"Nein! Jetzt komm schon, das Outfit passt. Du musst nicht so nervös sein, Mara-chan", versuchte Tetsuro mir einzureden, während er mich aus dem Badezimmer schob. "Aber... Tetsu, du musst doch verstehen, dass ich nervös bin!", entgegnete ich, und erhaschte noch einen Blick auf mein Spiegelbild. Die Haare passten nicht... vielleicht doch in einem Zopf? Außerdem schien der schwarze Rock viel zu kurz! "Meine Eltern sind nicht so furchteinflößend, wie du jetzt vielleicht denkst... Also komm schon!", rief er schon wieder, und riss mir die Bürste aus der Hand. Ich funkelte ihn kurz wütend an, um ihm zu signalisieren, dass er mich nicht so hetzen solle. Selbstverständlich ignorierte er das komplett. "Tetsu, ich will nur-", ich versuchte gerade, ihm zu erklären, warum ich nervös war. Doch der Schwarzhaarige schien das gar nicht wissen zu wollen. Er packte mich mit seinen starken Armen an der Taille, ein leichtes Flattern durchzog meinen Körper, und warf mich einfach über seine Schulter. "WAS- TETSURO KUROO! LASS MICH SOFORT-", ich wurde schon wieder unterbrochen, denn mein Freund legte mir lediglich seine Hand auf den Mund. "Wenn du nicht selbst mitkommst, dann nehm ich dich eben mit...", flüsterte er und begann, meinen Rücken zu streicheln. Ich schlug ihm auf den Rücken, auf den Hinterkopf, auf die Arme, aber er ließ mich nicht runter. Wir hatten bereits den Flur durchquert, und waren bei der Treppe. Tetsuro macht nach wie vor keine Anstalten, mich runterzulassen. "Hör auf so zu zappeln, ich will auf der Stiege nicht hinfallen...", meinte er seelenruhig, und begann runterzugehen. Panik erfasste mich. Was, wenn er doch hinfallen würde, wir zusammen die Treppe runterrollen, dumm aufkommen und uns das Genick brechen würden? Oder Er hinfiel, sich allerdings noch halten konnte, und nur ich hinunterpurzelte, mir die Wirbelsäule brach und von da an querschnittsgelähmt war? Was, wenn wir hinfallen würden, und uns die Beine brechen? Keiner sonst war im Haus, und unsere Handys waren beide bei der Haustür! Was, wenn- mein Gedankengang wurde recht schnell unterbrochen, da Tetsuro mich endlich absetzte. Hatte er sich doch umentschieden? Nein, wir... waren bereits unten. "Du gehst jetzt nicht mehr zurück, ich sags dir, ich werde nicht zögern, dich nochmal über meine Schulter zu werfen!", drohte er, und versperrte noch einmal extra den Türrahmen. Ich spürte bereits, wie mein Gesicht sich erhitzte. Scheinbar war das auch nach Außen hin merkbar, denn Tetsuro verpasste natürlich nicht die Chance, mich auszulachen. "Lach nicht....", zischte ich, und drehte mich um, um mir meine Jacke zu nehmen.
Plötzlich spürte ich eine unfassbare Hitze an meinem Rücken. "Tetsu, w-was-?", versuchte ich anzusetzen, bekam allerdings kein Wort mehr heraus, als ich rechts und links von mir seine Arme sah. Ich wagte es nicht, mich umzudrehen. Die Wärme seines Körpers hatte meinen mittlerweile völlig erfasst, und ich spürte seine tiefen Atemzüge an meinem Hals. Ich wusste, dass nur Atome zwischen seinen Lippen und meinem Nacken lagen, doch er berührte mich nicht weiter. Ein leises, tiefes Kichern ertönte, und einer seiner Hände fixierte die Jacke, die ich nehmen wollte, an der Wand. Ein kleiner Blick auf seinen Unterarm verriet mir, dass er sie mit voller Kraft festhielt, denn die Venen auf der unteren Seite waren deutlich zu erkennen. Wie waren sie mir bisher nie aufgefallen? Diese feinen, und doch kräftigen Linien, die sich von seinem Handgelenk bis zur Hälfte seines Unterarms zogen... Diese zärtliche Gewalt, die er bei jeder Interaktion mit mir aufwand, und die mich durchgehend seine innere Dominanz spüren ließ. "Du trägst meine Jacke", wisperte er, und seine Lippen kitzelten bei jedem Wort in meinem Nacken. Gänsehaut zischte über meinen ganzen Rücken, und Tetsuros rechter Arm bewegte sich plötzlich von der Wand weg. Seine warmen Finger legten sich an meine Wange, sanft aber entschlossen drehte er mein Gesicht zu sich. Sein Kopf war nur einige Zentimeter von meinem entfernt, seine Augen schienen mich zu durchlöchern. "Okay?", fragte er noch, bevor er seine Lippen sanft auf meine legte, verweigernd, mir die Chance auf eine Antwort zu lassen. Schon wieder dieses leises Kichern, das zusammen heißer Luft aus seinem Mund glitt. Ein Grinsen zeichnete sich auf seinem Gesicht ab, ließ seine leuchtenden Augen teuflisch wirken. "Also dann, gehen wir los!", mit einem Ruck entfernte mein Freund sich wieder von mir, hängte die Jacke, die er bisher in der Hand gehalten hatte, wieder auf, und drehte sich um. Sein muskulöser Nacken harmonierte in einem wunderschön passenden Einklang mit seinen breiten Schultern, die von einem dunkelblauen Shirt geschmückt waren. Der macht mich verrückt... Man konnte sagen, was man wollte, aber der Fakt, dass Tetsuro eine attraktive Person war, war absolut unantastbar. Doch leider erwartete ich aufgrund dieses Faktums schon, dass es nicht einfach werden würde, wenn ich zurück zu Hause war. Ein leises Seufzen verließ meine Kehle.
Wir gingen mittlerweile bestimmt schon um die zehn Minuten. Unsere Finger verschränkt, seine rechte Hand, die zusammen mit seinem Arm um meine Schulter gelegt war, mit meiner rechten Hand. Er hatte tatsächlich darauf bestanden, dass ich seine Jacke trug.
Ich lauschte unseren Schritten, wie die Sohlen unserer Schuhe immer wieder am Boden aufkamen. Das Geräusch war kein Klicken, aber es war irgendwie ästhetisch. Es beruhigte mich. Genau so, wie seine Hand in meiner. Es bewies mir durchgehend, jede Sekunde, dass ich nicht allein war, und dafür war ich wahnsinnig dankbar.
Ich wagte es, meinen Kopf zu haben, sah Tetsuros wunderschönes dreiviertel Profil. Seine Augen lagen irrsinnig konzentriert auf der Straße. Mit der Zeit schien ich zu beginnen regelrecht zu gaffen, während ich seine Gesichtszüge betrachtete. Die markante Nase, darunter die vollen Lippen, die in einem zarten Rosa sein Gesicht schmückten. Seine schönen, dünnen Augenbrauen, die kurz unter seinem tief schwarzen Haaransatz ihren Platz fanden. Natürlich die ausgeprägten Wangenknochen, die sein sowieso schon wunderschönes Gesicht noch mehr kennzeichneten. Selbstverständlich waren die scheinbar leuchtenden Augen nicht zu vergessen. Wie sie alles innerhalb von Sekunden analysierten, und sofort alles über einen zu wissen. Dieser verspielte, überlegene Blick, der immer auf ihnen lag. Die strahlenden Iriden, die dir immer das Gefühl gaben, beobachtet zu sein. Diese wunderschöne Person neben mir, die sie nicht nur durch ihre Äußerlichkeiten als einzigartig bewiesen hatte, und ich tatsächlich Mein nennen konnte. Unwillkürlich legte sich ein Lächeln auf meine Lippen, mein Herz flatterte, iund ohne darüber nachzudenken, verstärkte ich den Griff meiner Hand. Ich wollte ihn nie wieder loslassen, nicht für eine Sekunde.
"Warum starrst du denn so, Chibi-chan?", ertönte plötzlich Tetsuros Stimme neben mir. Mir wurde schlagartig heiß. Ich hatte wirklich gestarrt... wie lang eigentlich? "Wir sind übrigens da-", fügte er noch hinzu, und stieß eine Tür auf, die auf einmal vor uns war.
--- SO, das war es mit diesem Kapitel. Mir ist aufgefallen, dass in den letzten Kapiteln viel mehr Fanon-Kuroo, als Canon-Kuroo war. Also i mean is logisch eigentlich, aber ja idk... ich hoffe, das ist ok :)) ---
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You are my O² {Kuroo x Oc}
FanfictionKuroo x Oc -FanFicton Amara muss über die Sommerferien nach Tokyo zu ihrer Tante, weil ihre Eltern auf eine Geschäftsreise mussten. Sie wollte eigentlich lieber zu Hause bleiben, da sie kein Interesse am großen Stadtgeschehen hatte, doch ihre Meinun...