3. Vergangenheit ist Vergangenheit

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Es war dunkel, ich war müde und wollte einfach nur ins Bett. Ich parkte mein Auto bei Hogsmead und suchte mir dort eine kleine Unterkunft. Es war eine Taverne ,die auch Zimmer anbot, in der ich schließlich untergekommen bin.
Ich betrat das Gasthaus und eine alte Dame, die hinter einem Tresen stand und gerade Gläser polierte, begrüßte mich freundlich. Ich war so müde ich wollte einfach nur auf ein Zimmer und ins Bett gehen.
„Haben Sie vielleicht noch ein Zimmer frei?"
„Aber natürlich Schätzchen, wie lange wollen sie denn bleiben?"
„Eine Nacht, das genügt"
„Sehr gerne", mit einem lächeln übergab sie mir einen alten Schlüssel an dem ein kleines Holzstück hing auf dem die Nummer 8 eingeschnitzt war.
„Dankeschön", ich nahm den Schlüssel, drehte mich herum und ging auf mein Zimmer. Es war nicht besonders groß und erinnerte mich irgendwie ein bisschen an die Zimmer im Tropfenden Kessel.
Ich legte meine Tasche ab, zog meine Schuhe aus und legte mich ins Bett. Noch kurz schaute ich durch das Fenster und blickte direkt auf den See, doch nach nur ein paar Sekunden fielen mir Augen zu.

Am nächsten Morgen wurde ich von den Sonnenstrahlen die durch das Fenster schienen geweckt. Ich entschloss mich früh aufzustehen um die schone Morgenfrische zu genießen.
Das hab ich früher so oft gemacht, fast bin ich jeden morgen früher als alle andere aufgestanden um mich an den See zu setzten und ein Buch zu lesen. Doch heute stand was anderes an. Ich besuche mein altes Zuhause.

Schnell machte ich mich auf den Weg um an das Schloss zu kommen, ich nahm eine Kutsche die von Hogsmead rüber gefahren ist. Und dann stand ich da, vor dem Eingang der prächtigen Kathedrale. Wenn man es mit vor sechs Jahren vergleicht, hatte es sich kaum verändert. Die große Halle, sah genau so aus wie damals genau wie der Astronomieturm. Vielleicht waren ein paar weitere Türme etwas anders platziert aber im großen und ganzen war es wie damals.
Ich stand also da und bei dem Anblick dieses wunderschönen Schlosses, kamen mir die Tränen im die Augen. In diesem Moment wurde mir klar das es immer noch mein Zuhause war, und das wird sich auch niemals ändern.

Ich betrat den Innenhof und stand plötzlich an einer Stelle, diese ganz besondere Stelle an der damals das Böse für immer besiegt wurde. Hier starb Voldemort, vor genau 5 Jahren. Ich sah mich etwas um und nach und nach kamen immer mehr Bilder wider zurück, die Bilder der Schlacht. Ich sah wieder wie Neville damals Nagini tötete oder wie Harry gerade den allerletzten Kampf gegen Voldemort begonnen hatte.
Es wurde mir in dem Augenblick etwas zu viel und ich entschied mich rein zu gehen. Es waren noch Ferien, also waren auch noch keine Schüler hier, trotzdem hörte ich die Stimmen und das Gelächter das in den Gängen lag.
Ich ging zur großen Halle, ich hatte schon ganz vergessen wie beeindruckend sie war, die großen Tische, die Kerzen die in der Luft schwebten, der Hauspokal der am anderen Ende des Saals stand. Es war genau wie damals als ich das erste mal diese Halle betrat.
„Miss Blanchard?"
Ich drehte mich herum um diese bekannte Stimme zu entziffern, es war Professor McGonnagall, die neue Leiterin der Schule.
„Professor McGonagall, hallo"
„Was machen Sie denn hier, werden sie das Jahr wiederholen?", fragte sie mich.
„Äh nein ich, wollte einfach nur nochmal hier herkommen und sehen was alles so passiert ist"

Wir haben uns noch etwas unterhalten, ich erzählte ihr von meiner Ausbildung, dass Hermine und Ron dabei sind eine Familie zu gründen und dass Harry und Ginny gerade Harrys Elternhaus in Godric's Hollow renovieren damit sie dort ihre Familie gründen können.
„Schön zu hören das es allen gut geht", sagte sie , „bis die neuen Schüler kommen ist es noch eine Woche bis hin, ich muss noch einpaar Erledigungen machen, wenn sie mich entschuldigen würden"
„Aber natürlich Professor", sie wollte gerade gehen als sie sich nochmal herumdrehte.
„Ach Miss Blanchard?"
„Ja?"
„Es war schön sie noch einmal zu sehen", sie lächelte.
„Fand ich auch"

Ich lief noch eine Weile durch die Gänge und schaute mir alles an. Irgendwann kam ich am Gryffindor-Gemeinschaftsraum vorbei und blieb vor dem Gemälde der Fetten Dame stehen. Es sah aus, als wäre es niemals kaputt gewesen. Ich war kurz davor etwas zu sagen, doch dann viel mir ein dass ich das Passwort garnicht kenne, also lief ich weiter dem Flur entlang. Ich war in Gedanken und ging um die Ecke als ich in jemanden rein krachte.

Und als ich in diese wunderschönen, faszinierenden blauen Augen schaute, kam alles wieder hoch, alles was ich in den letzten fünf Jahren verdrängt hatte, kam plötzlich wieder an die Oberfläche.

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