Donnerstag. Eigentlich ein Tag wie jeder andere auch, doch für uns nicht. Ich hatte, zugegeben, ein wenig Angst, was wäre wenn Coralie das Haus nicht behalten durfte? Wo sollte sie wohnen? Ich konnte zur Not wieder zurück ins Obdachlosenheim, aber sie...? Mein Bein begann zu zittern, wie meistens wenn ich nervös war. Meine Gedanken überschlugen sich förmlich und ich bekam schon leichte Kopfschmerzen. Hoffentlich machten Kathy und Leila nicht all zu viele Probleme, bei den Beiden war alles möglich. Coralie riss mich mal wieder aus meinen Gedanken. ,,Wir sollten los, in 15 Minuten haben wir den Termin mit dem Notar", sie reckte sich zu mir hoch und gab mir einen Kuss auf die Wange. Langsam erhob ich mich und schlüpfte in meine Schuhe. Auch wenn ich keine Lust auf Coralies Tanten hatte, so war der Termin sehr wichtig für uns. Als wir dort ankamen, betrachtete ich das Gebäude.
Es war ein unscheinbar, grau verputzt und in demselben modernen Baustil wie der Rest der Stadt. Coralie blickte zu mir hoch, lächelte kurz und lief dann auf die Tür zu. Ich folgte ihr zögernd. Wir fuhren mit dem Aufzug in den 3. Stock und als das 'bing' ertönte standen wir nach ein paar Schritten vor einer gläsernen Tür. 'Herr Schibowski' stand in schwarzen Buchstaben auf dem milchigen Glas. 'Notar' stand darunter, ebenfalls in schwarz. Ich atmete tief durch und blickte zu Coralie, welche mir signalisierte dass sie ebenfalls aufgeregt war. Sanft griff ich nach ihrer Hand und klopfte mit der anderen an der Tür. ,,Herein", die männliche Stimme klang dumpf durch das Glas. Langsam öffnete ich die Tür und wir traten in das hell erleuchtete Büro ein. Herr Schibowski erhob sich von seinem Schreibtischstuhl und begrüßte uns. Nebenbei sprach er uns sein herzlichsten Beileid aus. ,,Wir müssen leider noch einen Moment warten, Ihre Tanten müssten gleich da sein", erwähnte der Notar kurz und ließ sich auf seinem Stuhl wieder nieder. Kathy und Leila hatte ich schon fast verdrängt. Wie aufs Stichwort ging die Tür auf und die beiden Anacondas höchstpersönlich standen vor uns. Innerlich verdrehte ich die Augen und atmete erleichtert aus, als ich sah wie sich Coralies Oma zwischen den beiden durch quetschte. ,,Nun denn, da jetzt alle anwesend sind, können wir ja mit der Verlesung beginnen", der Notar nimmt Platz und bittet uns ebenfalls uns zu setzen. Er holte eine Mappe hervor und kramte aus dieser einige Blätter hervor. Coralie drückte meine Hand fester und atmete tief ein und aus. Ich konnte es ihr nicht verübeln, jetzt ging es um alles oder nichts. Nach einigen Minuten waren dann auch die entscheidenden Wörter gefallen.
,,...hiermit vermachen wir unser komplettes Vermögen und unser geliebtes Haus unserer einzigen Tochter Coralie." Ich blickte schnell zu Coralie, um ihren Blick zu deuten, was sich als sehr schwierig herausstellte. Sie starrte stur den Notar an, senkte dann ihren Blick. ,,Darüber hinaus hinterlassen wir ihr ebenfalls unsere Firma. Sie darf komplett frei darüber verfügen.", fuhr der Notar fort. Hinter uns war ein verächtliches Schnaufen zu hören. Ich drehte mich kurz um und blickte in zwei sehr erboste Gesichter. Leila verschränkte die Arme vor der Brust und Kathys Blick wurde immer düsterer. Mein Blick wanderte zu Coralies Oma, welche mir aufmunternd zu lächelt und nickt. Ein leichtes Grinsen huscht über meine Lippen, ehe ich mich wieder zu Coralie drehte. Diese starrt immer noch den Notar an, der ihren Blick erwiderte. Er holte tief Luft: ,,Ich frage Sie nun, möchten Sie das Erbe Ihrer Eltern antreten?" Erst stand Coralie total stocksteif da. Langsam, ganz langsam löste sich ihre Anspannung und man konnte ein leichtes Nicken verzeichnen. ,,Ja, ich trete hiermit das Erbe an", an Coralies Stimme konnte man hören, dass sie den Tränen nah war. Ich griff nach ihrer Hand und drückte diese leicht. Auch in mir herrschte Gefühlschaos. Eine kleine Last war von meinen Schultern gefallen, da wir erstmal das Haus behalten konnten. Doch anderseits hatte ich auch Angst vor der Zukunft, welche das Erbe mit sich bringen würde. Wir konnten doch niemals das Haus alleine zahlen.
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T. I. (N.) E. This is (not) easy
Acak,,Lass es lieber sein, ich passe nicht in das da", ich umrandete mit meinen Fingern ihre Klamotten. ,,In diese Welt passe ich nicht, du hast es ja gesehen, für deine Freundinnen bin ich ein Witz." Mit diesen Worten stand ich auf und brachte mei...