Tetsuro, Kenma und ich saßen mittlerweile nur noch auf einer Bank im Park- dem Park, in dem Tetsuro und ich uns kennengelernt hatten. Er hatte recht damit, dass ich mich gut mit Kenma verstehen würde. Im Nachhinein betrachtet war es völlig übertrieben, dass ich Angst hatte. Kenma ist nett. ...zu mir.
"Wollt ihr ein Eis?", fragte Tetsuro an Kenma und mich gerichtet. Wir lehnten im beinahe selben Moment ab, was den Schwarzhaarigen zum Lachen brachte. Ich mochte es, ihn lachen zu sehen. Ich werde es vermissen... Ein leises Seufzen verließ meine Kehle, und resignierte offenbar die beiden Jungs neben mir dazu, sich Sorgen zu machen. Beide richteten sich mir zu und sahen mich fragend an. Irgendwie süß. "Drei Tage...", flüsterte ich, doch mein Atem schien meine Worte zu verschlucken. Ich wollte nicht weg. Absolut nicht. Aber was sollte ich groß dagegen tun? Ich musste es eben akzeptieren. Auch, wenn sich nach wie vor die Angst, mich von ihm trennen zu müssen in meine Gedanken schleicht. Das... würde er nicht zulassen. Das würde ich nicht zulassen! "Sazuki-chan, ich kenne dich nicht. Aber ich kenne Kuro. Er... er kann wahnsinnig nervig sein-", begann Kenma, und starrte mich dabei mit seinen katzenähnlichen Augen an. "Kenma, worauf willst du hinaus?", unterbrach ihn Tetsuro, und sah ihn mindestens so planlos an wie ich. "Aber er kann, vermutlich wegen seinem Nerven, auch wahnsinnig gut überzeugen. Mach dir keine Sorgen." Tatsächlich halfen Kenmas Worte ein wenig. Was wollten meine Eltern schon dagegen tun, dass ich verliebt war? Ihn mir verbieten? Das würden sie wohl kaum schaffen. Das... würden sie doch nicht versuchen... oder?
Wir waren noch eine ganze Weile unterwegs, saßen allerdings immer nur irgendwo. Kenma spielte dann auf der Konsole, die er mitgenommen hat, und baute sich manchmal in unsere Gespräche ein. Seine blondgefärbten Spitzen spielten amüsant umher, wenn er sich über eine Niederlage aufregte, und energisch den Kopf schüttelte. Tetsuro hatte Recht behalten; Es war völlig unnötig gewesen, mich wegen Kenma zu sorgen. Er war eigentlich ganz nett, nur etwas zurückgezogen.
Ich atmete die frische Luft ein, und genoss einige Augenblicke einfach nur den beruhigenden Geräuschen des Windes. Weit entfernt, fast schon verschwommen, hörte ich ein paar Kinder spielen, kreischen, einfach glücklich sein und die Zeit mit ihren Freunden genießen. Es ließ auch mich etwas ruhiger sein. Ich spürte mein Herz gleichmäßig in meiner Brust schlagen, wie es mühselig und doch ohne großen Aufwand Blut durch meinen gesamten Körper pumpte.
Ein Seufzer entfloh mir, und ich öffnete meine Augen dezent. Ich sah zur Seite, wo ich Tetsuros schwarze Haare, und seine leuchtenden, wunderschönen Augen erblickte. Ein unbeschreibliches Gefühl durchzog mich sofort. Eine Art von Wärme, Geborgenheit, die er in mir auslöste. Seine irrsinnig schönen, markanten und doch netten und weichen Gesichtszüge. Wie sein Blick mich in den Wolken schweben, und vollkommen fühlen ließ. Sein Lächeln, das sich häufig in ein freches Grinsen verwandelte, gab mir ein unfassbar wohltuendes Hochgefühl von Glücklichkeit. Jede einzelne seiner Berührungen, sei sie noch so zart und "unbedeutend" ließ mich nicht mehr allein und so dermaßen sicher fühlen. War es das, was man Liebe nannte?"Kuro, ich muss nach Hause", riss Kenmas ruhige Stimme mich aus meinen Gedanken. Ich richtete mich auf, und sah ihn an. Er trug seinen gewohnten, desinteressierten Gesichtsausdruck. "Sollen wir dich begleiten?", fragte ich, während ich Anstalten machte, aufzustehen. Auch Tetsuro hatte sich bereits erhoben, und stimmte meiner Frage hastig zu. "Nein, passt schon", winkte der schlaksige Volleyballspieler ab. "Ich schaff das schon."
Mittlerweile waren auch Tetsuro und ich am Heimweg. Er hatte darauf bestanden, mich bis nach Hause zu bringen, und nicht zu gehen, bis er mich sicher wusste. Ich stritt es war durchgehend ab, aber ich war ihm sehr dankbar dafür. Sein Arm war um meine rechte Schulter gelegt, und ich hielt dabei seine Hand. Sein Geruch umgab mich, ließ mich sicher fühlen. Trotz der Dunkelheit.
"Tetsuro?", ich wusste nicht warum, aber irgendetwas in mir wollte diesen wunderbaren Moment zerstören. Sein Blick senkte sich in meine Richtung, und ein 'Hm?' ließ mich wissen, dass er mich gehört hatte. "Was... wenn meine Eltern dich nicht...", mir fiel kein passendes Wort ein. Mögen? Nein, das wäre egal. Befürworten? Das würden sie sowieso nicht tun. Tolerieren? Akzeptieren? "Bitte, Mara. Du darfst dir nicht die ganze Zeit den Kopf darüber zerbrechen", antwortete der Schwarzhaarige, während er stehenblieb, und mich zu ihm drehte. Irgendwie regte es mich auf, wie ruhig Tetsuro blieb. War es ihm egal? "Wie- Warum bist du nicht ansatzweise panisch? Wäre es dir", begann ich, doch ich wurde unterbrochen, als ich seine warmen, weichen Lippen auf meinen spürte. Es war nur ein kurzer, flüchtiger Kuss, doch ich spürte seine Emotion darin. Ich verstand, was er sagen wollte. "Denkt du wirklich, ich hätte keine Angst? Ich bin absolut panisch. Ich will mich nicht von dir verabschieden müssen, nicht einmal für eine einzige Nacht. Aber... Mara, wir können nichts beeinflussen. So beschissen und dumm das auch klingt, es liegt an deinen Eltern, weil du, und das verstehe ich, dich nicht wirklich wehren kannst. Ich will mich nicht von dir trennen, und ich habe verdammt nochmal Angst. Aber wenn ich jetzt die ganze Zeit darüber nachdenke, ruiniere ich unsere potentiell letzten....", er verstummte. Tetsuro wagte nicht auszusprechen, was wir beide schon die ganze Zeit dachten. Wir wollten es nicht wahrhaben, aber jetzt gab es keinen Weg mehr, diesen unausweichlichen Gedanken zu verleugnen. Das hier könnten unsere letzten Momente sein.
"Danke fürs Heimbringen, Tetsu", bedankte ich mich, während besagter Schwarzhaariger die Haustür meiner Tante öffnete. Der restliche Weg hierher war schweigend verlaufen, wir beide trauten uns nicht, noch etwas zu sagen. Doch umso näher schmiegten wir uns aneinander, umso häufiger verloren wir uns in den Augen des anderen. Umso öfter verliebte ich mich noch einmal in jeden Part an Tetsuro. Und umso schwerer würde der Abschied werden.
Der unausweichliche Abschied, der entweder für ein paar Tage, oder für immer anhalten würde.
--- Ich habe absolut Angst vor dem Ende. ICH WILL NICHT AAAAH ... wie geht's euch?---
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You are my O² {Kuroo x Oc}
FanfictionKuroo x Oc -FanFicton Amara muss über die Sommerferien nach Tokyo zu ihrer Tante, weil ihre Eltern auf eine Geschäftsreise mussten. Sie wollte eigentlich lieber zu Hause bleiben, da sie kein Interesse am großen Stadtgeschehen hatte, doch ihre Meinun...