Kapitel 55

1.9K 137 13
                                    

Kapitel 55:

Das Heulen ging mir durch Mark und Bein. Snow! Oh Gott, bitte lasse alles in Ordnung sein. Auch die anderen sahen sich geschockt an, ihnen war wohl derselbe Gedanke gekommen. Ich konnte mich nicht mehr halten, ich sprang auf und wollte in die Richtung laufen aus der das Heulen kam. Instinktiv wollte ich wissen ob es Snow gut ging, Panik kam in mir auf. Doch Max legte schnell seine Arme um mich und hielt mich zurück. Ich schlug um mich um von ihm los zukommen, doch er ließ mich nicht los. Für einen Moment war ich am überlegen, ob ich meine Kräfte einsetzen sollte um von ihm los zu kommen, aber das würde ihm nicht viel ausmachen.

„Lass mich los, Max!“, sagte ich.

„Lena, nein! Du weißt doch gar nicht was da los ist.“, meinte er.

„Aber wir müssen ihnen helfen! Wir können sie nicht einfach im Stich lassen!“, sagte ich aufgebracht und schlug wieder um mich. Max Griff wurde fester.

„Lena! Snow würde nicht wollen das du dich für ihn in Gefahr begibst.“, redete er auf mich ein. Nur langsam beruhigte ich mich wieder, ich wusste, dass er Recht hatte, aber das wollte ich nicht wahrhaben. Ich atmete mehrere Male tief durch und wurde wieder ruhiger. Nur um kurz darauf in Tränen auszubrechen und mich an ihn zu klammern. Max Griff lockerte sich etwas und er drückte mich an sich.

„Ist gut, Lena.“, sagte er leise.

„Ich kann das nicht mehr.“, schluchzte ich. Ich spürte wie nun auch Tom und Jon hinter mich traten, ihre Hände legten sich auf meine Schultern.

„Das wird schon alles gut, Lena.“, hörte ich Jon sagen.

„Komm, Lena. Ich bring dich hier weg.“, meinte nun Max und zog mich sachte mit sich. Wie er es schlussendlich geschafft hat, mich bis nach oben in den Schlafraum zu bringen, weiß ich nicht mehr. Nun saß ich auf meinem Schlafsack und starrte auf meine Hände.

„Lena, sieh mich an.“, meinte Max nun. Langsam hob ich meinen Blick, er sah mich besorgt an.

„Mach dir keine Sorgen, Snow und den anderen wird es schon gut gehen. Das Heulen bedeutet nichts schlimmes, die Vier können schon auf sich aufpassen.“, meinte er.

„Ich hoffe es, Max. Aber ich verkrafte das alles nicht mehr, ich will nach Hause, zurück in mein altes Leben.“, sagte ich. Max sah mich leicht endgeistert an, zog mich dann aber an sich und legte seine Arme um mich. Seine Umarmung war ziemlich fest, ernst sah er mich an.

„Sag das nicht Lena. Ohne all das wären wir uns nie so nah gekommen, wir haben vielleicht die Möglichkeit etwas in der Welt zu ändern. Wir werden schon wieder nach Hause kommen, wir müssen nur noch etwas durch halten. Vertrau mir einfach.“, sagte er. Ich nickte leicht. Ich kann so viel sagen wie ich will, er würde immer noch daran glauben, dass alles gut wird. Aber was glaubt er was wir machen wenn wir wieder nach Hause kommen, normal weiter Leben jedenfalls nicht. Wir werden es nicht ewig verheimlichen können.

„Du hast Recht, es ist mir egal was du sagst. Ich weiß, dass es nicht einfach wird, aber es ist nicht unmöglich.“, meinte er auf einmal. Irritiert sah ich ihn an.

„Du schreist deine Gedanken manchmal wirklich laut in die Welt raus und jeder der es kann, kann sie dann hören.“, meinte er und konnte sich ein Grinsen nicht verkneifen. Betrübt ließ ich meinen Kopf gegen seine Brust sinken. Stumm liefen mir die Tränen übers Gesicht. Max legte seine Arme um mich und fuhr mir langsam über den Rücken. Müdigkeit kroch in mir hoch und so schlief ich ein.

(Max Sicht)

Nachdem Lena eingeschlafen war, legte ich sie vorsichtig hin und deckte sie zu. Als ich den Schlafraum verließ sah ich, dass mein Bruder und Jon in den Couchsäcken saßen und abwesend in die Ferne blickten.

Drachenblut (#Wattys2015)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt