlich halb so lange gedauert, wenn er Handwerker statt Shinobi geworden wäre. Aber letzendlich stand alles an seinem Platz und das war das wichtigste.

Im Unterbewusstsein zerschlug er sich währenddessen den Kopf darüber, ob Itachi wohl mit seiner kleinen Familie wieder ins Uchiha-Viertel ziehen wollte oder ob er sich lieber außerhalb des alten Viertels nieder ließ.

Er konnte sich überhaupt nicht vorstellen, was seinem Bruder besser gefallen würde. Eigentlich kannte Sasuke seinen Nii-San gar nicht mehr. Es waren so viele Jahre vergangen und sie beide wurden älter, erwachsener und sind reifer geworden.
Ja, wie dachte Itachi eigentlich mittlerweile? Würde er immer noch so herzlich zu Sasuke sein, so wie damals? Oder würde er sich lieber um seinen eigenen Sohn kümmern?

Der jüngere Uchiha war sich nicht sicher. Er wusste nicht einmal, ob es für ihn in Ordnung wäre, wenn sie wieder gemeinsam unter einem Dach wohnen würden, oder würde Itachi lieber ohne ihn wohnen wollen?
Sasuke seufzte.
Seine Gedankengänge gaben ihm keine Antworten. Antworten würde er nur bekommen, wenn er Itachi fragen würde - aber war er dafür schon bereit sich Itachi wieder zu öffnen?
In letzter Zeit hatte er viel über seine Gefühle nachgedacht.
Es war anstrengend so viele neue Emotionen zuzulassen und vorallem deutlich zu zeigen. Da müsste er noch lange an sich arbeiten, aber mit der Hilfe von Sakura würde er das schaffen. Es freute ihm sehr, dass die Kunoichi ihm half und unterstützte.
Gerade wegen ihr musste er sich mit so vielen neuen Dingen auseinandersetzen.

Er betrachtete ein altes Bild von ihm, Itachi und Shisui, das auf der Kommode neben der Haustür stand, als er seinen Mantel überzog.
Gegen Mittag wurden die Teammitglieder der letzten Mission zusammengerufen und trafen sich bei Tsunade im Büro. Eigentlich hatte Sasuke keine Ahnung, was diese Versammlung bezwecken sollte aber er ließ es auf sich zu kommen.
Ein letzter Blick auf das kleine Gruppenfoto und er versank in dem Moment indem das Bild gemacht wurde und machte sich auf den Weg.

Er war so in alten Erinnerungen versunken, dass er gar nicht mitbekam, wie Naruto ihm entgegen kam.
"Moin Sasuke!", rief er dem schwarzhaarigen quer über die Straße zu und Sasuke wünschte sich nichts sehnlicher als im Erdboden zu versinken.
Wie konnte ein 22 Jähriger sich noch so kindisch verhalten? Und der Blödmann wollte echt heiraten? Hinata sollte sich das lieber nochmal gut überlegen.
Sasuke nickte Naruto zur Begrüßung stumm zu und gemeinsam gingen sie den Rest des Weges zu Tsunade.
"Hast du schon mit Sakura gesprochen?", erkundigte sich der Blonde neugierig.
Das Gespräch gestern ließ ihn keine Ruhe und er wollte unbedingt wissen, ob Sakura Sasuke zugesagt hatte.
"Hm", murmelte Sasuke, was in seiner Sprache ein ziemlich deutliches 'Ja' war.
"Ja, und?", hinterfragte Naruto aufgeregt die knappe Antwort, die für Außenstehende nur ein einfacher Laut und keine Antwort war.
"Sie hat zugesagt."
"Glückwunsch, Kumpel - echt jetzt", gratulierte Naruto den Uchiha, als hätte er einen fetten Preis gewonnen und schlug ihm beherzigt auf die Schulter.
"Wurde aber auch mal Zeit, dass ihr zueinander findet", kommentierte der Uzumaki erfreut.

Nur, weil die beiden gemeinsam zu Narutos Hochzeit gingen hieß es nicht, dass sie endlich 'zueinander fanden' und nur, weil er Sakura indirekt seine Liebe gestanden hatte hieß das nicht, dass er sich, zumindest im Moment, an sie binden wollte.
Sein bester Freund interpretierte da schon wieder viel zu viel ein.

Endlich betraten sie das große Gebäude des Hokages und machten sich umgehend auf den Weg in das Büro von Tsunade.
Naruto hielt scheinbar nicht sonderlich viel vom anklopfen und stürmte einfach in den großen Raum.
"Oma Tsunade, wir sind wegen der Versammlung hier", sprach er schon wieder fast zu laut für Sasukes Geschmack.
'Oma Tsunade' schien über ihren Spitznamen auch nicht erfreut zu sein und erdolchte Naruto mit ihrem Blick.
"Würdest du bitte anklopfen wenn du mein Büro betrittst, Naruto", meckerte sie den Blonden an aber er würde es wahrscheinlich nie lernen.
Allmählich trafen auch Kakashi und Sai ein - es fehlten nur noch Sakura und Itachi.
Itachi lag im Koma und fiel somit aus der Besprechung aus. Sakura hielt eigentlich nie was von Verspätungen. Man konnte sich immer auf sie verlassen und sie war immer überpünktlich.
"Sakura wird gleich kommen, wir können schon mal anfangen", entschied Tsunade.
"Ich fänd es besser, dass das zweite Hauptmitglied der Gruppe anwesend ist. Sie ist ein wichtiger Bestand der Gruppe, vorallem weil sie am meisten über Itachi sagen kann", fiel Sasuke der Hokage ins Wort.
Gerade wollte sie etwas erwidern, als es an der Tür klopfte und Sai freundlicherweise die Tür öffnete.
Wahrscheinlich hatte er in einem Buch darüber gelesen, dass das anständig wäre.

Als sich Sasuke zu der Tür undrehte, gefror ihm das Blut in den Adern. Vor ihr hielt Sakura einen Rollstuhl indem ein blasser Itachi saß und schob ihn in den Raum.
"Entschuldigen Sie die Verspätung, Tsunade", sprach die rosahaarige außer Atem. Sie hatte sich wohl ziemlich beeilt.
"Kein Problem, Sakura. Du hattest mich ja bereits in Kenntnis gesetzt."
"Schön das du auch schon kommen konntest, Itachi", nickte sie dem älteren Uchiha erfreut zu.
Sasuke konnte nicht glauben was er sah. Er dachte, sein Bruder würde noch im Krankenhaus, auf der Intensivstation liegen. Das es ihm so schnell besser ging, hatte er gar nicht erwartet.
Es musste wohl an der hervorragenden Kenntnissen von Sakura liegen, dass es ihm so weit wieder gut ging.
Sakura ließ Itachi neben Naruto und stellte sich neben dem älteren Uchiha.
"Schön, dann können wir ja jetzt beginnen", äußerte sich Tsunade und die Berichterstattung begann.
Zuerst erzählten Sasuke und Sakura über ihre zweiwöchige, unspektakuläre Reise zu dem Dorf der heulenden Wölfe. Danach berichtete Itachi von dem Kampf mit Kabuto, indem er den Schlangentyp mehr oder weniger in Schacht halten konnte. Die Absichten die Kabuto hatte, müssten aber noch geklärt werden.
Zu guterletzt kam Sakura nochmal auf den Gesundheitszustand von Itachi zu sprechen.
"Er erholt sich sehr schnell, seine Augen haben fast wieder die komplette Sehkraft und die Schmerzen in der Brust sind abgeklungen. In ein bis zwei Wochen wird er das Krankenhaus verlassen können" sprach die Kunoichi eher zu Sasuke als zu dem restlichen Team.
"Itachi, wie willst du fortfahren wenn du wieder gesund bist?", erkundigte sich nun Kakashi und mahm Tsunade dabei ihre nächste Frage.
Itachi legte angestrengt seine Stirn in die Falten. Wenn er das tat, dachte er immer angestrengt nach und überlegte sich seine Worte gut - dass wusste Sasuke.
"Ich möchte mit meiner Familie wieder ins Uchiha Viertel ziehen und der Polizei beitreten", verkündete er unsicher etwas stolz.
Sasuke schossen Erinnerungsfetzen durchs innere Auge und kniff sie verzweifelt immer wieder zusammen um sie loszuwerden.

Damals, nachdem sich Sasuke mal sein Knöchel verstaucht hatte, trug ihn Itachi huckepack nach Hause.
Auf dem Weg nach Hause kamen sie am Polizeihauptquartier von Konoha vorbei. Damals wurde die Polizei hauptsächlich von Uchihas geleitet und geführt.
Ihr Vater war zu dem Zeitpunkt einer der wichtigsten Mitglieder bei der Polizei und Sasuke war stark davon überzeugt, selbst einmal Polizist zu werden und in die Fußstapfen seines Vaters zu treten. Doch jetzt gehörte er offiziell der Anbu an.
Itachi war sich damals noch nicht sicher ob er der Polizei beitreten wollte. Was seinen Sinneswandel bezweckte, konnte sich Sasuke überhaupt nicht vorstellen.

Tsunade schien mit Itachis Antwort zufrieden zu sein und beendete die Versammlung.

私を愛して - Love Me | SasuSaku FFWo Geschichten leben. Entdecke jetzt