Kapitel 16

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Nach dem Essen sind wir wieder in mein Zimmer gegangen und Mike beugt sich jetzt wieder über die Notizen. Ich habe ihm die Blätter aus der Bibliothek dazu gelegt. Mit vollem Magen lässt sich denken, hat er noch während dem Essen gesagt. „Was ist, wenn die Nachrichten, die du bekommen hast, gar nicht symbolisch gemeint sind? Sondern wörtlich?“ Ich verstehe nicht ganz worauf er hinaus will. Was sollen sie denn bedeuten wenn sie kein Symbol sind? „Wie meinst du das?“ Er zeigt auf den Notizblock. „Hier steht, dass du irgendetwas hast, was ihnen gehört. Und du es ihnen zurück geben sollst.“

Jetzt verstehe ich worauf er hinaus will. „Und wenn das so ist, dann muss es ja wohl die ganze Zeit in deiner nähe sein, sonst würden sie dich ja nicht immer finden. Denkst du nicht auch?“ Er hat verdammt noch mal Recht. Ich fange schon an zu überlegen worauf der Schatten es abgesehen hat als Mike noch einmal eindrücklich fragt „Was war seit du verfolgt wirst immer in deiner nähe?“ Mir fällt absolut nichts ein was es sein könnte. „Am Anfang war meine Mutter immer in meiner Nähe, aber sie war nicht jedes mal da... Außerdem wüsste ich nicht wem meine Mutter gehören sollte.“ Mike wischt sich einmal mit der Hand über das Gesicht als könne er damit seine Gedanken ordnen. „Stimmt. Auch wenn sie gut kochen kann, die Schatten werden dich wohl kaum deshalb jagen.“ Ich muss kurz lachen. Was zur Hölle wollen die von mir? Warum verfolgen die Schatten mich? Wieder macht sich Angst in mir breit, aber was noch viel schlimmer ist, Verzweiflung. „Wenn wir nicht herausfinden, warum ich verfolgt werde, kommt der Schatten vielleicht bis an mein Lebensende zu mir.“

Ich will das nicht, will nicht so leben. Eine Träne bildet sich unter meinem Augen, kullert meine Wange entlang und tropft von meinem Kinn nach unten. Als Mike das sieht, legt er sofort seinen Arm um meine Schultern „Beruhige dich. Wir finden den Grund. Das verspreche ich dir.“ Ich sehe zwar keine Hoffnung mehr, den Grund zu finden, aber trotzdem ist es ein beruhigendes Gefühl. Wundervoll wie er seinen Arm um mich legt. Ein leichtes kribbeln im Bauch.

Ohne Vorwarnung zieht er seinen Arm zurück und springt von meinem Bett auf. So hastig, dass er mich fast mitreißt. „Das Medaillon!“ Schreit er euphorisch, als hätte er die Entdeckung des Jahrhunderts gemacht. Natürlich, das ist es! Ich hab es direkt am Morgen nach dem ersten Vorfall angezogen und seit dem nicht wieder ausgezogen. Das ist es. Voller Freude laufen meine Gedanken laufen meine Gedanken auf Höchstleistung und die Zahnräder in meinem Kopf klacken nicht nur sondern fangen zu glühen an. „Und HS steht dann bestimmt für Henriette Smith!“ Schreie ich so laut, dass es vermutlich sogar die Nachbarn hören können. Mein Grinsen geht jetzt nicht nur von einer Wange zur andern sondern vermutlich auch von meinem Kinn bis zur Stirn. Mike lächelt mit „Deine verstorbene Oma, aus deren Wohnung du das Medaillon hast mitgehen lassen.“ Ich bin so erleichtert das wir den Grund für meine Verfolgung gefunden haben und Freudentränen überströmen mein Gesicht. Ohne weiter darüber nachzudenken springe ich Mike in die Arme. „Danke“

Das MedaillonWo Geschichten leben. Entdecke jetzt