Kapitel 13 - Schlechtes Gewissen

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Es ist ein kurzes Kapitel, aber besser als gar keins :) ich hoffe ihr habt ein gutes Wochenende. Ich bin etwas krank und traue mich jetzt nicht mehr das Haus zu verlassen aus Angst gelyncht zu werden. 🙈😂

Nackt wie Gott ihn schuf, lag John auf dem Bett von Sophie. Er war entspannt und zufrieden, als sein Blick zu der hübschen Dunkelhaarigen wanderte. Sie hatte mittlerweile die Decke über ihren Körper gezogen, aber John wusste, was sich darunter versteckte. Er reckte sich und hob seine Zigarettenpackung vom Boden.

"Hier drin wird nicht geraucht.", Sophie sprang unter der Decke hervor und suchte hektisch nach Klamotten, die sie sich schnell anziehen konnte. Plötzlich war ihr die Nacktheit vor John unangenehm.

"Ich dachte eigentlich, jetzt, wo du mal wieder richtig guten Sex hattest, wärst du etwas entspannter.", John hatte beide Augenbrauen hochgezogen und musterte sie amüsiert. Sophie starrte ihn ebenfalls an. Sie konnte einfach nicht glauben, dass sie mit ihm geschlafen hatte. Einfach so. Und dann auch noch, obwohl Leon ihr gesagt hatte, dass er in sie verliebt war. Und das war ihre Reaktion darauf? Sie spürte die Panik in sich hochkommen und fixierte John, der sie prüfend anblickte.

"Musst du nicht auf deine Party zurück?", fragte sie ihn und John lachte auf.

"Okay, wow, du schmeißt mich echt raus. Jetzt fühle ich mich benutzt.", er lachte leise vor sich hin und schien sich gut zu amüsieren, ehe er entspannt seine Klamotten anzog.

Sophie betrachtete ihn schweigend, dann zuckte sie zusammen, als sie die Haustür hörte. Mit großen Augen blickte sie John an, der dies offenbar ebenso mitbekommen hatte.

"Entspann dich.", brummte er. Immerhin war er mittlerweile angezogen. Sophie konnte sich nicht entspannen. Sie hatte gehofft, dass Leon heute nicht mehr wiederkommen würde.

John zog seine Schuhe an, dann öffnete er sorglos Sophies Zimmertür. Sie huschte an ihm vorbei.

"Ich guck, ob die Luft rein ist.", meinte sie leise zu John, der sie schmunzelnd anblickte.

"Ich bin doch keine 16 mehr und er nicht dein Vater. Du bist erwachsen und ich bin ja mit Sicherheit nicht der erste Typ, den du mit nach Hause bringst.", brummte er, dann schob er sich an Sophie vorbei in den Flur. Als sie nicht antwortete, blickte er zurück zu ihr und starrte sie verwirrt an.

"Im Ernst jetzt?", fragte er sie mit großen Augen und Sophie spürte, wie sie rot wurde. Er sagte es so, als sei sie eine Außerirdische nur weil sie keine Typen mit nach Hause nahm. Wenn er die Wahrheit wüsste, würde er sie bestimmt nicht glauben.

"Hätte ich mir ja denken können.", hörten sie beide Leon's angepisste Stimme. Sophie zuckte zusammen, aber John verschränkte entspannt die Arme vor der Brust.

"Was genau? Dass ich deine angeblich beste Freundin nach Hause gebracht habe, die du mitten in der Nacht alleine in Hamburg auf der Straße stehen lassen hast? Dann hast du richtig gedacht.", John blickte Leon herablassend an. Der kratzte sich am Hinterkopf und druckste herum. Sophie verdrehte die Augen. Leon hatte immer eine riesige Klappe, aber bei John schien er immer wie ein kleiner Junge.

"Ich bin nicht gerade für mein gutes Verhalten bekannt, aber das geht echt gar nicht.", John steckte seine Hände in die Taschen und Leon wich seinem Blick aus. John schmunzelte etwas, dann blickte er Sophie an und zwinkerte leicht. Sophie starrte ihn an und verstand, was er damit bezwecken wollte. Er machte Leon extra ein schlechtes Gewissen, damit er Sophie keine Szene machte.

"Ich bin weg. Meld dich, wenn du wieder ganz richtig tickst.", John schlug Leon auf die Schulter, dann war er schon aus der Tür raus. Sophie blickte ihm mit großen Augen nach. Immer noch konnte sie nicht fassen, dass sie einfach so mit ihm geschlafen hatte. Es war gut gewesen, dennoch bereute sie es.

" Sophie... ", Leon blickte sie mit großen, unschuldigen Augen an, aber sie brummte nur, ehe sie sich umdrehte und wieder in ihr Zimmer ging. Sie knallte die Tür hinter sich zu und warf sich auf ihr Bett.

Irgendwann legte Sophie sich richtig ins Bett. An Schlaf war allerdings kaum zu Denken. Sie hatte ein flaues Gefühl im Magen und dachte immer wieder an John. Der Sex mit ihm war richtig gut gewesen, dennoch bereute sie es. Sie wäre jetzt vermutlich ewig die Freundin von Leon, die sich mal eben von John hat bumsen lassen. Alle würden es wissen und sie als so eine betiteln. Sie seufzte leicht, dann vibrierte ihr Handy. Verwirrt blickte sie auf die Nachricht, die sie bekommen hatte.

Morgen Frühstück? Ich hol dich um 13 Uhr ab.

Sophie starrte auf ihr Handy. Mal abgesehen davon, dass 13 Uhr wohl KEIN Frühstück mehr war, wollte John sie morgen schon wiedersehen?

Kieztränen (Bonez MC)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt