Teil 37

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Montag. Für viele Menschen der schlimmste Tag der Woche. Eigentlich für mich auch. Doch heute war ich glücklich. Ja, ich saß glücklich an meinem Schreibtisch, denn Coralie hatte es tatsächlich geschafft ein Vorstellungsgespräch für mich zu arrangieren. Das Beste? Die wollten in 2 Stunden direkt da sein. Ich hatte vorsichtshalber noch schnell alle Zeichnungen von daheim mitgenommen und jetzt saß ich in meinem Büro und wurde immer nervöser. Mein Gegenüber war dann auch niemand anderes als der Assistent von den Chefs der Universal Studios! Das machte mich noch ein Stück nervöser. Es klopfte an meiner Tür. Wer will denn jetzt etwas von mir? ,,Herein", ich wartete gespannt wer jetzt hinter der Tür auftauchen würde. Zwei rehbraune Augen schauten mich an, welche einfach nur Geborgenheit ausstrahlten. Ich könnte mich den ganzen Tag in ihnen verlieren. Coralie zog ihren Mund zu einem Grinsen. ,,Na, ist bei dir soweit alles in Ordnung?", ich sah sie an und nickte schnell. ,,Sicher?", hakte sie nach. ,,Ja-ja alles in O-Ordnung, ich muss nur noch schnell aufschreiben wann ich bei Herr Christ von der AK anrufen muss", ich zog einen Zettel zu mir und wollte es mir schnell notieren. Allerdings zitterte ich vor lauter Nervosität und meine Schrift war ein einziges Gekrakel. Coralie beugte sich ein wenig über meinen Schreibtisch, sie sah natürlich meine Nervosität. ,,Sag mal was hältst du von einem beruhigenden Gespräch in der Cafeteria?", sie strahlte mich mit ihren wunderschönen braunen Augen an. Ich seufzte. Eine andere Wahl hatte ich gerade nicht, ich war zu nervös um auch nur eine Sekunde weiter zu arbeiten zu können. Langsam nickte ich und stand auf. Coralie nahm mich an die Hand und zog mich raus auf den Flur. Sie sagte Kyra schnell Bescheid, dass wir beide für mindestens eine halbe Stunde nicht da sind. Diese nickte zustimmend und wandte sich wieder ihrem PC zu. Wir schlüpften in den Lift und fuhren zwei Stockwerke tiefer. Ich grübelte schon seit heute Morgen wie ich mich bei Coralie dafür bedanken konnte, dass sie mir dieses Gespräch verschafft hatte. Aber mit einem einzigen mal gemeinsam Abendessen in einem schicken Restaurant, reichte meiner Meinung nach nicht aus. Auf dem Weg Richtung Cafeteria kam uns Frau Walker entgegen. ,,Guten Tag Frau Parker, Herr Ewans", sie nickte uns freundlich zu und winkte leicht mit ihrer Hand. An dieser war ein Ring zu sehen. Stimmt, Coralie hatte erwähnt, dass sie sich verlobt hatte vor einigen Monaten. Natürlich! Jetzt wusste ich was ich Coralie schenken werde als "Dankeschön". Sie sprach schon öfters davon, wie schön es sein musste, sich zu verloben, zu heiraten und Kinder zu kriegen. Ja, das war eine echt gute Idee. In der Cafeteria roch es nach frischem Kaffee. Ich entschied mich aber dagegen und nahm nur ein stilles Wasser. Hoffentlich konnte mich das ein wenig beruhigen. Wir setzten uns ans Fenster und beobachteten den Himmel. Einzelne Vögel zogen vorbei. Schnell griff ich nach meinem Handy und googelte, wo sich der nächste Juwelier befand und wie lange dieser offen hatte. Wie würde ich nur ohne das Internet klarkommen? Das wollte ich mir gar nicht ausmalen. ‚The golden Pearl' ploppte vor meinen Augen auf. Ein edler Juwelier, welcher auch nicht weit weg war. Mit der U-Bahn waren es nur 15 Minuten, perfekt. Dann musste ich eben nach der Arbeit kurz alleine dort hin. Aber wo sollte ich das ganze dann veranstalten? In 3 Tagen war unser Jahrestag und in 15 Tagen war Weihnachten, ich hatte also zwei Tage zur Auswahl um es maximal romantisch zu gestalten. Coralie stand da absolut drauf. Darüber sollte ich mir erst Gedanken machen wenn ich den Ring hatte. ,,Ist alles in Ordnung? Du wirkst so konzentriert?", Coralie riss mich aus meinen romantischen Plänen. Ich machte mein Handy aus und sah sie an. Sie lächelte warm. ,,Denkst du, du schaffst das?", ein fragender Blick. Wenn ich das selber nur wüsste. Eigentlich ja gar nicht, aber ich wollte diesen Job. ,,Weißt du, wenn du denen deinen Arm mit den vielen Tattoos zeigst, werden die schon überzeugt sein!" ,,Du meinst meinen Arm mit den Cover-up's von den Simpsons, Family Guy und Futurama?", ich grinste sie an. Sie nickte nur bestätigend. Ja, ich hatte meinen linken Arm komplett bunt tätowieren lassen über die Jahre. Ich liebte ja Cartoons und deshalb waren überall Cover-up's davon zu finden. Coralie gefiel es auch sehr, sie meinte immer es sei etwas besonderes. Sie blickte auf die Uhr an ihrem Handgelenk. ,,Ich habe noch etwas zu tun, und du hast noch circa eine Stunde, ich denke wir sollten gehen". Ich stimmte ihr nickend zu. Mit diesen Worten verließen wir die Cafeteria und ich war verdammt nervös.

T. I. (N.) E.  This is (not) easyWo Geschichten leben. Entdecke jetzt