13.

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[A THING?!]

~Sicht Kira~

„Dieses Kind war es nicht wert", meinte er plötzlich und im selben Moment rang ein Schuss in meinen Ohren, der mich erschaudern liess. Gänsehaut machte sich auf meinem Körper breit und ich war auf der Stelle in meiner Bewegung eingefroren.

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Ist das sein verdammter Ernst? Das Kind war harmlos und hatte ein schönes Leben verdient und dann passierte das!

„Hattest du das die ganze Zeit vor?", fragte ich und hörte weiterhin das Hallen von dem Schuss in meinen Ohren. Die Schüsse klangen so nahe, doch wie sollte das funktionieren, wenn ich in meiner Welt war und hier kein Amoklauf stattfand?

„Ja", gab er stumpf von sich als würde es ihn nicht jucken. Ich drehte mich ungläubig zu ihm um und blickte ihm direkt in seine dunklen Augen.

„Du hattest die ganze Zeit vor das Kind dort zu lassen, wenn was passieren sollte? Du hast es einfach von meinen Rücken runter gestossen!", sprudelte es sofort aus meinem Mund und ich ging geradewegs auf ihn zu und stoppte direkt vor ihm.

„Und DU", ich tippte nun mit meinem Zeigefinger auf seine Brust, „solltest ein Prinz beziehungsweise ein verfickter König werden? Das war ein Kind von deinem Volk und du hast es hintergangen, um deinen Arsch zu retten! Was wäre gewesen, wenn es einer der anderen Jungs gewesen wäre, huh?", schrie ich ihn an. In mir kochte die Wut und würde ich nicht wissen, dass er noch lebendig zurück in seine Welt musste, dann hätte ich ihn gerade am liebsten erwürgt und danach als Leiche zurück in seine Welt teleportiert.

„Entweder ein Menschenleben, was sowieso nicht lange überlebt hätte oder unseres", entgegnete er schulterzuckend und ich meine Augen weiteten sich.

War das die Denkweise der früheren Zeit? Oder war es die Denkweise einer selbstsüchtigen und komplett hirnverbrannten Person? Ich würde auf Letzteres tippen.

„Sie war noch ein Kind! Sie hätte lange überlebt, wenn sie zu uns gekommen wäre.", schrie ich ihn an und versuchte in seinen Augen einen Funke von Reue zu erkennen, doch sie zeigten rein gar nichts.

Meine Wut gegenüber ihm vergrösserte sich und das Zittern an meinem Körper wurde deswegen kein bisschen besser.

Ich schritt näher an ihn und als ich vor ihm stand, tippte ich meinen Zeigefinger gegen seine Brust. Mein Blick brannte sich in seinen, während ich sprach.

„Du wärst ein Herrscher, wenn du nicht so ein verdammter Schwächling und noch ein grösserer Feigling wärst! Jimin und die anderen mussten dich bisher immer schützen und wenn es hart auf hart kommt und die anderen nicht da sind, dann lässt du wohl einfach immer irgendein Menschenleben im Stich und sprichst danach herablassend davon.", sagte ich. Er sah auf mich herab und hörte mir bloss zu, doch ich war empört. Es schien in ihm kein bisschen an Reue zu schlummern.

„Hör auf herumzuheulen. Dieses Ding war sowieso nichts wert. Es lebte auf der Strasse und hätte sowieso kein langes Leben gehabt.", gab er plötzlich von sich. Ohne zu zögern gab ich ihm eine heftige Backpfeife und presste wütend meine Lippen aufeinander.

Ich musste mich verhört haben. Das konnte doch jetzt nicht ernsthaft sein Gedanke sein.

„Ein Ding? EIN DING!? Sie ist ein Mensch! Weisst du, wer auch noch kein Geld hat und nahezu auf der Strasse lebt? Du! Du lebst in einer heruntergekommenen Hütte mit sechs anderen Personen. Diese anderen sechs Personen helfen dir, versuchen ihr Bestes zu geben, während ihre Eltern und Familienangehörige Zuhause ihr Leben wohl gerade so im Griff haben, durch ihre harte Arbeit!", entgegnete ich ihm und er sah mich überrascht an. Seine Wange verfärbte sich langsam in ein dunkleres rot und er hatte sein Gesicht leicht verzogen, während er eine Hand auf seine gerötete Wange legte.

✔︎ MIRROR || M.YGWo Geschichten leben. Entdecke jetzt