24. Türchen

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So wie angekündigt erscheint heute das erste von zwei Kapitel. Ich wünsche allen eine schöne Weihnacht und besinnliche Feiertage. Das zweite kommt so gegen 19 Uhr. 





Levi Pov:

Durch einen stechenden Schmerz wurde ich mitten in der Nacht wach. Das durfte nicht wahr sein. Ich konnte doch nicht schon jetzt...„Shit", zischte ich vor Schmerz. Eren war noch immer verschwunden, ich darf das Kind doch nicht ohne ihn bekommen. Doch egal wie sehr ich mir das wünschte, änderte es nichts daran, dass es soweit war. Spitz schrie ich auf, als mich eine neue Wehe packte.

Twix saß winselnd neben mir und musterte mich aus besorgten Augen. Mit letzter Kraft hob ich meine Hand und streichelte ihm über den Kopf.

„Twix ... sei ein guter Hund und ...hol Hilfe, bitte." sagte ich mit Tränen getränkten Augen. Kaum hatte ich die Worte ausgesprochen, sprang der Rottweiler auf, leckte mir einmal über die Wange und rannte los.

„Twix holt Hilfe. Er holt Hilfe." weinte ich vor mich hin und hielt meinen Bauch fest.

„Levi....Levi?? Hörst du mich? Hey komm zu dir!" hörte ich eine mir vertraute Stimme, aber die Schmerzen benebelte meine Wahrnehmung so sehr, dass ich sie nicht zuordnen konnte.

Das nächste was ich mitbekam, war eine Hand, die sanft über meinen Bauch strich und ein nasses Tuch, dass mir auf die Stirn gelegt wurde.

„Hilfe ist unterwegs, bitte bleib bei mir! Levi!" hörte ich die Stimme an meinem Ohr. "Eren" hauchte ich schwach, doch die Stimme verlangte von mir den Mund zu halten.

Schwach lehnte ich mich an die Brust, hörte dem ruhigen Herzschlag zu und schlief durch die beruhigenden Schläge wieder ein.

Durch ein stetiges und gleichmässiges Piepsen wurde ich schließlich wieder wach und öffnete langsam die Augen. Ich spürte einen leichten Druck auf meinem Bauch und einen warmen Atem an meiner Hand. Als ich an diese Stelle sah erkannte ich Hanji, wie sie meine Hand hielt und eingeschlafen war. Vorsichtig entzog ich ihr meine Hand und weckte sie dadurch leider auf.

"Mmhhh...Levi..." grummelte sie, rieb sich kurz die Augen, ehe sie ihre Brille aufsetzte und wieder zu mir sah.

"Na wie gehts dir? Möchtest du etwas trinken?" fragte sie mich besorgt und reichte mir gleich den Becher mit Wasser.

Durch die Trauer und die Angst um Eren, hatte ich Frühwehen, was aber laut den Ärzten nichts schlimmes war. Auch Hanji bestätigte mir das.

Einige Tage später durfte ich das Krankenhaus wieder verlassen. Gerade als wir an der Notaufnahme vorbeiliefen, kam ein Notfall rein. Ich schenkte dem keine große Beachtung, schließlich war es ein Krankenhaus und es ging mich nichts an. Hanjis erschrockenes Keuchen, belehrte mich leider eines besseren. "Scheiße nein...Eren" schrie sie und rannte in eines der Schockräume, wurde aber gleich wieder hinausgebeten. Geschockt stand sie vor der mittlerweile geschlossenen Tür.

"Hanji was ist?" fragte ich sie, sah durch die Tür, die nur aus Glas bestand und konnte gerade noch einen braunen Haarschopf erkennen, ehe die großen Lamellen zugezogen wurden. Augenblicklich zog sich mein Herz zusammen und ich sank schreiend auf die Knie. Hanji fing mich noch rechtzeitig auf. "Hey komm beruhig dich, er ist in guten Händen" sagte sie mit brüchiger Stimme, da sie selbst mit den Tränen kämpfte.

Irgendwie schafften wir es auf einen der unbequemen Stühle.

"Herr Ackermann?" fragte ein älterer Herr in einer blauen Polizeiuniform. "Ja" hauchte ich und sah erschöpft in die Augen des Polizisten.

"Er konnte sich selbst befreien, aber seine Entführer waren nicht gerade sanft zu ihm. Er wird es schaffen, da bin ich mir sicher." sagte er und ich nickte einfach. "Wissen sie, wann Eren aus dem OP kommt?" fragte ich stattdessen und streichelte meinen Bauch. "Tut mir leid, dass kann ich ihnen nicht sagen." antwortete er und sah mich entschuldigend an.

"Wissen Sie wie er sich befreien konnte?" fragte Hanji und ich sah starr auf die Wand vor mir.

"Das können wir leider auch nicht sagen, deswegen müssen wir ebenfalls warten, bis er wach ist" antwortete er auf ihre Frage.

Plötzlich schoss mir das Ereignis von vor einigen Wochen in den Kopf.

"Mikasa..." hauchte ich und sah Hanji mit ausdruckslosen Augen an.

"Mikasa? Wer ist sie? Wissen Sie mehr über Sie, Herr Ackermann?" fragte der Polizist neugierig nach.

"Ich kenne sie nicht wirklich, aber sie hatte meinem Eren vor ein paar Wochen einen Brief geschrieben, bevor sie plötzlich auftauchte. Sie ist ihm hinterher gerannt, hat ihm immer wieder ihre Liebe erklärt und gemeint, dass er für sie genauso empfinden würde. Eren hat das abgestritten und ihr klar und deutlich gesagt, dass sie sich keine Hoffnungen machen soll und ließ sie stehen. Als Eren auf dem Weg in meine Wohnung war, hörte ich noch wie sie sagte, dass er es bereuen würde. Ich dachte das wäre nur Gerede, aber anscheinend hat sie das ernst gemeint." erzählte ich, sah wieder auf meinen Bauch und strich darüber. "Wie lange dauert das noch? Ich will zu ihm" jammerte ich und begann erneut zu jaulen. "Hey.. beruhig dich, sobald Eren aus dem OP ist, bin ich mir sicher, dass du zu ihm kannst." versuchte Hanji mich aufzumuntern und streichelte mir über den Rücken.

Nach gefühlten Stunden wurde endlich die Tür zu den OP Räumen geöffnet und ein Arzt in grün kam auf uns zu.

"Herr Ackermann?"

The FoxWo Geschichten leben. Entdecke jetzt