Kapitel 15

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Trotz der peinlichen Situation ist Mike geblieben. Wir haben den Knoblauch weggeräumt und noch lange über den Vorfall gelacht. „Okay das mit der Falle hat nicht geklappt, aber du bist dir sicher, dass dieser Schatten dich verfolgt.“ Natürlich bin ich mir sicher! Ich meine er wird ja wohl kaum zufällig jeden Tag bei mir vorbeischauen. „Ja“ sage ich und meine Mutter, die mit uns am Tisch sitzt und Mike von Anfang an gemocht hat, nickt einfach nur. Ich denke sie weiß immer noch nicht was sie davon halten soll. Und im tiefsten inneren denkt sie bestimmt ich bin verrückt. Aber sich darüber aufzuregen hat wann anderes Zeit. „Wenn er dich wirklich verfolgt, sollten wir vielleicht einfach herausfinden warum du verfolgt wirst.“ Wieder einmal hat er Recht und wenn meine Mutter ihn nicht vorher schon als schlauen Kerl eingestuft hat, dann muss sie es spätestens jetzt tun. „Ja, er verfolgt mich und ich habe auch gelesen, dass das oft einen Grund hat.“ Ich blicke hoffnungsvoll Mike an. Bis jetzt hat er immer weitergewusst. „Dann müssen wir diesen Grund finden. Wenn wir den kennen, sollte es einfach sein den Schatten zu besänftigen.“ Ich bewundere ihn dafür, wie er immer wieder eine Idee parat hat. Und dafür wie er es geschafft hat, dass meine Mutter ihn mag.
Wir gehen in mein Zimmer und ich werfe meinen Block und ein Paar Stifte auf mein Bett. „Setz dich, das könnte etwas länger dauern!“ Wieder sind wir der selben Meinung und ich genieße einfach, dass er bei mir ist. In meiner nähe ist. Mich beschützen kann. „Erzähl mir alles was dir einfällt, wir können ja alles aufschreiben und vielleicht finden wir ein paar Zusammenhänge.“ Wow. Seine wundervolle Stimme schafft es immer wieder mich zu beruhigen. „Eine Gute Idee! Also angefangen hat es Freitag auf Samstag Nacht, da war ein Kratzen an meiner Tür. Und ich hab den Schatten gesehen, wie er geflüchtet ist. Dann hab ich ihn noch ein Paar mal gesehen.“ Mike notiert sich alles fleißig „Und dann waren da noch diese komischen Nachrichten, die ich bekommen habe, ich denke sie sollen ein Symbol für irgendetwas sein.“ Ich erzähle Mike von den Nachrichten und er schreibt alles auf einen Zettel. Als wir fertig sind, wird es schon dunkel. Unglaublich! Noch nie habe ich so lange Zeit mit einem Jungen verbracht wie mit Mike. Und trotz meiner Macken scheint er mich immer noch zu mögen. Ich setze mich direkt neben ihn wir betrachten das aufgeschriebene und sind immer noch ratlos wo der Zusammenhang sein soll. „Miaaa“ Hallt es durch unser ganzes Haus. „Ich hab euch was zu Essen gemacht. Ihr seid bestimmt hungrig!“ Ja wir sind hungrig also zumindest ich. Mike lächelt „Endlich! Ich könnte ein ganzes Schwein essen.“ Er steht auf und will schon Richtung Tür gehen. War ich wirklich so ein schlechter Gastgeber? „Ich glaube da sieht es schlecht aus. Meine Mutter kocht immer vegetarisch.“ Erst jetzt fällt mir der Geruch von gebratenen Gemüse auf der in mein Zimmer zieht. Mike blickt etwas enttäuscht. Öffnet dann aber dennoch die Tür um in Richtung Esszimmer zu eilen. Ich hätte nicht gedacht, dass meine Mutter so etwas macht, aber offensichtlich hat sie Mike jetzt schon ins Herz geschlossen und ihn ihr jetzt schon vorgestellt zu haben ist mir überhaupt nicht mehr peinlich. Das erste mal denke ich positiv über die ganzen Geschehnisse. Vielleicht sollte es so sein. Vielleicht sollte ich einfach nur Mike kennen lernen. Normalerweise hätte ich wahrscheinlich nicht mal mit einem hübschen Jungen wie Mike gesprochen. Gott sei Dank ist zur Zeit nichts normal.

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