Nachdem der Schwarzhaarige die Weste zugemacht hatte, stand er noch einige Sekunden so vor mir und starrte mich an. Ich konnte ehrlich gesagt nicht sagen, wohin er starrte. Ob in meine Augen, oder auf meine Lippen. Obwohl ich wirklich versuchte, meinen Blick zu konzentrieren, verlor ich mich in seinen schokoladenfarbenen, beinahe leuchtenden Augen und schien ihn ebenfalls anzustarren.
Irgendwann klingelte mein Handy, weil Lia mich über FaceTime anrief, und wir schreckten beide ein paar Schritte zurück. "Hiiii, Mara!", rief das Mädchen enthusiastisch und überdreht. "Hallo, Lia", erwiderte ich etwas leiser. "Ich bin also nicht der Einzige, mit dem du so energielos redest... gut zu wissen", schmunzelte Kuroo, woraufhin er sich einen Seitenhieb und einen bösen Blick von mir einholte. Er lacht nochmal. "AMARA SAZUKI, WER IST DAS!?", kreischte Lia, und ich spürte, wie ich rot anlief. Kuroo nahm mir mein Handy kurzer Hand weg und lächelte in die Kamera. "Hallo, Lia-chan", er betonte das 'Lia' so, als hätte ich schon Romane über sie erzählt. "Kuroo Tetsuro. Aber du kannst mich gerne Tetsuro nennen" Kuroo zwinkerte in die Kamera und grinste frech. Lia lachte auf und begann ganz normal mit ihm zu reden. Es wurde mir immer unangenehmer, da sie einfach so begann über mich und meine Hobbies zu reden. Ich versuchte immer wieder, mir mein Handy wiederzuholen, aber Kuroo, dieser idiotische Vollidiot, hielt es immer so hoch, das ich nicht mehr rankam. "Verdammt, Kuroo, ich schwöre dir, wenn du mir nicht sofort mein Handy zurückgibst, wirst du es bereuen", zischte ich und sah ihn mit einem Mörderblick an. Kuroo lachte nur laut los, doch Lia verstummte. "Kuroo-san, ich habe wirklich gern mit dir geredet, aber zu deinem eigenen Schutz, beende ich das Gespräch jetzt...", Lia hatte nicht mehr diese süße, überdrehte Stimme, ihre Tonlage klang todernst und irgendwie besorgt. Sie ließ Kuroo nicht mehr zu Wort zu kommen, sondern legte auf. Mein Handy bekam ich allerdings immer noch nicht. "Du zeichnest also gern?", fragte Kuroo, als wäre nichts gewesen. Ich antwortete erst nicht, doch als der Junge zu meiner rechten vor mich sprang, und mir somit den Weg versperrte, war ich wohl zu einer Antwort gezwungen. Ich seufzte. "Ja, ich zeichne manchmal", meinte ich und sah ihm in die Augen. Wirklich nervig, dass er so groß ist. Ich bekomm irgendwann noch Nackenschmerzen oder so... Kuroo lächelte. "Wieso hast du das nicht schon vorhin gesagt? Ich hab' dir so gut wie ALLES über meine Hobbies erzählt, du schuldest mir auch ein bisschen Information", erwiderte er und hob seinen Kopf, sodass er noch mehr auf mich herabsah. "Ist doch nicht meine Schuld, dass du gleich alles über dich preisgibst...", nuschelte ich und wollte an ihm vorbeigehen, doch er hielt mich schon wieder fest. "Das war frech, hätte ich nicht erwartet. Aber ich verzeihe dir, wenn du mir eine Frage beantwortest", Kuroo schmunzelte schon wieder. Ich hob theatralisch die Augenbrauen. "Welche?" Wenn jetzt irgendwas Dummes kam, würde ich eiskalt umdrehen und wieder zu Yuna gehen. "Bist du wirklich so genervt von mir, wie du die ganze Zeit tust?" Ich starrte Kuroo an. Es war nicht nur ein leicht roter Schimmer auf seinen Wangen, seine Augen glänzten auch verdächtig. "Ich... Tetsuro, ist alles okay?", erwiderte ich, weil ich mir gerade Sorgen machte. Ich legte meine Hand auf seine Schulter und zog ihn ein wenig zu mir herunter, um sein Gesicht besser sehen zu können. Was ist jetzt mit ihm los? Warum wirkt er so... verletzlich? Verdammt... Die Sonne begann mittlerweile untergegangen, und es wurde auch immer kälter. "Beantworte bitte einfach die Frage...", hauchte er und wandte seinen Blick ab. "Tetsuro... nein. Ich finde es eigentlich nett, dass du Zeit mit mir verbringst. Es ist nur... Ich bin einfach immer noch ein wenig überfordert mit der Situation, schätze ich...", erklärte ich leise und drehte mich um, damit er meine roten Wangen nicht sah. Sofort verschwand diese niedergeschlagene Aura um ihn herum und seine Stimme klang wieder fröhlich wie davor. "Nah dann ist ja alles gut", Kuroo lachte ein wenig. "Komm, wir sind lang noch nicht fertig." Der Junge drehte mich an meiner Schulter um und zog mich mit ihm mit.
"Ist das Tempo wirklich deine Spaziergeschwindigkeit?", fragte ich nach einiger Zeit erschöpft. Kuroo lachte völlig auf und drehte sich in meine Richtung. "Gibst du schon auf, Chibi-chan?", rief er und begann loszulaufen. Ch-Chibi-chan? Was... "Hey, ich bin nicht so klein! Außerdem mache ich eben keinen Sport in meiner Freizeit", zischte ich wütend, und versuchte, ihn einzuholen. Wir waren mittlerweile in irgendeiner langen Seitengasse, und wenn Kuroo weiterhin so schnell rannte, würde ich ihn verlieren. Das passierte auch. Nach einigen Minuten hatte ich ihn aus meinen Augen verloren. Verdammt... ich... Scheiße- Ich spürte, wie mein Herz immer schneller und schwerer schlug. Mein Blut begann förmlich zu kochen. Mir wurde unglaublich heiß, und ich versuchte, mich in der Dunkelheit zu orientieren. "K-Kuroo? Wo bist du?", fragte ich in die Dunkelheit hinein. Keine Antwort. "Verdammt, wenn du nicht sofort herkommst, bring ich dich um", rief ich und stützte mich an einer Hausmauer ab. Ich atmete immer schneller und verlor schnell die Regelmäßigkeit. Ich begann von überall her Schritte zu hören, und das machte mich noch nervöser, als ich ohnehin schon war. "Kuroo... bitte", murmelte ich, bevor mir schwindelig wurde. Meine Angst wurde immer größer und ich spürte, wie heiße Tränen über meine Wangen liefen. "Lass mich nicht allein..." Ich entfernte mich von der Hauswand und suchte mein Handy, um die Taschenlampe anzuschalten. Verdammt... er hat es noch.
Ich spürte plötzlich eine Hand auf meinem Rücken, und ich wollte mich umdrehen, und Kuroo anschreien, doch die Augen, in die ich blickte, gehörten nicht Kuroo.
--- So das war es auch mit diesem Kapitel ;) Ich lade heute noch welche hoch, keine Sorge, aber es fiel mir gerade irgendwie nicht leicht, zu schreiben, ich weiss nd, warum lmao ---
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You are my O² {Kuroo x Oc}
FanfictionKuroo x Oc -FanFicton Amara muss über die Sommerferien nach Tokyo zu ihrer Tante, weil ihre Eltern auf eine Geschäftsreise mussten. Sie wollte eigentlich lieber zu Hause bleiben, da sie kein Interesse am großen Stadtgeschehen hatte, doch ihre Meinun...