8. Hör auf es zu leugnen

402 14 3
                                    

Ich starte ihn an, „Das ist so niemals passiert"
„Doch ist es", er sah mich mit einer hochgezogenen Augenbraue an und grinste.
„Nie im Leben", ich lies es mir nicht gefallen, dass er hier irgendwelche Mädchengeschichten erzählt, also raffte ich mich auf, ging über die andere Bettseite, die auf der Draco nicht saß, und ging in Richtung Tür.
Doch bevor ich am Türknauf ankam stellte er sich schützend vor mich sodass ich den Raum nicht verlassen konnte.
„Hör auf es zu leugnen Blanchard"
„Ich leugne nichts", ich schüttelte leicht den Kopf und verschränkte meine Arme vor meiner Brust.
„Doch tust du", langsam kam er immer näher auf mich zu, doch je näher er kam desto weiter ging ich weg.
„Es gibt nichts zu leugnen denn.... ich hab niemals gesagt dass deine Augen so blau wie der Ozean sind und.... dass sie funkeln wenn die Sonne drauf scheint", mit jedem Ton würde meine Stimme etwas leiser.
„Weist du was ich glaube?", fragte er.
„Hm?"
„Du stehst auf mich"
„Pff", mein Herz fing an immer schneller zu schlagen, „Ich steh nicht auf dich"
„Ach ja, und warum wirst du dann so rot im Gesicht?"
„E-es ist sehr warm hier... drin", ich kam immer näher ans Bett an und wusste das ich jeden Augenblick an die Kante anstoßen würde.
„Natürlich... und warum stotterst du dann?", schon wieder grinste er so und zog die Augenbraue hoch.
„Ich stott... ich stottere überhaupt n-nicht" ich stoß nun mit, meinen Waden an dem Holzrahmen des Bettes an.
Er ertappte mich „Tja sieht so aus als könnest du dich dieses mal nicht raus reden", er kam noch einen Schritt näher zu mir, ich wollte wieder einen Schritt zurück doch das ging nicht, also fiel ich nach hinten auf das Bett und zog Draco aus Reflex mit mir.

Mein Herz schlug so schnell, dass es mir fast aus der Brust sprang. Hätte sich Draco mit seinen Armen nicht abgestützt, wäre er volle Kanne auf mich drauf gefallen.
„E-entschuldige", stotterte ich und versuchte es zu unterdrücken, dass meine Wangen nur noch röter wurden.
„Du stotterst ja schon wieder Liebes", sein Gesicht war schon ganz nah an meinem und ich spürte seinen warmen, angenehmen Atem in meinem Gesicht.
„Bild dir hier drauf ja nichts ein....", flüsterte ich schon fast.
„Keine Sorge... das werd ich nicht", hauchte er zurück.

Er machte mich in diesem Moment schwach, vielleicht hätte ich es einfach geschehen lassen sollen.
Doch kurz bevor sich meine Lippen mit seinen verbinden würden stoppte ich - ein Gryffindor und ein Slytherin - das kann doch nicht funktionieren also kniff ich die Augen zusammen und drehte meinen Kopf leicht weg. Draco verstand sofort und lies ab.
Er stand auf, gab mir die Hand und half mir hoch.
„Ich sollte jetzt... besser gehen....", sagte ich um die peinliche Stille zu unterbrechen.
„Ja vielleicht...."
Und schon war ich verschwunden.

Kaum fiel die Tür hinter mir zu, atmete ich beherzigt aus, was ich nicht wusste war, dass dieser heftige Atemzug gleich mit dem von Draco geschar.
Was war gerade dadrin los?
Ich wusste nicht wie es passiert ist, ich wusste auch nicht was passiert wäre wenn ich nicht abgelassen hätte. Ich wusste nur das ich im Flur des Slytherin-Gemeinschaftsraum stand und es wahrscheinlich besser wäre wenn ich einfach gehen würde, und das tat ich dann auch.
Ich lief schnell durch die Flure um dann vor dem Portrait der fetten Dame anzukommen, „Mimbulus Mimbletonia...." sagte ich und schön öffnete sich das Portraitloch und ich schlüpfte hindurch.
Es war noch niemand im Raum gewesen, es war sehr früh und alle schliefen noch. Also ging ich schnell hoch in mein Zimmer das ich mir mit Hermine und Ginny teilte.

Ginnys Bett war leer, sie musste wahrscheinlich noch beim Quidditch-Training gewesen sein. Hermine aber lag in ihrem Bett und schlief tief und fest. Leise trat ich zu meinem Bett und setzte mich auf die weiche Bettkante, doch kaum als ich in die sanfte Matratze hinein sank waren meine Gedanken wie auf Knopfdruck wieder bei Draco, und was alles passiert wäre wenn ich es nicht gestoppt hätte.
Hätte alles mit einer wilden Knutscherei bis in späte Stunden geendet, oder hätte er sich über mich lustig gemacht weil ich tatsächlich wieder auf eine seiner fiesen Streiche reingefallen bin.
Doch plötzlich wurde ich aus meinen tiefen Gedanken gerissen, denn Hermine wurde langsam wach und wälzte sich in ihrem Bett herum.
Im gleichen Augenblick fiel mir auf, dass ja immer noch Dracos Pullover trug, den durfte sie auf keinen Fall sehen. Hecktisch kroch ich unter meine Decke und legte mich so hin das man nur noch meinen Kopf sehen konnte.

Dann trat eine müde Stimme aus Hermines Richtung an mein Ohr heran, „Guten Morgen", sie öffnete langsamer immer mehr ihr Augen, „Wo warst du gestern? Du hast Rons Sieg über Mclaggen verpasst...."
„Ja tut mir leid ich wurde... aufgehalten"
„Wovon?", fragte sie und setzte sich auf.
„Ist nicht so wichtig"
„Naja", sie stand auf und ging in Richtung Bad. „Machst du dich auch gleich fertig?"
Ich nickte und Hermine war schon in der nächsten Sekunde im Badezimmer verschwunden.
Wieder atmete ich beherzigt aus und kroch unter der Decke hervor. Ich zog den Pullover schnell aus und stopfte ihn unter meine Decke. Ich wüsste nicht wie ich Hermine das mit dem Pulli hätte erklären sollen wen sie ihn gesehen hätte, und das hat sie zum Glück auch nicht. Ich hätte nicht einfach von meiner kleinen Tändelei mit Draco erzählen können, wenn sie doch gerade Schwierigkeiten mit Ron und Lavender hat. Warte wovon rede ich? Zwischen Draco und mir ist nichts, ja hat er mich in sein Bett gebracht und hat sich um mich gekümmert weil ich sturz betrunken war und ja ich hab mit ihm gekuschelt.... trotzdem das ist keine Tändelei sondern einfach nur ein riesen Missverständnis.

Remember...Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt