Kapitel 53:
Ich atmete ruhig und tief durch. Ich konzentrierte mich ganz auf das Ziel und den Pfeil auf der Sehne. Meine linke Hand lag unter meinem Kinn und spannte den Bogen. Mein Ziel, eine kleine Holzscheibe, etwa 60 Meter von mir entfernt. Ich schoss und der Pfeil surrte durch die Luft, mit einem dumpfen Geräusch blieb der Pfeil in der Scheibe stecken.
>> Volltreffer! Schon wieder. << meinte Snow neben mir.
Sechs Schuss, sechs Treffer. Eine gute Quote. Erwiderte ich und schulterte meinen Bogen.
>> Eine gute Quote? Die Pfeile liegen so dicht nebeneinander ohne, dass sie kaputt gegangen sind! Das ist mehr als gut! Und das weißt du auch. << sagte Snow. Ich ging los um die Pfeile aus der Scheibe zu ziehen, Snow folgte mir.
Da hast du zwar Recht, aber es weht kaum Wind und aus dem Stand heraus ist das einfach, Snow.
>> Früher hättest du das nicht gesagt. << meinte Snow nach einer kurzen Pause. Ich stockte kurz, senkte den Kopf und zog dann den nächsten Pfeil aus dem Holz. Bevor einer von uns noch etwas sagen konnte, schoss auf einmal ein brauner Wolf aus dem Unterholz. Schneller als ich reagieren konnte stand Snow mit gefletschten Zähnen und abstehenden Fell vor mir. Doch es war nur Rusty und Snow entspannte sich wieder.
>> Die anderen haben mich zu dir geschickt. Sie warten auf dich. << meinte Rusty. Ich nickte nur und folgte den beiden Wölfen. Innerhalb kürzester Zeit waren wir an der Klippe angekommen. Max, Tom und Jon saßen auf ein paar Felsen und Kilgharrah lag noch an derselben Stelle, wie vor zwei Stunden. Ich setzte mich neben Max und sah die anderen erwartend an.
„Gut, Lena hat mir schon vor ein paar Stunden erzählt was ihr zu meiner Aufgabe eingefallen ist. Ihr Jungs habt das auch gemacht. Ich habe euch gesagt was ich davon denke, ich will von euch, dass ihr euch gegenseitig nichts verratet. Verstanden?“, fing Kilgharrah an. Wir nickten nur.
„Für den Rest des Tages Waffentraining. Robin ist nicht da, das heißt ihr trainiert selbstständig.“, wies er uns an.
„Wo ist er?“, fragte Tom. Ich wusste warum er fragte, Robin hat Lucy nach Hause gebracht. War etwas passiert? Oder sollte er lediglich ein Auge auf sie haben?
„Das ist nicht wichtig. Konzentriert euch auf eure Aufgabe.“, sagte Kilgharrah. Tom wollte schon etwas erwidern, aber Jon hielt ihn zurück:
Lass gut sein, Tom. Lucy wird es schon gut gehen.
Aber…
Kein aber, Kleiner! Unterbrach Max seinen Bruder und zog mich auf die Beine. Zusammen gingen wir durch die Höhle.
„Warum habt ihr mich zurück gehalten? Was ist wenn etwas mit Lucy nicht stimmt?“, fragte Tom sauer.
„Beruhig dich. Ihr geht es mit Sicherheit gut.“, versuchte ich ihn zu beruhigen.
„Du würdest es mit Sicherheit merken wenn etwas nicht mit ihr stimmt. Mach dir keine Sorgen.“, meinte nun auch Max. Tom brummte nur irgendetwas unverständliches und lief dann voraus.
„Ich versuch mal mit ihm zu reden.“, sagte Jon und lief ihm, dicht gefolgt von Scooper, hinter her.
„Du nennst ihn Kleiner?“, fragte ich jetzt Max. Er fing an zu lachen und legte seinen Arm um mich.
„Naja, er ist mein kleiner Bruder, auch wenn er nur ein paar Minuten jünger ist. Da kann ich ihn doch Kleiner nennen, oder etwa nicht?“, erwiderte er.
„Muss doch mit Sicherheit immer nervig gewesen sein, wenn euch die Leute andauernd verwechselt haben.“, sagte ich.
„Es ging, Tom und ich haben uns daraus, aber hin und wieder auch einen kleinen Spaß gemacht.“, meinte er. Ich musste anfangen zu lachen, allein durch die Vorstellung, dass die beiden etwas angestellt haben und keiner wusste wer von ihnen es war. Auf unserer Lichtung angekommen, fehlte von Jon, Tom, Scooper und Shasta jede Spur.
DU LIEST GERADE
Drachenblut (#Wattys2015)
FantasiLena ist eigentlich ganz normal. Bis sie auf einmal seltsame Fähigkeiten entwickelt, und nich nur sie auch drei ihrer Freunde entwickeln seltsame Kräfte. Werden die vier heraus finden was mit ihnen passiert? Was hat das für Folgen? Findet es selbst...