- Niall -
Brav lief ich Louis und Harry hinterher, die zum Haus gingen. Allerdings drehte ich mich immer wieder um, um mich zu vergewissern, dass Liam nicht stehen blieb. Das hatte er nämlich am Anfang gemacht, als ich schon losgelaufen war. Er blieb einfach auf der Stelle stehen und starrte mir hinterher mit einem Blick, den ich nicht deuten konnte.
Ups, vielleicht hätte ich ihm nicht über die Wange streichen sollen.. Das war wohl etwas zu viel des Guten gewesen. Jetzt war er deshalb sicher verwirrt, wenn nicht sogar angewidert von mir. Mist, das war ja nicht gerade mein Ziel gewesen. Warum hatte ich es überhaupt getan? Eigentlich war das nicht geplant gewesen, genau wie die Umarmung. Aber Liam war einfach zu süß, um ihn nicht zu umarmen! Am liebsten hätte ich ihn gar nicht mehr losgelassen. Er gab mir irgendwie ein Gefühl der Geborgenheit und Sicherheit. Hoffentlich würde ich noch öfter die Gelegenheit bekommen..
Wie er sich Sorgen um mich gemacht und mir seine Jacke gegeben hatte.. Apropos Jacke, die hatte ich ja immer noch an. Roch sie eigentlich nach Liam? Schnell vergrub ich meine Nase im Kragen der Jacke und atmete tief ein - ein himmlischer Geruch! Nicht zu beschreiben und mit Nichts zu vergleichen. Ich war froh, dass ich diese Jacke hatte. Wenn Liam sie nicht zurück wollte, wäre ich durchaus bereit, sie zu behalten! 'Ach Niall, was denkst du denn? Du kannst die Jacke nicht behalten, es ist seine und er braucht sie selbst!' entmutigte mich mein negatives Inneres. Ja das wusste ich selbst auch, aber die Vorstellung war einfach zu schön gewesen. Wenn ich sie behalten dürfte, würde ich sie nicht mehr ausziehen. Dann hätte ich die ganze Zeit über wunderbaren Liam-Geruch in der Nase. Könnte es etwas Schöneres geben? Nein.
Aber da gab es ja noch das Problem mit Louis und Harry, das hätte ich fast vergessen.. Heute beim Essen wollten sie wissen, in wen ich mich vielleicht verliebt hatte, beziehungsweise wegen wem ich glaubte, schwul zu sein. Das war natürlich Liam. Aber das wollte ich ihnen noch nicht sagen. Und bemerken sollten sie es durch mein Verhalten auch nicht. Deshalb hatte ich mir vorgenommen, Liam in ihrer Gegenwart wie alle anderen zu behandeln. Das hatte auch wunderbar geklappt. Naja, nicht ganz so wunderbar. Sie hatten unsere Umarmung bemerkt, da sie sich zu diesem Zeitpunkt leider nicht mehr geküsst und somit wieder etwas von ihrer Umwelt mitbekommen hatten. Aber danach hatte ich mich eigentlich ganz ordentlich rausgeredet. Ich hoffte einfach, dass sie mir geglaubt hatten.
Als die beiden dann schon zum Haus liefen, sah ich meine Chance gekommen: ich hatte Liam über die Wange gestrichen. Das war aus zwei Gründen passiert.
1.: Ich wollte wissen, ob sich das so gut anfühlen würde, wie ich es mir vorgestellt hatte. Hatte es definitiv.
Und 2.: Ich musste ihm unbedingt zeigen, dass ich das Louis und Harry gegenüber nicht ernst gemeint hatte. Denn ich wollte nicht, dass er dachte, ich spiele nur ein Spiel mit ihm.Ich drehte meinen Kopf um zu prüfen, ob sich Liam jetzt auch wirklich in Bewegung gesetzt hatte und nicht immer noch stocksteif unter dem Baum stand. Zu seinem Glück hatte er angefangen sich zu bewegen und lief langsam hinter uns her. Allerdings war jetzt ein ziemlich großer Abstand zwischen uns. Gerade als ich ihm zurufen wollte, er solle ein wenig schneller laufen, sah ich den schwarzhaarigen Jungen. Wie hieß er noch gleich? Ah genau, Zayn. Der gemeine Schlägertyp. Er kam aus einem kleinen Seitenweg und lief genau auf Liam zu.
Moment - er lief genau auf Liam zu?! Was wollte er denn von ihm? Ihn genau wie im Speisesaal beleidigen oder ihn jetzt wirklich verprügeln?! Ängstlich beobachtete ich, was er als Nächstes tun würde. Erst einmal passierte nichts Schlimmes. Zayn blieb lediglich vor Liam stehen und schien mit ihm zu reden. Da Liam nicht zurück wich, sah ich keinen Grund, mich einzumischen. Doch dann ging Zayn ganz nahe zu Liam hin, und bewegte seinen Finger drohend vor Liams Gesicht. Wollte er ihn etwa nun doch schlagen? Nichts tun und nur dabei zuschauen, wie dieser Widerling meinen Liam verprügelte, wollte ich nicht. Also rannte ich, vor Superman-Kräften strotzend, in die Richtung der beiden. Normalerweise war ich eher der Typ, der lieber beobachtete und keinen Ärger auf sich ziehen wollte. Doch jetzt hatte ich keine Wahl. Zayn wollte Liam schlagen, das ging nicht! Niemand sollte Liam schlagen oder sonst wie verletzten! Dass ich selbst ihn mit meiner Aktion vorhin möglicherweise verletzt hatte, ignorierte ich jetzt einfach.
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Sing für mich (Niam)
Hayran KurguUm seinen großen Traum vom Singen zu verwirklichen, hat Niall sich in einem Musikinternat in London angemeldet. Dort gefällt es ihm und er wird auch gleich freundlich aufgenommen. Doch gerade mit Liam, den er besonders in sein Herz geschlossen hat...