Kapitel 31

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Ich war irgendwie froh, dass Tetsuros Eltern schon zur Arbeit gefahren waren, als wir ins Wohnzimmer kamen. Hoffentlich werde ich mit seiner Mutter noch warm... Seufzend stellte ich mich neben meinen Freund in die Küche, und sah ihm beim Kochen zu. 

Nach dem Zwischenfall heute konnte ich nicht mehr einschlafen, ich hatte einfach Tetsu beobachtet, und dann auf meinem Handy ein paar Geschichten gelesen. Irgendwie musste ich doch die drei Stunden vertreiben, in denen mein Freund noch geschlafen hatte. Wie schaffte er es überhaupt, um sieben aufzustehen, und trotzdem gut genug gelaunt zu sein, um ein Frühstück zu machen? Unverständlich... Ich beobachtete ihn immer noch, er schnitt gerade Erdbeeren in noch kleinere Stückchen, während auf dem Herd eine Pfanne mit noch recht flüssigem Teig erhitzt wurde. Seine Augen waren komplett auf die Erdbeeren fixiert, schon wieder dieser unglaublich attraktive, konzentrierte Blick. Dieser unverzerrte Gesichtsausdruck, diese kalte Miene. Ich könnte ihm Ewigkeiten beim Kochen zusehen.

Wie er wohl während dem Volleyballspielen aussieht?

Ich hatte noch nie so verdammt gute Pfannkuchen gegessen. "Oh mein Gott...", stöhnte ich beim zweiten Bissen. Die Süße der Erdbeeren hatte sich perfekt in den fluffigen Teig gelegt, der mit einer leichten Haube Schlagobers geschmückt war. Ob man mehr mit Zunge oder Auge aß, das hier war einfach famos! Tetsuro lachte ein wenig über meine Begeisterung, was ich ihm nicht verübeln konnte. Ich musste wohl ziemlich blöd dabei aussehen.


Ihr Gesicht verzog sich wahnsinnig süß bei jedem Bissen den sie nahm, als würde sie etwas beinahe Göttliches zu sich nehmen. Ich liebte es. Ihr Lächeln zu sehen, ihre strahlenden Augen. Sie Mein nennen zu können. "Tetsu die sind so verdammt gut gewesen... gib mir das Rezept! Zeig mir am besten nochmal, wie man die macht!", forderte Mara-chan mich aufgeregt auf. Ich kicherte kurz. "Du hast mir doch gerade schon zugesehen, Chibi-chan. Oder... warst du etwa abgelenkt?", erwiderte ich, und richtete mich automatisch etwas auf, um sie von einer höheren Position betrachten zu können. Ich liebte es wahnsinnig, so viel größer als sie zu sein. Und das nicht nur, weil sie dadurch unfassbar entzückend in meinen Sachen aussah... Es gab mir einfach mehr das Gefühl, sie beschützen zu können. Ich mochte dieses Gefühl. Ich brauchte dieses Gefühl. 
Ein unschwer erkennbarer Rotschimmer legte sich auf ihre Wangen, und die Brünette sah einfach bezaubernd aus. "Sei leise...", zischte sie, und stand auf. 

"Bist du endlich fertig?" mahnte ich meine Freundin, während ich ungeduldig an der Tür stand. "Tetsu, dafür ist es v i e l zu früh!", entgegnete sie, während sie endlich auf mich zukam. Sie trug ein lockeres, dunkelrotes Shirt, das an einer Schulter etwas herunterhing, sodass ich problemlos ihren schwarzen Sport-BH erkannte. Dazu eine hellgraue Leggins, die ihre Beine noch schöner aussehen ließ.

Bevor Mara sich bücken konnte, um sich ihre Schuhe anzuziehen, nahm ich ihre Hände und zog sie an mich heran. Sie verschränkte ihre Finger hinter meinem Nacken, und zog mich mit ihrer geringen Kraft auf ihre Höhe. Ich wehrte mich selbstverständlich nicht. Sie legte ihre weichen, vollen Lippen auf meine. Ein unbeschreibliches Gefühl von Glücklichkeit durchfuhr meinen Körper, und automatisch formten sich meine Lippen zu einem Lächeln. Meine Hände legten sich wie von selbst an ihre Taille, ich ging ein wenig in die Knie. Ich wollte mich nicht von ihr lösen. Ich wolle in diesem Moment verharren, für immer. Sie für immer so berühren. Sie für immer so sehen können. Sie für immer in meine Arme schließen. Sie für immer...

Ich wollte für immer Amara.

"Komm schon, du musst dich ein bisschen beeilen, wenn du mithalten willst!", neckte ich die kleine Brünette, während ich rückwärst vor ihr herlief. "Tetsuro, ich schwöre dir, du wirst das noch bereuen", zischte sie zurück, und streckte mir müde ihre Mittelfinger entgegen. Ein Lachen konnte ich mir nicht verkneifen. "Es ist doch nur joggen, babe", sofort überkam mich ein Schwall von Unsicherheiten. Ist es ok für sie, wenn ich sie so nenne? Was, wenn sie das nicht mag? Verdammt, ich muss auch immer- "Du bist aber auch... keine Ahnung- Extremsportler oder so...", murmelte sie, und gab schließlich das Laufen auf. Auf ihre Aussage hin musste ich wieder loslachen, diese hyänenartigen Geräusche, die jedes Mal entstanden, wenn ich etwas lustig fand, brachten mich beinahe noch mehr zum Lachen. Sie stützte sich auf ihren Knien ab, und keuchte schwer. Irgendwie tat Mara mir leid... aber woher sollte ich auch wissen, dass sie so wenig Kondition hatte? "Keine Sorge, sobald wir bei Kenma sind, kann ich das Tempo nicht mehr wirklich steigern. Du musst nur noch kurz durchhalten!", versuchte ich das zarte Mädchen zu überzeugen, woraufhin sie mich nur flehend ansah. Irgendwie gefiel mir dieser Blick. 

Wir standen nun gegenüber von Kenmas beinahe riesigem Haus, und warteten darauf, dass er endlich rauskam. Ich fragte mich immer noch, wie ich es überhaupt geschafft hatte, ihn zu überzeugen, in den Ferien zu dieser Uhrzeit mit Joggen zu kommen. Normalerweise musste ich ihn schon zum Training selbst schleppen. "Tetsuro, lach mich jetzt nicht aus, aber... ich hab' irgendwie Angst...", eröffnete Amara mir nach ein paar Minuten des Wartens. "Vor Kenma? Du-" "Ja, aber... wie gesagt lach nicht... es ist einfach... was, wenn er mich nicht mag?", unterbrach sie mich, und starrte auf den Boden. Ich hatte irgendwie schon im Gefühl gehabt, dass sie so etwas sagen würde. "Also ich meine, mich wirklich absolut nicht ausstehen kann?", das brünette Mädchen spielte mit Kieselsteinen, während sie mir ihre Sorgen mitteilte. "Ich kenne Kenma jetzt schon eine ganze Weile, und ich glaube, ihr werdet euch recht gut verstehen", versicherte ich ihr, während ich ein paar Schritte auf das Mädchen zumachte. 

Sie spielte immer noch mit ihren Steinen, als ich direkt vor ihr stand. Ich blickte auf sie herab, und konnte aufgrund ihres gesenkten Kopfes nur ihren Haaransatz sehen. Meine Finger wanderten zu ihrem Gesicht, ich streichelte zuerst kurz ihre Wange, und dann zu ihrem Kinn. Sanft aber trotzdem mit Stärke zog ich ihren Kopf in meine Richtung, sodass sie mir in die Augen sah. Mein Zeigefinger war an ihrer Kinnlinie platziert. während mein Daumen und Mittelfinger ihr Kinn selbst einklemmten. Mit meinem rechten Bein schloss ich den Abstand zwischen uns, indem ich es zwischen den ihren platzierte. Ich schob meinen Kopf etwas nach unten, unterbrach allerdings nicht unseren Blickkontakt. Sie wurde rot, und irgendwie wärmer. Meine andere Hand ließ ich von ihren Rippen entlang ihren Seiten bis zu ihrem unteren Rücken gleiten, biss mir vorsichtig auf die Unterlippe. Ich merkte, dass sie darum kämpfen musste, den Blickkontakt zu halten, und eigentlich wegsehen wollte. Ich kam ihren Gesicht näher, spürte ihren warmen Atem, nur noch wenige Atome trennten uns voneinander. 

Da hörte ich plötzlich laute, schleppende Schritte links von mir, und trat sofort einen Schritt zurück. "HEY! Kenma!", rief ich meinem besten Freund zur Begrüßung zu, und hob übertrieben meine Hand.


--- Ich weiss nicht, wann ich das Kapitel hochlade, aber ich habe gerade Physik. Meine Lehrerin kann absolut nicht erklären qwq ---


You are my O² {Kuroo x Oc}Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt