Kapitel 12 - Nervosität

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"Du musst das wirklich nicht machen.", Sophie schaute auf den Weg vor sich. Von John bis zur ihr war es wirklich nicht sonderlich weit und so hatte er entschieden, dass sie laufen würden. Sophie hatte nichts dagegen gehabt.

"Was ist mit Leon? Wieso ist der plötzlich abgehauen?", John ignorierte ihre Worte. Er hatte seine Hände in seinen Jackentasche vergraben. Sophie ebenso, allerdings sah es bei ihr etwas merkwürdig aus, weil sie ja immer noch eine Jacke von John trug.

"Ach.. Egal.", murmelte sie und warf ihm einen kurzen Blick zu. Er schaute ebenfalls zu ihr rüber und schmunzelte leicht.

"Er war sauer auf mich und hat es an dir ausgelassen, weil er keine Eier hat?", es klang wie eine Frage, aber eigentlich brauchte John gar keine Antwort.

"So ähnlich.", murmelte Sophie.

"Junge, junge, was ein Spast. Tut mir leid für dich. Das wollte ich nicht.", John blieb stehen und hielt sie am Arm fest. Sophie hatte das nicht erwartet und stolperte, aber John fing sie auf und zog sie an sich heran.

"Kannst du ja auch nichts zu.", sagte sie. Sie merkte, wie sie rot wurde und wich seinem Blick aus. John lachte.

"Klar, kann ich da was für. Ich bin halt so unglaublich, dass du mich unbedingt willst und Leon erträgt das nicht.", stellte er selbstsicher fest. Er grinste so breit, dass Sophie sich nicht sicher war, ob er das nur aus Spaß sagte oder es sein bitterer Ernst war.

"Du hast ihm gesagt, dass du mich nicht anfasst. Also bist du tatsächlich nicht ganz unschuldig.", bemerkte Sophie und stellte jetzt erst fest, wie nah sie ihm war. Sie musste hochgucken, damit sie ihm überhaupt ins Gesicht blicken konnte. John verdrehte die Augen.

" Das hat er dir also erzählt? ", er lachte, dann ließ er sie los und setzte sich erneut in Bewegung. Sophie folgte ihm, musste sich aber ganz schön beeilen, da er jetzt nicht mehr so schlenderte wie zuvor.

"Ja."

"Ich hatte genau genommen gesagt, dass ich dich jetzt in Ruhe lasse. Zu diesem Zeitpunkt als ich gesagt hatte.", er grinste und zog aus seiner Tasche eine Zigarette.

"Du hast ihn also absichtlich in die Irre geführt.", stellte sie fest und bog in die Straße ein in der sie wohnte.

"Nenn es wie du willst. Ich mal mir die Welt wie sie mir gefällt...", John blies den Rauch aus und Sophie lachte auf.

"Alles klar, Pippi Langstrumpf.", schmunzelte sie und suchte den Schlüssel in ihrer Handtasche.

"Eigentlich spannend, dass mich gar keiner fragt, ob ich überhaupt was von dir will.", stellte sie nebenbei fest und hörte Johns raues Lachen.

"Ach Kleine, klar willst du was von mir. Du kannst dich nur gut zieren.", er grinste und Sophie verdrehte die Augen. Wie viel Selbstbewusstsein konnte ein Mensch haben?

"Ich mag keine Männer, die rauchen.", sie blieb vor der Haustür stehen und drehte sich zu ihr um. Sie steckte den Schlüssel in das Schloss und wollte sich zur Verabschiedung zu John umdrehen. Sie erschrak als sie bemerkte, wie nah er ihr stand. Er trat einen weiteren Schritt auf sie zu, sodass sie die Haustür direkt im Rücken spürte. Mit beiden Armen stützte er sich neben ihrem Kopf ab und musterte sie wissend.

"Wir wissen beide, dass dich das gar nicht stört.", stellte er fest und seine Augen leuchteten auf. Er hatte wirklich schöne Augen, wenn sie auch klein und leicht gerötet waren. Sophie schluckte. Es war vielleicht immer noch der Alkohol, aber warum sollte sie sich eigentlich schon wieder zurückhalten? John war vielleicht nicht ihr Traummann für eine gemeinsame Zukunft, aber sie konnte doch auch einfach mal den Moment genießen.

Sophie atmete tief durch, dann legte sie ihre Arme um Johns Hals und presste mutig ihre Lippen auf seine. Im ersten Moment schien er von der plötzlichen Offensive überrascht, dann stieg er in den Kuss ein. Er legte seine eine Hand auf ihren Rücken und presste sie dichter an sich heran. Die andere Hand fummelte hinter ihrem Rücken herum... Er drehte den Schlüssel im Schloss um und plötzlich ging die Tür auf. Ohne den Kuss zu lösen, schob er Sophie in den Hausflur.

"John, ich weiß nicht, ob Leon...", sie zögerte, aber John schüttelte den Kopf.

"Der wird nicht Zuhause sein. Der lässt seinen Frust woanders ab. Und wenn schon? Was lässt der Hurensohn dich auch mitten in der Nacht alleine da stehen?", brummte er. Er hatte ihr den Schlüssel in die Hand gedrückt. Sophie schob den Gedanken an Leon weg und schloss die Wohnungstür auf. Kaum hatten sie die Wohnung betreten, knallte John die Tür hinter sich eilig zu.

Sophie biss sich auf die Unterlippe, dann nahm sie all ihren Mut zusammen und drehte sich zu ihm um. Sie zog sich das Kleid über den Kopf. Für einen Moment klappte Johns Unterkiefer herunter, dann fing er sich aber wieder und grinste zufrieden. Mit so viel Initiative hatte er gar nicht gerechnet.

"Also doch Unterwäsche. Dachte mir schon, dass du nicht der Typ Frau bist, der sich das traut. Ist aber auch gut. In Unterwäsche siehst du auch heiß aus.", grinste er und musterte sie ausgiebig.

"Redest du immer so viel oder bist du nervös?", fragte Sophie großspurig. Wenn er eingebildet sein konnte, dann konnte sie das auch. John runzelte die Stirn, sagte aber nichts, sondern überbrückte die Distanz zwischen ihnen. Sie küssten sich erneut und John legte seine Hände auf ihren Po und hob sie so hoch. Sie schlang ihre Beine um seinen Körper und sagte ihm, in welches Zimmer er gehen musste. Dort angekommen ließ er sie sanft auf dem Bett ab und zerrte sich die Jacke und das T-Shirt vom Körper.

Diesmal konnte Sophie ihn für einen Moment betrachten. Alles an ihm war anders als an ihrem Exfreund. Alles an ihm schrie nach Gefahr - und gerade das machte sie in diesem Moment so an.

"Zieh dich ganz aus.", sagte John forsch zu ihr und Sophie öffnete ihren BH und warf ihn in die Ecke. Bevor sie weitermachen konnte, hatte sich John zwischen ihre Beine gekniet und entfernte ungeduldig den Slip. Sophie leckte sich unbewusst über die Lippen und John stöhnte auf.

"Du bist unfassbar sexy.", seine Stimme war rau und er küsste sie leidenschaftlich. Ihre Hände fummelten an seinem Gürtel herum und öffneten seine Hose. Ihre Hände glitten in die Boxershorts und sie merkte, wie groß ihre Augen wurden. John grinste sie überheblich an.

"Wer ist jetzt nervös?", fragte er schmunzelnd.

Kieztränen (Bonez MC)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt