Liz's Sicht
Mit dröhnenden Kopfschmerzen wache ich auf und schaue mich in dem dunklen Zimmer um. Mein Blick fällt zur Tür, die sich leise öffnet. Ein köchelnder Liam kommt rein und hält ein Tablett in der Hand. „Guten Morgen, meine hübsche.", er stellt das Tablett auf den Nachtschrank und setzt sich zu mir aufs Bett. „Wie geht es dir?", verwundert mustere ich ihn. Dann fällt es mir Schlag auf Schlag wieder ein. Ich wurde gestern fast vergewaltigt. Zittrig greife ich nach Liam's Hand und er mustert mich besorgt. Ich atme tief durch. „Danke.", meine Stimme klingt ganz heiser und ich schaue zu Liam hoch. Seine Augen funkeln und er nimmt mich in den Arm. „Ich lasse dich nie wieder alleine, Liz! Ich hätte es mir nie verzeihen, wenn... wenn er dich vergewaltigt hätte. Oh fuck, es tut mir so leid.", er zieht mich auf seinen Schoß und ich lege meinen Kopf in seine Halsbeuge.
Vorsichtig inhaliere ich seinen betörenden Duft und seufze, als mir der süße Geruch von Croissants in die Nase steigt. Schnell greife ich nach dem Tablett und beiße genüsslich in eins rein. Ein zufriedenes Stöhnen entfährt mir und ich schaue kauend zu Liam. Sein Blick ist auf meine Lippen gerichtet und er leckt sich über die Lippen. „Mach das nicht nochmal!", er schaut mich mit verengten Augen an und ich grinse. „Meinst du das?", genüsslich beiße ich wieder in das Croissant und wieder entlockt es mir ein wohliges Stöhnen. Keine fünf Sekunden später liegt das Tablett wieder auf dem Tisch und ich unter Liam. „Provoziere mich nicht, Baby.", er schaut mich Studierende an und beobachtet jede einzelne Bewegung von mir.
Als mir aber wieder etwas in den Sinn kommt, schaue ich ihn ernst an. „Liam?", flüstere ich ganz leise und er setzt sich hin. Sein Blick immer noch auf mich gerichtet. „Ich weiß, dass du mich belogen hast.", seine Augen weiter sich ein wenig und er schaut verlegen zur Seite. „Wieso? Du kannst mir doch immer die Wahrheit sagen, Liam. Wo ist das Problem? Hast du dich mit dieser Mia getroffen?", er schaut nervös zu mir. Langsam nickt er. Das kann doch wohl nicht wahr sein! Schnaubend drehe ich meinen Kopf zur Seite. „Wieso?", frage ich nun wieder und schaue ihn an. „Das kann ich dir nicht sagen. Nicht jetzt, hier, in dieser Situation.", in meinem Kopf treten Fragezeichen auf. Wieso kann er das nicht sagen? Ein seufzen komm von ihm.
„Liz, bitte vertrau mir. Ich würde dich niemals betrügen, falls dir das im Kopf herumschwirrt. Ich liebe nur dich, glaub mir.", er macht eine kurze Pause. „Ich will, dass du morgen Abend zu mir kommst. Zieh dir bitte was schönes an. Dort werde ich dir dann auch alles genau erklären. Ich muss dann jetzt auch los.", ohne auch nur ein Wort herauszubringen, starre ich seinen Rücken an, dann ist er auch schon verschwunden. Wütend und gleichzeitig sarkastisch lachend stehe ich auf und bringe das Tablett herunter. Das kann doch nicht sein beschissener Ernst sein! Er hat mich jetzt nicht wirklich stehen lassen?! Was ein Idiot! Fassungslos lege ich mir eine Hand an die Schläfe und massiere diese. Mein Herz rast und ich spüre wieder das tiefe Verlangen nach Blut. Da ich ziemlich mies drauf bin, beschließe ich alleine in den Wald zu gehen und mich abzureagieren. Mason würde jetzt nur unter meinen Frust leiden, würde ich ihn fragen.
Sauer laufe ich wieder hoch und ziehe mir bessere Klamotten an. Dann verlasse ich auch schon das Haus und bin binnen von Sekunden im Wald. Langsam laufe ich durch den Wald und lausche den Geräuschen. Meine Sinne konzentrieren sich nur auf meine Umgebung.
Heute brauche ich extra viel Blut!Liam's Sicht
Lächelnd kommt Mia auf mich zu. „Das wird super!", sie umarmt mich und ich grinse leicht. Etwas spüre ich die Nervosität in mir auftauchen und mein Herz schlägt mir bis zu den Ohren, doch diese Tatsache versuche ich noch zu verdrängen. Mia löst sich von mir und lächelt. „Ach, Liam. Bisher läuft alles nach Plan, also bleib locker. Ihr wird hören und sehen vergehen."