15.Unterm Sternenhimmel

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Ich ging zu den beiden, doch bevor ich meinen Satz weiterführen konnte, unterbrach mich Lavender, „Argh, was willst du denn hier...?"
„Ich will nur mit Ronald reden"
Sie klammerte sich ruckartig um seine Arm, und nichts, wirklich nichts könnte ihn aus ihren Krallen befreien.
„Das ist mein RonRon"
„Lavender...  schon gut", Ron versuchte sie leicht abzuschütteln, und nach einer Weile ging sie dann auch.
„Was gibst?"
„Ich wollte mit dir reden... ich meine du hast es wahrscheinlich schon gehört, weil die Nachricht rumgeht wie ein Fegefeuer aber...?
„Ja ich weis..... du und Draco seit jetzt zusammen"
Ich nickte, doch sagte nichts.
„Ich dachte du hättest ihn.... naja abgeschossen..."
„Bist du enttäuscht?"
„Was? Nein natürlich nicht. Ich weis ja nicht was du genau in ihm siehst, aber ich weis dass sich Menschen ändern können. Ich meine...ich hab Lavender auch nie leiden können und jetzt.... Sie ist garnicht mal so übel."
„Also findest du es nicht schlimm dass ich mit ihm zusammen bin?"
„Vertraust du ihm denn?", fragte er mich.
Ich nickte, „Ja.... das tue ich"
Er legte seine Hand auf meine Schulter, „Dann finde ich es nicht schlimm"
„Danke Ronald", sagte ich als ich ihn umarmte, „Ach und da wäre noch etwas..."
„Was denn?"
„Ich... naja ich..."
„Was ist es.... du kannst es mir sagen"
„Ich überlege die Ferien hier zu bleiben.... im Schloss...", dann hielt ich kurz inne und brachte ein leises, „mit Draco...", raus.
„Oh... das heißt du kommst nicht mit zu uns?"
„Nein...."
„Ist schon in Ordnung... ja klar wird es ohne dich nicht halb so toll, aber das werden wir schon irgendwie hinbekommen", sagte er grinsend, was ich mit einem kleinen lachen erwiderte. Dann umarmten wir uns, ich war so froh Ron als Freund zu haben. Er verstand mich immer und nahm mir nie etwas übel. Generell war ich froh die drei überhaupt als Freunde zuhaben, ich mochte sie sehr.

Den Rest des Tages verbrachte ich damit Hermine und Ginny beim packen zu helfen, und da ich selbst nicht packen musste, fiel mir auf dass die zwei verdammt viele Klamotten dabei hatten. Während wir die ganzen Kleidungsstücke in die eh schon zu kleinen Koffer packten, redeten wir über mich und Draco, aber irgendwie war es mir unangenehm.
„Und ihr seit jetzt so richtig zusammen?", fragte Ginny die gerade einen Stapel voll selbst gestrickter Pullover ihrer Mutter in den Koffer legte.
„J-ja", stammelte ich.
„Und du bist dir sicher dass er es ernst meint?"
„Ja ich.... denke schon."
„Und er hat...", ich unterbrach sie.
„Können aufhören darüber zu reden?"
„Klar... wenn du es nicht willst, dann lassen wir es"
„Danke..."
„So wir wissen jetzt den Stand zwischen Ron und mir, und den Stand zwischen Zelena und Draco", sagte Hermine, dann drehte sie sich zu Ginny rum, „Wie sieht es mit dir und Harry aus?"
„Ähm... also ich... weis nicht wovon du redest"
„Ach komm schon, spiel jetzt nicht die Unwissende. Wir haben doch gesehen wir ihr euch in euer Gegenwart verhält. Und außerdem habt ihr zusammen gekuschelt"
„Wir haben was?"
„Ja, als wir vor zwei Tagen den Wein getrunken haben, seit ihr zusammen eingeschlafen", sagte ich.
„Zwischen Harry und mir ist nichts, ich hab doch grad erst mit Dean Schluss gemacht."
„Aha.... und warum habt ihr euch getrennt?", fragte Hermine.
„Weil er meinte dass...", dann überlegte sie kurz, „dass ich Gefühle für jemand anderen habe", realisierte sie.
„Siehst du"
„Ja ok... vielleicht habt ihr ja recht"
„Oh verdammt", sagte ich als mein Blick auf die kleine Uhr auf meiner Kommode fiel.
„Was?"
„Ich muss los", ich nahm schnell meine Weste und ging in Richtung Tür.
„Wohin?", fragte Ginny.
„Ich hab Draco versprochen dass wir uns noch treffen", und schon war ich hinter der Tür verschwunden.

Mit schnellen Schritten lief ich durch die Flure, da es Winter war, wurde es sehr früh dunkel und man konnte schon die Sterne sehen, die so herrlich am Nachthimmel funkelten.
Irgendwann kam ich dann oben am Astronomieturm an, und sah dort jemand am Geländer stehen, der sich im selben Moment zu mir rumdrehte.
„Bist ein bisschen spät nicht wahr Blanchard?"
„Entschuldige mich, ich hab Ginny und Hermine beim packen geholfen"
„Argh... Mädchen beim packen.... ich stell mir das ziemlich aufwendig vor...mit so vielen Klamotten"
„Halt die Klappe", sagte ich lachend und ging zu ihm ans Geländer.
„Der Himmel ist schön nicht war?", fragte er mich.
„Ja das ist er", wir schauten beide in den tiefen, Sternen besetzten Nachthimmel und sagten nichts, wir ließen es einfach auf uns wirken.
„Da hast du gesehen... eine Sternschnuppe",ich zeigte aufgeregt in den Himmel, doch er sah sie zu spät.
„Verpasst", sagte er, „Ich hab noch nie ne Sternschnuppe gesehen"
„Nicht?"
Er schüttelte den Kopf, „Nein"
„Du hast.... du hast noch nie eine Sternschnuppe gesehen"
„Nein sag ich doch"
„Wahnsinn", ich überlegte kurz, dann zückte ich meinen Zauberstab und hielt ihn in den dunklen Nachthimmel.
„Was wird das denn?"
„Warts ab"dann fing ich an ein Wort zu flüstern, „Starkio", und auf einmal, füllte sich der Himmel mit unzähligen Sternschnuppen.
„Wow, Zelena... das ist unglaublich"
Ich drehte mich mit einem lächeln zu ihm und schaute ihm tief in die Augen, „Du musst dir was wünschen"
„Was?"
„Du musst dir was wünschen wenn du eine Sternschnuppe siehst"
Doch darauf antwortete er nicht, er sah mich einfach nur an.
„Hast du dir was gewünscht?"
„Nein", sagte er leise.
„Wieso nicht"
„Weil mein Wunsch längst in Erfüllung gegangen ist"
Das war das süßeste was er je zu mir gesagt hatte, aber aus meinem lächeln wurde ein lautes lachen.
„Was?"fragte er lachend.
„Tut mir leid.... aber das war so kitschig"
Er lachte leicht, schüttelte den Kopf und zog mich zu ihm, „Komm her", dann küsste er mich. Und das war mit abstand der schönste Kuss aller Zeiten gewesen.

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