[CLOTHES]
~Sicht Kira~
Ich musste ihn irgendwie mitnehmen...
Da fiel mir ein, dass es eine Bibliothek hatte in der Universität.__
„Hyunjin, könntest du mir bitte Kleidung von dir leihen?", fragte ich Hyunjin und lief angespannt in meiner Wohnung umher, während Yoongi mich vom Sofa aus beobachtete. Er hatte seine Arme vor seiner Brust verschränkt und beobachtete mich mit einem fragenden Blick, der gleichzeitig so aussah, als würde er mich für bescheuert halten. Es war mir auch klar, warum er so guckte, als wäre ich bescheuert, denn er sah immer wieder auf mein Handy, was ich an mein Ohr hielt.
Sowas wie ein Handy hatte er noch nie gesehen und ziemlich sicher fragte er sich, warum ich wie eine psychisch labile Person herumlief und in die Luft sprach, während ich mir ein komisches Objekt an das Ohr hielt.
Aber das Ganze hätte mich nicht noch weniger interessieren können, als es eh schon tat, denn ich war schon eine halbe Stunde zu spät in der Uni und diskutierte mit Hyunjin über Männerkleidung.
„Für was brauchst du denn so plötzlich Männerkleidung? Hast du etwa Männerbesuch? Prinzessin Mononoke, sowas geht doch nicht, nachdem ich dich seit fast einer Woche nicht erreichen konnte.", kam die neckende Antwort von Hyunjin vom anderen Ende des Telefonats, was ich auch nicht anders erwartet hatte.
„Hör am besten einfach deine komisch alte Musik von deiner Playlist weiter. Ich brauch sowieso nicht deine Hilfe.", murrte ich und musste nur wenige Millisekunden warten, ehe ich eine Antwort erhielt.
„Alte Musik? Was für eine Frechheit, Prinzessin! Diese Musik ist besser als jede andere Musik, die in den letzten Monaten von irgendwelchen Leuten gehört wurde. Und jetzt komme ich zu dir und bring dir Kleidung, aber wenn ich ankomme, möchte ich eine Erklärung hören, warum du diese Kleidung brauchst!", kam es etwas schnippisch von ihm und ich musste schmunzeln.
„Danke, ich wusste man kann auf dich zählen.", dankte ich ihm und legte danach auf.
„Was ist das?" fragte Yoongi sogleich und ich drehte mich zu ihm, ging auf ihn zu und reichte ihm mein Handy. Kurz hob er eine Augenbraue fragend hoch, doch nahm das Handy und drehte es in seinen Fingern und sah es sich interessiert an.
„Das nennt sich ein ‚Smartphone' oder besser gesagt ein ‚Handy'. Damit kann ich Personen kontaktieren, die in weiter Entfernung wohnen und mit ihnen reden. Auch kann ich ihnen Nachrichten schicken. Ausserdem kann ich Musik hören und noch vieles mehr.", erklärte ich ihm und sogleich sah er mich interessiert an.
„Über so ein kleines Teil?", kam es überrascht von ihm und ich nickte. Er hatte ein kleines Lächeln auf den Lippen und sah sich mein Handy weiterhin an und tippte zwei Mal drauf.
„Warte, gib mal her" sagte ich und setzte mich neben ihm auf das Sofa, nahm mein Handy aus seiner Hand und tippte meinen Code ein.
„Man kann es erst benutzen, nachdem man den Code eingibt.", erklärte ich ihm und reichte ihm danach das Handy. Wie ein kleines Kind sah er fasziniert auf das Display des Handys und ich erklärte ihm währenddessen wie das Gerät funktionierte. Irgendwie fand ich es lustig, wie er völlig unbeholfen immer wieder kurz zu mir rüber sah, um mir zuzuhören und mich um Hilfe zu bitten.
Als es plötzlich an der Tür kurz klopfte, schreckte ich hoch, um Yoongi in mein Zimmer zu schicken, doch es war bereits zu spät.
„Prinzessin Mononoke! Wo bist du, mein kleines Nüsschen!", kam es lachend von ihm als er die Tür schon fast aufschlug und hinein stolzierte wie der grösste Obermacker der Welt. In seinen Händen waren die Kleider, um die ich für den hinter mir sitzenden Yoongi gebeten hatte, der selber völlig versteinert auf dem Sofa sass.
„Oh...", kam es überrascht von Hyunjin, als er Yoongi hinter mir entdeckte. Er liess wohl vor Überraschung die Kleidung auf den Boden fallen und blickte danach wieder zu mir. Er schien komplett perplex und verwirrt zu sein.
„Annyeong.", begrüsste ich ihn etwas schräg lächelnd, da ich nicht wusste, wie ich auf seine Reaktion antworten sollte und ging auf ihn zu. Ich hob schnell die Kleidung auf und sah danach zu ihm hoch.
„Also ähm ... Wie du siehst ... Ähm... musst du gleich wieder gehen ... Danke für die Hilfe und dass du so schnell hierhergekommen bist, aber du musst gleich wieder gehen, da ich sowieso schon zu spät zur Uni komme.", sagte ich stotternd und völlig wirr, da ich nicht wusste, wie ich ihm das erklären sollte. Er wusste ganz genau, dass in der Uni keine Aufführung stattfinden würde, da ich es ihm sofort gesagt hätte.
„Wer ist ...-" „Keine Zeit, wir sehen uns!", ratterte ich runter, ehe ich ihn vor die Tür drückte, was bewirkte, dass ich die Kleidung fallen liess und die Tür zuschlug. Ich starrte auf die Tür und blinzelte einige Male und als ich einmal tief einatmete, hob ich die Kleidung wieder auf und ging zurück zu Yoongi.
„Wie soll ich ihm das bloss erklären...?" fragte ich und Yoongi zuckte mit den Schultern.
„Die Wahrheit würde er sowieso nicht glauben... Von daher... sag ihm einfach, dass ich von einem Theater hierhergekommen bin und keine Zeit hatte, um mich umzuziehen.", sagte er unbekümmert und drückte wieder auf meinem Handy herum.
„Bist du verrückt! Er hat doch die Bandagen an mir gesehen und auch würde er wissen, wenn ich von einem Theater komme!", entgegnete ich und er legte das Handy plötzlich offen hin und zeigte auf den Bildschirm. Er schien völlig verwirrt zu sein, als plötzlich eine Stimme ertönte und ich erkannte was er gemacht hatte.
„Frau Kim? Hallo? Hören sie mich?", kam es aus meinem Handy und Yoongi schreckte etwas zusammen, da er dies wohl nicht erwartet hatte. Er schien schon fast so, als hätte er einen Geist gesehen, nachdem er die Stimme aus dem Handy gehört hatte.„Ja, mit wem spreche ich?", fragte ich sogleich und hob das Handy hoch und machte auf Lautsprecher, damit ich es auch richtig hören konnte und damit ich Yoongi zeigen konnte, was genau ich vorhin mit ‚Kontakt mit anderen Personen' gemeint hatte.
Die Person, die mit mir redete, war die Bibliothekarin. Sie meinte, dass ich noch ein Buch bei mir hätte, was ich bejahte. Es war das Buch, das ich mitgehen lassen hatte als sie mich eingesperrt hatte. Sie hatte anscheinend gesehen, dass ich die letzte war, die es gelesen hatte und somit musste ich erklären, was passiert war. Da sie mich eingesperrt hatte, war sie nicht allzu streng mit mir, doch wollte, dass ich es heute bringen würde. Etwas zögernd und widerwillig gab ich ihr das Versprechen, dass sie das Buch heute zurückkriegen würde und legte danach auf.
Wie ein kleines Kind betrachtete Yoongi mit grossen Augen wieder das Handy und ich warf es ihm zu. Er fing es sofort, sah es sich wieder an und gab das Passwort ein, was mich überraschte. Er hatte das Prinzip, wie man ein Handy bediente, sofort verstanden.
„Yoongi, hör mir mal kurz zu", sagte ich, während ich meine Tasche auf der Kommode neben der Haustür öffnete und hineinsah, um zu sehen, ob das Buch und alles andere darin waren.
Ich hörte nach kurzer Zeit schon, wie Yoongi mein Handy wieder auf den Tisch vor sich hinlegte und danach ein kurzes fragendes Murmeln von seiner Seite herkam.
„Du wirst mit mir heute in die Uni kommen und dort in der Bibliothek auf mich warten. Ich werde dir zeigen, wo das ist.", sagte ich ihm und drehte mich zu ihm um, reichte ihm danach die Kleidung, die ich von Hyunjin erhalten hatte und sah ihm in die Augen.
„Und wehe du machst irgendwelchen Scheiss und gehst mir auf ein Dach. Auch legst du dich nicht mit irgendwelchen Leuten dort an und bitte falle nicht allzu stark auf. Sei dann einfach ruhig. Jetzt geh in das Bad da drüben und dusch dich. Danach trocknest du dich ab und ziehst dich um" befahl ich ihm und er nickte bloss und stand auf. Er ging in mein Zimmer, schloss die Tür und danach war es ruhig. Seufzend strich ich mir durch mein Haar. Da es etwas stickig in der Wohnung war, öffnete ich eines der Fenster im Wohnzimmer schräg und sah danach raus. Die Sonne schien, Autos fuhren alle paar Minuten durch die Strassen und Leute schlenderten unbeschwert neben der Strasse entlang.
Das wird noch eine grossartige Woche...
Wörter:
Annyeong – Informelle Begrüssung
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1372 Wörter
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✔︎ MIRROR || M.YG
FanfictionKira ist ein normales Mädchen mit wenigen Problemen. Sie hat eine Familie, Freunde und auch eigentlich konnte sie tun und machen was sie möchte, denn es würde niemanden interessieren. Ihre Eltern vertrauten ihr und solange Kira sie ab und zu anrief...