Kapitel 26 - Pärchenzeit

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Sophie folgte Marten schweigend zurück in das Studio. Ihre Tasche hatte er vorerst in seinem Auto gelassen. Er schien gute Laune zu haben, Sophie eher nicht - dennoch hatte seine Umarmung gut getan und er hatte erstaunlicherweise nicht einmal Worte gebraucht, damit sie sich getröstet fühlte.

"Wir sind wieder da.", rief Marten gut gelaunt. Von seiner weichen und warmherzigen Art war nichts mehr zu spüren. Er ließ sich die Situation nicht anmerken. John schaute überrascht auf und blickte Sophie einen Moment prüfend an.

"Ist alles gut gegangen?", fragte er und blickte zu Marten. Der nickte und grinste leicht.

"Deine Kleine hat ihm 'ne ordentliche Ansage gemacht, sie brauchte mich gar nicht. Kann schon ganz gut für sich selbst einstehen. Wobei ich ihm trotzdem gerne die Fresse poliert hätte.", Marten ließ sich auf die Couch fallen und nahm einen Joint aus dem Aschenbecher. Sophie verzog den Mund - Wer verstand diesen Kerl? In einem Moment noch super lieb und im nächsten Moment gewaltbereit.

"Und dir geht es auch gut?", fragte John und zog sie auf seinen Schoß. Sophie war überrascht, aber ließ es einfach geschehen. Körperliche Nähe und Wärme taten ihr gerade einfach gut. Sie nickte leicht, lehnte ihre Körper gegen John's breite Brust. Der grinste zufrieden.

"Ich habe ihm gesagt, dass er ganz schnell ausziehen muss.", murmelte Sophie leise, als sie bemerkte, dass niemand ihnen zuhörte. John zog eine Augenbraue hoch und lachte auf.

"So schlimm bei mir zu wohnen?", fragte er und guckte sie amüsiert an. Sophie zuckte mit den Schultern.

"Das wird sich zeigen. Aber es geht zu schnell.", sagte Sophie schlicht und fuhr sich durch die Haare. John seufzte, dann nickte er.

"Mag sein.", er drehte sich mit dem Stuhl zu dem Pult und drückte auf mehrere Knöpfe.

"Möchtest du hören, woran wir gearbeitet haben als ihr weg wart?", fragte er und gab Raf ein Handzeichen, der aus der kleinen Kabine kam. Sophie nickte und John sah zufrieden aus.

Einige Stunden später warf John sich auf seine Couch im Wohnzimmer. Sie waren gerade erst wieder hergekommen. Sie waren noch zusammen einkaufen gewesen und Sophie hatte zum ersten Mal das Gefühl einer richtigen Beziehung gehabt - wären da nicht die Jugendlichen, die ständig tuschelten und Fotos mit John machen wollten.

"Was willst du zuerst machen? Für mich kochen oder mit mir vögeln?", er verschränkte die Arme und grinste sie herausfordernd an. Sophie lachte auf und tippte sich an die Stirn.

"Du kannst mich mal.", meinte sie und John schmunzelte.

"Okay, also zuerst vögeln.", er lachte, während er nach ihrer Hand griff und sie mit Schwung auf sich zog. Sophie riss überrascht die Augen auf, aber da hatte John schon seinen Arm um sie gelegt und hielt sie fest. Sie konnte sich selber nicht befreien.

"John.", sie fluchte leise vor sich hin, was John offensichtlich amüsierte. Er griff nach ihren Handgelenken und umfasste sie mit seinen riesigen Händen. Er hielt sie hinter ihrem Rücken gefangen. Sophie versuchte sich spielerisch zu befreien, aber sie hatte keine Chance gegen ihn.

"Du siehst nachdenklich aus.", meinte John, nachdem sie sich eine Weile gekabbelt hatten.

"Bin ich auch.", seufzte sie ehrlich. Wenn sie eine Beziehung führen wollten, sollte sie ihm vermutlich von Anfang an nichts vorlügen.

"Wieso?", fragte er und setzte sich auf. Er wirkte etwas angespannt, zog sie dicht an sich heran. Sophie senkte den Blick und ließ sich gegen seine Brust sinken.

"Es war nur alles die letzten Tage so viel, weißt du? Das mit uns und das mit Leon. Und als würde das nicht genügen, finde ich die Situation mit deinen Fans sehr merkwürdig. Ich habe ständig Angst mich irgendwo auf einer Zeitung oder im Internet als die Neue von Bonez wiederzufinden.", sagte sie leise und John lachte leicht. Seine Brust bewegte sich dabei sanft.

" Wäre das schlimm für dich?", fragte er. Er klang nicht verärgert, sondern eher verwundert. Sophie zuckte mit den Schultern.

"Ja, nein, ja, ich weiß es nicht. Ich habe nichts dagegen, dass alle wissen, dass du jetzt vergeben bist, aber ich habe keine Lust, dass fremde Menschen über mich reden oder so. Ich will am liebsten mit deinem Job und deinem Ruhm gar nichts zu tun haben.", murmelte sie und blickte John in die Augen. Der lächelte und nickte.

" Deswegen mag ich dich so. Du bist so anders als die Frauen, die ich vorher kennengelernt habe.", stellte er fest und Sophie verdrehte belustigt die Augen.

"Du hast dich nur an den falschen Orten rumgetrieben. Was hast du denn erwartet in einem Stripclub zu finden? Die Liebe deines Lebens?", fragte sie amüsiert. John lachte leise.

"Kann es sein, dass du mich gegoogelt hast? Du wusstest am Anfang ja nicht einmal wer ich bin und jetzt weißt du von meinen Schandtaten?", er lehnte sich zurück und musterte sie neugierig. Sophie nickte langsam.

"Ja, und ich schwöre dir: noch ein Stripclubbesuch oder halbnackte Frauen und ich mach' dich fertig.", sie grinste ihn an und John lachte laut auf.

"Glaube ich dir sofort.", meinte er schmunzelnd, dann verdunkelte sich sein Gesicht etwas.

"Ich denke, es wird sich früher oder später nicht verhindern lassen, dass du als meine Freundin irgendwo auftauchst, aber ich werde dich so gut es geht aus der Öffentlichkeit raushalten, wenn du das so möchtest.", bemerkte er. Er drehte sich etwas, sodass sie neben ihm auf der Couch lag, dann schob er seine Hand auf ihren Po. Sophie atmete tief durch und fuhr mit ihrer Hand unter sein Oberteil und malte kleine Kreise auf sein Bauch. Sie hatte manchmal das Gefühl, dass das eine beruhigende Wirkung auf ihn hatte.

"Marten ist ziemlich ausgerastet bei mir in der Wohnung. Ich hatte echt richtig Panik, dass er Leon weh tut.", murmelte sie und blickte John fragend an, als er zufrieden brummte.

"Ach, keine Sorgen. Marten muss meistens niemanden weh tun. Es reicht bei ihm, wenn es so wirkt, als ob er dazu bereit wäre. Und eigentlich ist er viel netter, als er zugeben will. Oder nicht?", John grinste Sophie breit an. Sie zog die Augenbrauen hoch. Es schien, als wollte John auf etwas Besonderes heraus.

"Was? Meinst du mir ist nicht aufgefallen, dass du verheult aussahst und Marten zufällig schwarze Schminkflecken auf seinem T-Shirt hat? Passt mir gar nicht, wenn du dich bei jemand anderen ausheulst, aber immerhin war es nur er.", John fuhr mit seiner Hand unter ihren Hosenbund und griff beherzt zu, als wollte er ihr zeigen, dass sie zu ihm gehörte.

" Bist selber schuld... Hättest ja mitkommen können.", meinte sie und merkte, dass sie rot wurde. John grunzte.

"Ich hätte aber keine halben Sachen gemacht. Ziehst du dich jetzt aus, oder was?", grinste er.

Kieztränen (Bonez MC)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt