Teil 36

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Ich streckte mich ausgiebig und richtete mich langsam im Bett auf. Die ersten Sonnenstrahlen fielen durch das Fenster herein und der Himmel strahlte in einem sanften Orange. Im Wohnzimmer saß Coralie über ihren Laptop gebeugt und tippte wild darauf herum. Verschlafen kratzte ich mich am Hinterkopf und mein Blick fiel auf die 3 Kaffeetassen neben ihr. Alle noch randvoll. ,,Sag mal was machst du denn bitte so wichtiges, dass du vergisst, dass du dir schon 3 mal einen Kaffee geholt hast?", ich hob fragend eine Augenbraue. Sie hob den Kopf und sah mich kurz an, dann flog ihr Blick über die drei vollen Tassen. ,,Ach scheiße, ich wusste ich hatte etwas vergessen.." ,,Also, was ist so wichtig? Es ist Samstagmorgen. Irgendetwas für die Arbeit?". Sie schaute mich wieder an und druckste ein wenig herum. ,,Naja, also.. ich schreibe eine Buch". Ich fing an zu grinsen. War das jetzt ihr Ernst? ,,Ja, es ist ein besonderes Buch, es handelt von einem besonderen Menschen, welcher mir sehr wichtig geworden ist. Außerdem hat dieser jemand eine außergewöhnliche Geschichte... Es-es handelt von dir". Ich riss weit die Augen auf. Von mir?! Warum schreibt sie ein Buch über MICH? ,,Glaubst du, dass ist eine gute Idee? Ich denke keiner will meine erbärmliche Story hören, damit bin ich ja auch nur einer unter vielen." ,,Das ist mir egal, ich schreibe dieses Buch und du kannst es lesen, wenn ich fertig bin", Coralie klappte den Laptop zu und legte ihn neben sich. Dann griff sie nach einer der vollen Kaffeetassen und trank einige Schlücke daraus. ,,Außerdem habe ich hier die Tage ein wenig Ordnung gemacht und etwas interessantes in deinem Rucksack gefunden." Sie hatte bestimmt die Zeichnungen gefunden. Aber irgendwann hätte sie diese so oder so zu Gesicht bekommen. Coralie stand auf und holte die Zeichnungen von mir. ,,Warum hast du mir nie gesagt was für ein Talent du hast?", sie sah mich fragend an. ,,Du findest meine Zeichnungen ernsthaft gut? Naja.. ich war nie so sehr davon überzeugt und wollte sie dir deshalb nicht zeigen. Weißt du.. mein größter Traum wäre es Animationen zu entwickeln, zu zeichnen". Ich schaute sie verlegen an. Jetzt war es raus und sie bekommt bestimmt gleich den Lachkrampf ihres Lebens. Doch sie tat es nicht. Eher ein Grinsen zeichnete sich auf ihren Lippen ab. ,,Weißt du, wenn das so ist, dann könnte ich dir da glaube ich helfen." ,,Ist das dein Ernst?", ich riss die Augen erneut auf. ,,Vergiss nicht unsere Firma ist mit solchen Dingen vertraut und ich habe einige Bekanntschaften, bei welchen ich mich mal erkundigen könnte", sie grinste mich an. Ich konnte es kaum fassen, das würde sie für mich tun? ,,Ja natürlich, aber nicht mehr heute. Am Montag versuche ich es direkt bei einigen. Aber jetzt würde ich gerne erstmal frühstücken, ich habe immerhin noch 3 Kaffeetassen zu verbrauchen", sie fing an zu lachen. ,,Alles was du willst mein Schatz", antwortete ich ihr und sie flitzte in die Küche um Frühstück zu machen. Ich blieb noch kurz an einem der Fenster stehen und schaute genüsslich auf den immer heller werdenden Himmel. Ich war tatsächlich wunschlos glücklich.

T. I. (N.) E.  This is (not) easyWo Geschichten leben. Entdecke jetzt