12. Wir gehören nicht zusammen

333 12 3
                                    

Eine fremde aber zugleich auch sehr vertraute Stimme dran an mein Ohr hervor. Und so drehte ich mich um, um zu sehen wer es war.
„Draco?"
„Ja?"
„Was tust du hier?"
„Ich hab zuerst gefragt.", sagte er.
„Na schön"
„Warum bist du so spät noch hier, dir ist schon klar dass du Hauspunkte abgezogen bekommen könntest."
„Ja aber doch nur wenn ich erwischt werde, oder du verpetzt mich, was du wahrscheinlich nicht tuen würdest, weil du mich unwiderstehlich findest", sagte ich mit einem frechen Grinsen.
„Gehst dir gut?"
„Klar, mir ging's nie besser"
„Aber du verhältst dich komisch"
„Vielleicht hab ich ja ein zwei Gläser Wein getrunken", ich hielt kurz inne, „Oder drei"
„Also bist du betrunken?"
„Quatsch.... nur etwas angetüdelt, nicht mehr"
„Schon klar..... dir ist trotzdem bewusst dass du durch mich die Punkte verlieren kannst"
„Ja aber du würdest mich nicht verraten"
„Oh das muss ich garnicht. Weist du... Vertrauensschüler dürfen ebenfalls Punkte abziehen"
„Ja ich weis aber....warte du bist doch nicht etwa?"
„Doch", mit langsamen Schritten kam er näher zu mir.
„Seit wann?"
„Schon seit dem 5. Jahr"
„Du spinnst doch... du bist nie im Leben ein Vertrauensschüler"
„Ach ja, wollen wir sehen?"
Ich schwieg und sah nur zu wie er immer weiter auf mich zu kam.
„50 Punkte Abzug für Gryffindor", sagte er mit einem herausforderndem Grinsen.
„Dein Ernst jetzt?", fragte ich etwas wütend.
„Du wollest doch ein Beweis"
„Füg sie wieder hinzu", meine Stimme wurde immer lauter.
„Schon gut, schon gut", sagte er lachend, dann sah er an mir vorbei, direkt auf den See, „Ok, du bekommst deine Punkte wieder zurück.... wenn du mit mir auf den See gehst."
„Was? Auf den See? ...also Schlittschuh fahren?"
„Ach wir brauchen keine Schlittschuhe", dann ging er vor und zog mich mit.

Mit einem Schritt stand er schon auf dem Eis, doch ich nicht, ich blieb mit meinen Füßen auf festem Boden stehen, „Bist du dir sicher dass es wirklich sicher ist.... also das Eis?"
„Klar.... komm schon", dann streckte er seine Hand nach mir aus. Ich überlegte kurz. Hatte ich Hermine nicht vorhin noch versprochen mich von ihm fernzuhalten? Und war es das ganze überhaupt wert? Aber er hatte mir 50 Punkte abgezogen, und wenn das morgen raus kommt brennt die Hölle. Also griff ich, wenn auch etwas unfreiwillig, nach seiner Hand und lies mich von ihm aufs Eis ziehen.
Natürlich konnte er es perfekt, er hat nicht einmal gewackelt oder hatte auch nicht annähernd Probleme damit sich auf den Beinen zu halten. Anders als ich, meine Beine waren wie Wackelpudding.
„Draco ich schwöre dir ich kann sowas nicht", sagte ich während es mir sehr schwer fiel nicht gleich umzufallen.

„Das bekommen wir schon hin",er nahm meine Hände und führte mich vom Ufer weg. Gemeinsam machten wir ein paar Schritte und er erklärte mir immer wieder wie ich die Füße richtig einsetzen musste.

Irgendwann kamen wir fast in der Mitte des Sees an und da ich mich kaum halten konnte, hielt ich mich an seinem starken Arm fest und war ihm ganz nah, „So.... und jetzt füg die Punkte wieder hinzu"
„Aber natürlich... wie konnte ich das bloß vergessen", seine Mundwinkel gingen ganz langsam nach oben, „50 Punkte für Gryffindor...."
„Danke sehr...", doch ich konnte nicht weiter reden, denn ich wurde unterbrochen, von einem knarzenden Geräusch welsches unter uns entstand, und als wir runter blickten, sahen wir dass das Eis anfing zu reisen.
„Oh verdammt", ohne lang zu überlegen schnappte sich Draco meine Hand und ging schnell mit mir zurück ans Ufer. Es war nicht ganz einfach weil wir schon merkten dass ein paar Meter hinter uns das Eis schon komplett weg war.
Als wir kurz vorm Ufer waren, brach auch schon das Eis unter uns, Draco packte mich an meiner Teile und sprang mit mir vom See runter.

Dann lagen wir da, im tiefen Schnee und Draco hatte seinen Arm schützend um mich gelegt. Als wir zurück auf das Eis sahen, war dort nur eine riesen Lücke. Schnell half er mir hoch und wir schüttelten uns den Schnee ab.
„Alles in Ordnung?", fragte er.
„J-ja... denke schon", in diesem Augenblick realisierte ich erst das er mir gerade verdammt nah stand, und ohne dass ich es wollte kamen sich unsere Lippen immer und immer näher bis sie sich ganz zart berührten. Dann drückten sie sich fester aneinander, er legte seine Hände um meine Hüfte und bewegte sie genau richtig. Doch während diesem aufregenden Kusses kamen mir wieder Hermines Worte in den Kopf.

Gryffindor und Slytherin gehören einfach nicht zusammen, das hat auch einen guten Grund

Ich legte meine Hände an seinen Brustkorb und drückte ihn leicht weg.
„Was ist los?"
„Das geht nicht..... das mit uns.... das kann nicht funktionieren"
„Aber warum nicht?"
„Gryffindor und Slytherin..... die gehören einfach nicht zusammen", dann drehte ich mich um und ging weg.
„Zelena bitte warte..."
Doch ich hörte nicht, ich lief immer weiter den Hügel hoch bis ich wieder oben am Innenhof ankam, doch Draco folgte mir.
„Zelena jetzt warte doch bitte"
Dann kam ich im Flur an und der Steinboden ,auf dem kein Schnee lag, erlaubte mir schneller zu werden.
„Zelena!", immer und immer wieder rief er meinen Namen, doch ich hielt nicht an. Ich musste es ausblenden und einfach nichtmehr drauf hören.
Irgendwann war ich kurz vor dem Eingang des Gryffindor-Gemeinschaftsraum, doch dann fiel mir etwas auf. Entweder hatte ich es wirklich geschafft Dracos Rufe zu ignorieren, oder er war weg. Und als mich rumdrehte, bestätigte sich meine Vermutung, der Flur war komplett leer.

Etwas bestürzt sagte ich das Passwort und ich verschwand hinter dem Portrait. Oben im Zimmer angekommen, wollte ich mich einfach nur noch in mein Bett legen, doch auch das wurde mir nicht erlaubt.
Denn mein Bett wurde von Hermine belegt, da ihres von Harry und Ginny, die zusammen kuschelten, benutzt wurde. Das einzigste in dem keiner schlief war das von Ginny, doch hatte sie sich noch am Tag davor dazu entschieden ihre Koffer aufzuräumen und endlich ihre Wäsche zu machen. Also war das komplette Bett mit Klamotten vollgelegt.

Nach einen tiefen Seufzer ging ich dann runter in den Raum, um mich dort aufzuhalten. Mit schnellen Schritten lief ich zum Kamin, zückte meinen Zauberstab und sprach einen Spruch, „Insendio...", und schon schoss eine Feuerflamme aus meinem Stab direkt auf das Holz im Kamin. Der Raum wurde jetzt durch das Feuer hell erleuchtet. Dann setzte ich mich an einen Tisch, nahm ein Blatt Pergament und ein Federkiel und fing an mit schwarzer Tinte etwas aufzuschreiben.

Malfoy,
Tut mir Leid was passiert ist aber es funktioniert nicht.
Es wäre am besten wenn du mich wieder hassen würdest, so wie damals.
Bitte halte dich einfach fern von mir.

Und gerade als ich meinen Namen drunter schreiben wollte, stoppte ich. Ich faltete den Brief nur noch zusammen und ging wieder hoch. In ihrem Käfig saß meine Eule Einstein, die schon gleich mit dem Brief wegschickte.

Remember...Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt