6. Alkohol sollte dein Feind sein

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Es war Winter, ein paar Wochen vor den Ferien und ich hatte Geburtstag. Es war kein besonderer Tag, nur wenige wussten davon, vielleicht lag es ja daran dass, als ich im Waisenhaus war, kein Geburtstag von irgendjemanden gefeiert wurde.
Der heutige Tag war für mich wie jeder andere, trotzdem bekam ich von meinen Freunden einen kleinen Kuchen mit ein paar Kerzen drauf.
Aber nicht ich sollte heute im Mittelpunkt stehen, sondern Ron. Heute war nämlich die Auswahl für das diesjährige Quidditchteam und Ron kämpfte mit Cormac Mclaggen über die Position als Hüter. Wir waren alle schon total aufgeregt und Hermine und ich freuten uns sehr bei dem erbitterten Kampf der zwei zu zusehen.

Draußen dämmerte es schon und Hermine wartete ungeduldig bis ich endlich aus dem Zimmer raus auf den Flur kam.
„Mann wo steckt sie denn?", fragte sie und schaute auf ihre Uhr.
„Ich bin da", sagte ich als ich gerade aus dem Zimmer stürmte.
„Wo hast du so lange gesteckt?"
„Tut mir leid ich hab meine Schuhe nicht gefunden"
„Egal jetzt, wir müssen los", sie rannte vor und ich ihr hinterher.

Auf dem Weg zum Feld wurden wir allerdings aufgehalten, denn meine Eule Einstein kam auf uns zugeflogen und hatte einen Brief bei sich.
Als ich sie bemerkte wie sie so durch die Lüfte flog hielt ich an und streckte meinen Arm aus sodass sie sich drauf setzen konnte.
„Zelena für so etwas haben wir keine Zeit"
„Jetzt warte doch mal", ich griff nach dem Zettel der an ihrer Kralle festgebunden war.
„Was ist das?"
„Keine Ahnung", ich öffnete den Brief, las ihn durch und Einstein flog wieder davon „Natürlich!"
„Was?"
„Mein Buch, es wurde in den drei Besen gefunden",
„Dein Buch?"
„Ja ich hab es letztes ,als ich in Hogsmeade war, verloren und jetzt hat es jemand wieder gefunden. Hermine du musst ohne mich zur Auswahl gehen"
„Was nein du kannst doch jetzt nicht einfach verschwinden"
„Hermine bitte"
Sie seufzte kurz, „Na schön"
„Danke du bist die beste, ich versuch so schnell wie möglich wieder zu kommen", und schon war ich weg.

Ich lief durch die Straßen von Hogsmeade, direkt auf die drei Besen zu. Es war die bekannteste Taverne in der Umgebung und sie baten mit abstand das beste Butterbier an. Bis jetzt hatte ich es nur einmal getrunken und auch nur weil wir auf unsere bestandenen Prüfungen angestoßen haben.
Doch war ich nie ein großer Fan von Alkohol gewesen also lies ich die meiste Zeit die Finger davon.
Ich betrat das also das Gasthaus und ging direkt auf den Tresen zu, hinter dem Madam Rosmerta stand.
„Entschuldigung, wurde hier vielleicht ein Buch abgegeben?", fragte ich.
„Oh ähm ja tatsächlich, jemand hat es vor einer halben Stunde draußen unter der Bank entdeckt", sie griff hinter sich, nahm das Buch und drückte es mir in die Hand.
„Dankeschön", mit einem Lächeln verabschiedete ich mich und ging wieder raus.

Die Tür hinter mir flog zu und gerade als ich zurück zu Hermine gehen wollte, hielt mich jemand auf, der gerade eben noch an mir vorbei lief.
„Zelena?"
Ich drehte mich verwirrt herum um zu sehen wer es war.
„Zelena, ich bin es, Jonathan, erinnerst du dich noch", er zeigte mit seinen Händen auf sein Gesicht.
„Jonathan?", fragte ich, denn der Junge, der nur ein paar Jahre älter als ich zu sein schien, kam mir tatsächlich bekannt vor.
„Ja, wir waren damals zusammen im Waisenhaus gewesen"
„Jonathan natürlich", ich ging auf ihn zu und umarmte ihn.
Als ich vor ein paar Jahren noch im Waisenhaus war, war er irgendwie der einzigste der mit mir geredet hatte, er war zu dieser Zeit mein bester Freund und ich hätte nie gedacht dass ich ihn jemals wieder sehen würde.
„Was tust du denn hier, also hier? Woher kennst du diese Welt?", fragte ich.
„Naja nur zwei Monate nachdem du gegangen bist hat mich jemand adoptiert, es stellte sich heraus dass es mein Onkel war der nichts von mir wusste. Er hat das volle Sorgerecht übernommen und hat mich dann in diese Welt gebracht, er ist ein Zauber."
„Und du, also bist du auch ein....?"
„Ähm nein ich bin ein Muggel, aber ich helfe ihm immer in seinem Laden hier in Hogsmeade", er schaute mich an und hielt kurz inne, „Hast du heute nicht Geburtstag?"
„Äh ja"
„Was machst du dann hier, wenn ich mich nicht irre bist du doch jetzt 16, das muss groß gefeiert werden"
„Ich mach so etwas normalerweise nicht"
„Ach komm schon", er überlegte kurz, „Gehen wir ein Butterbier trinken"
„Ich trinke eigentlich nicht"
„Nur eins"
Ich zögerte kurz, „ Einverstanden". Auch wenn ich nichts von trinken halte kann ein Bier ja nichts schlimmes anrichten.

Zusammen gingen wir rein und setzten uns an einen Tischen weiter hinten in die Ecke. Wir bestellten ein Butterbier und redeten über die alten Zeiten, doch blieb es nicht bei einem Bier. Ehe ich mich versah standen vier leere Gläser vor mir und ich war schon ziemlich angetrunken gewesen.
„Noch eins?", fragte Jonathan.
„Ich weis nicht, das wäre dann schon mein fünftes und du hattest erst eins", lallte ich.
„Ich geh es halt langsam an"
„Wen du meinst" ich rief eine Kellnerin und bat sie um noch zwei weitere Biere.

Irgendwann war ich hacke dicht gewesen und wollte einfach nur noch nach hause, also brachte mich Jonathan nach draußen. Es war schon dunkel und trotz dass ich fast nicht mehr auf eigenen Beinen stehen konnte merkte ich das etwas nicht stimmte.

Ich taumelte vor der Taverne rum und Jonathan versuchte mich wieder einzufangen, und kurz bevor ich zu Boden fiel hielten mich seine starken Arme fest.
„Sag mal hast du eigentlich einen Freund?"
„Was ich und ... freund?", fragte ich während mich immer mal wieder ein Schluckauf überkam.
„Warum denn nicht, du bist doch sehr hübsch"
„Find ich nicht"
„Doch total", er kam näher auf mich zu, „Weißt du, du hast total schöne Augen"
„Ich äh", er war schon ganz nahe am meinem Gesicht und wollte mich küssen, doch ich versuchte ihn weg zu drücken, „Jonathan... nicht"
Doch er hörte nicht, er fing an meinen Hals zu küssen und presste mich so strak an ihn dass ich mich nicht losreißen konnte.
„Jonathan bitte las das", ich hoffte so sehr dass er am erzittern meiner Stimme erkannte wie unwohl ich mich fühlte.
„Ach komm schon du willst es doch auch"
„Bitte lass mich"

Er hörte nicht auf und ich wusste nicht was ich machen sollte, vielleicht hätte ich es einfach über ergehen lassen sollen, ich meine ich war betrunken und wusste mir nicht zu helfen.
Doch dann wurde Jonathan plötzlich von mir weggezogen, irgendjemand hatte es bemerkt und ihm voll eine Reingehauen. 

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