Teil17

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Es wurde draußen schon hell als ich Coralie sanft in mein Bett legte. Pascal hatte mich durch sein Fenster reingelassen, so musste ich nicht am Büro vorbei. Heute hatte Marc Nachtschicht, er hätte mir die Hölle heiß gemacht. Ich sah schon die ersten Sonnenstrahlen, welche auf Coralies Gesicht fielen und ihre braunen Haare leuchten ließ. Sie sah so friedlich aus wenn sie schlief. Wenn sie aufwachen würde, würde sie mich bestimmt anschreien und mir sagen wie sehr sie mich hasst. Es war so ein bescheuerter Moment als Pascal das gesagt hatte. Dank ihm hasste sie mich. Was konnte ich tun dass sie mir verzeiht? Ich rieb mir die Schläfen und dachte angestrengt nach. Da kam mir eine Idee. Ich sah dabei zu Coralie und lächelte, ich hoffte sie würde davon auch begeistert sein. Nach einigen Sekunden wurde jedoch meine Sicht unschärfer, da meine Augen sich langsam schlossen und die Müdigkeit mich einholte.

Ich wurde wach als Coralie zu reden begann. Kurz darauf wurde ich auch schon angestubst. Langsam rieb ich mir die Augen und hob meinen Kopf. Coralie saß auf meinem Bett und starrte mich an. Der Boden war doch nicht so bequem gewesen. Ich rappelte mich auf. ,,Bleib weg von mir, wer weiß was du schon mit mir gemacht hast!", Coralie rutschte auf meinen Bett nach hinten, bis sie mit ihrem Rücken an der Wand angekommen war. ,,Jetzt übertreib mal nicht gleich! Ashley hatte mich angerufen und darum gebeten dir zu helfen", ich stieß verächtlich die Luft aus, dann fuhr ich fort. ,,Ich habe dich dann mit zu mir genommen weil wir bei Ashley nicht schlafen konnten. Ich habe mir Sorgen um dich gemacht! Verdammt ich hatte Angst um dich!" Coralie sah mich mitleidig an, dann blickte sie zu Boden. ,,Warum hast du das überhaupt gemacht?", fragte ich jetzt vorsichtig. Ich wollte wenigstens den Grund für die sinnlose Aktion erfahren. Ihr Blick wechselte kurz zwischen mir und dem Boden. ,,Naja, ich wollte wissen wie es sich anfühlt so zu sein wie du", ich traute meinen Ohren kaum. Dann kniete ich mich vor ihr hin damit sie mir in die Augen sehen musste. ,,Hör zu, ich habe ein einziges Mal vor Jahren etwas genommen, mein Leben ist schon scheisse genug, denkst du ich mache es mir durch sowas kaputt? Pascal will mir nur nicht mein Glück gönnen, deshalb hat er das erzählt..", ich raufte mir die Haare und sah sie von unten an. ,,Ich dachte eben dass er die Wahrheit gesagt hat, ich war einfach so enttäuscht weil ich dachte, du bist anders als all die Anderen. Jeder den ich kenne, macht sich nur noch Gedanken ob er bei seiner Traum-Universität in 5 Jahren genommen wird und ob vegane Ernährung gesund für den Körper ist oder nicht. Du bist für mich anders, du lebst dein Leben, machst dir keine Gedanken um etwas  und kannst dir trotzdem teure Klamotten leisten", war ja klar dass diese Aussage irgendwann kommt. Ich drückte die Finger an meine Schläfen und massierte diese. ,,Es ist nicht so wie du denkst... Ich habe nicht genug Geld um es für gute Klamotten und einen guten Lebensstil auszugeben". Sie sah mich fragend an, weshalb ich unbeirrt fortfuhr. Ich musste es ihr sagen. ,,Schau dir doch an wie ich lebe.. in einem Heim! Der Pulli war nicht meiner, genauso wie das gute Parfüm! Ich habe nichts, absolut nichts!" Ich spürte wie meine Wangen heiß wurden und wie sich langsam Tränen in meinen Augen sammelten. Es war für mich nie einfach über dieses Thema zu sprechen. Kurz schaute sie mich geschockt an, doch dann beugte sie sich vor und legte ihre Hand an meine Wange. ,,Das ist doch nicht so schlimm, du hättest es mir ruhig erzählen können", sie lächelte mich warm an. Ich konnte nicht anders und auf meinen Lippen bildete sich ebenfalls ein Lächeln. Doch dann fiel mir wieder ein was ich sie die ganze Zeit schon fragen wollte. ,,Sag mir von wem du die Drogen hast."

T. I. (N.) E.  This is (not) easyWo Geschichten leben. Entdecke jetzt