Kapitel 10

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Wir gingen erst einmal nur im Park herum und sahen uns die verschiedenen Achterbahnen und das ganze Zeug an. Yaku und Lev diskitierten die ganze Zeit über irgendwas, und Blake und Kuroo gingen jeweils rechts und links neben mir, sodass ich wegen diesen Riesen den Park kaum sehen konnte.
Irgendwann blieben Yaku und Lev abrupt stehen, und sahen sich herausfordernd in die Augen. Dann flüsterten sie Kuroo irgendwas zu und dieser wiederum lächelte wissend. Es machte mir Angst. Große Angst.
Lev nahm einfach mein Handgelenk, und zog mich mit ihm mit. "Lev-kun, was machst du da? Wohin ziehst du mich?", fragte ich ihn und versuchte mich zu lösen, da Blake uns sofort hinterhergestürmt war. Auch Kuroo und Yaku gingen uns hinterher. Lev lachte auf: "Was soll denn dieses 'kun', Mara? Nicht so förmlich, Lev reicht" Das hatte meine Frage nicht beantwortet. Als ich weiterhin nur verwirrt dreinblickte, versicherte mir Kuroo: "Keine Sorge, Chibi-chan, vertrau uns einfach." Er kicherte dämlich. Genau davor hab' ich ja Angst.

Irgendwann blieb Lev vor einem großen Gebäude stehen, das irgendwie unfertig aussah. "Also, ich weiß ja, dass du eher schreckhaft bist", setze Kuroo an, und ich spürte jetzt Wut in mir Hochsteigen. "Tetsuro Kuroo, warum klingt das so, als würdest du dich für irgendwas entschuldigen?", ich starrte ihm in die Augen und hoffte, dass er gewisse Drohungen in den meinen erkennen konnte. "Sch-schau  mich doch nicht so an, Chibi-chan. Du wirst sicher mindestens genauso viel Spaß haben, wie wir Anderen, das versichere ich dir", erwiderte Kuroo, meiner Frage ausweichend. "Und was genau machen wir, dass du so verunsichert klingst?" - "Uh- Eventuell fahren wir mit einer Geisterbahn..." - "Ich bring dich um." - "HEY, das war gar nicht meine Idee!" - "Mir egal" Ich funkelte Kuroo wütend an und war unglaublich kurz davor, ihm in den Bauch zu boxen. Ich wollte das nicht. Absolut nicht. Ich setzte an, um ihnen zu sagen, dass sie ohne mich fahren sollen: "Hey, tut mir ja leid, aber bei Geisterbah-" Plötzlich schlossen sich von hinten zwei Arme um mich und jemand zog mich an sich heran. "Hey, hey... keine Sorge, Mara. So schlimm wird's schon nicht. Du schaffst das", flüsterte Blake in mein Ohr, und alles in mir zog sich zusammen. Ich wollte nicht gemein, oder unhöflich sein, und mich komplett losreißen, aber ich fühlte mich gerade sehr unwohl. Kuroo hatte Blake fixiert, der mittlerweile seinen Kopf auf meine Schulter gelegt hatte, und auch Lev und Yaku sahen relativ entsetzt aus. Ich sah Kuroo hilflos und flehend an, und nach ein paar Sekunden verstand er. Kuroo griff sich mein Handgelenk, zog mich ein bisschen nach vorn, und entschloss: "Komm her, Mara-chan. Wir steigen jetzt ein."

Yaku und Lev liefen uns sofort hinterher und sagten dem Kassierer-Typen, dass wir fünf Tickets wollten. Wir schlängelten uns durch die Zäune, da eh niemand dastand, und suchten uns Waggons. Ohne, dass ich mich irgendwie entscheiden hätte können, stupste Kuroo mich in den vordersten. Mein Herz begann zu rasen und ich bekam völlige Angstzustände. Meine Hände zitterten bereits, und ich hasste Kuroo in diesem Moment ein bisschen. Ich sah zur Seite und bemerkte, wie Kuroo und Blake darüber diskutierten, oder eher ein Wettstarren darüber abhielten, wer noch vorne sitzen durfte. "Oh mein Gott, Jungs, ihr seid so kindisch...", zischte ich, und stand auf. Ich schubste Kuroo und den Waggon, und zog dann auch Blake hinein. "So, ihr könnt gerne beide vorne sitzen", beschloss ich, und wollte gerade nach hinten gehen, doch Yaku hielt mich fest. "Sicher, dass du allein sitzen willst?", fragte er mitleidig und sah mir ernst in die Augen. Ich merkte, wie ich etwas rot wurde und schüttelte den Kopf. Lev wollte gerade aufstehen, doch Kuroo hatte sich umgedreht und ihn untengehalten. "Dann ist das ja beschlossen", meinte er enthusiastisch und sprang auf.
Ich bekam nicht wirklich mit wie, aber irgendwann, als der Waggon begann, sich zu bewegen, saß ich zwischen Blake und Kuroo ganz vorne und spürte schon wieder, wie ich Angst bekam. "T-Tetsuro... ich glaube, das war keine gute Idee", flüsterte ich und klammerte mich an der Stange vor mir fest. Ich zitterte mittlerweile am ganzen Körper und drückte meine Augen zu. Neben mir ertönte ein Lache und Kuroo streichelte sanft meinen Arm. "Tut mir leid, aber ich glaub an dich, du überlebst das! Außerdem ist das eben eine Sache, die man erlebt haben muss, Chibi-chan", antwortete er, während seine Finger über meinen Arm glitten. Warum auch immer, es beruhigte mich irgendwie, ihn in meiner Nähe zu wissen, und ich öffnete die Augen leicht.
Genau als ich das Tag, schien unser Waggon zu fallen und ich schrie laut los. Sofort legten sich zwei Arme um meine Schultern und drückten mich irgendwie nach unten. Lev hatte auch geschrien, aber ich hörte, wie Yaku ihm danach einen Schlag versetzte, woraufhin der weißhaarige Riese verstummte. Irgendein komischer Geist sprang mir ins Gesicht und brüllte mir in die Ohren, woraufhin ich erneut aufkreischte. Kuroo packte mein Handgelenk und drückte irgendwie zu. Es war eine Zeit lang ruhig, weswegen ich mich beruhigte, und hoffte, dass es vorbei war. Wir fuhren gerade an irgendwelchen Bildern von Prinzessinnen und Prinzen vorbei, und direkt vor mir zerbröckelte plötzlich ein Rahmen und die Prinzessin darin manifestierte sich zu einem ekelhaften, kreischenden Monster, dass mir direkt entgegen kam. Ich senkte meinen Kopf soweit ich konnte, und versteckte mich so ziemlich im Waggon, da ich absolut nichts mehr sehen oder hören wollte.
Nach einiger Zeit streichelte jemand sanft meine Schulter, und ich hörte Kuroo flüstern: "Hey, Chibi-chan, es ist vorbei, wir sind draußen..." Ohne auf eine Antwort oder überhaupt auf eine Reaktion zu warten, packte er mich und zog mich aus dem Waggon. Ich war hochrot und starrte die ganze Zeit auf den Boden, während Lev und Kuroo die Bilder holten, die während der Fahrt gemacht wurden. "Also, Blake. Was machst du hier in Tokyo?" ertönte plötzlich Yakus Stimme in einem passiv aggressiven Tonfall. Konnte aber auch sein, dass das seine normale Stimme war. Blake sah ihn kurz misstrauisch an, dann erwidere er: "Naja meine Eltern haben hier ein Haus, und da ich gerade einfach Abstand von ihnen brauche, um mich richtig zu entspannen, habe ich entschieden, über die Ferien in dieses Haus zu ziehen." Yaku sah ihn kurz an, dann fragte er weiter: "Okay, ich weiß, du hast Amara hier im Zug kennengelernt, aber wie kommt es, dass ihr jetzt plötzlich richtigen Kontakt habt?" "Yaku-san, nenn mich bitte nur Mara...", unterbrach ich ihr Gespräch, woraufhin Yaku entschuldigend nickte. Blake wollte gerade zu einer Antwort ansetzen, doch Kuroo und Lev kamen gerade zurück. "Chibi-chan schau mal, du bist auf dem Bild gar nicht drauf!", rief Kuroo und wedelte mit einem Blatt vor meiner Nase herum. Ich riss es ihm aus der Hand. "Was meinst du dami-", ich stockte und verfiel in einen ganz neuen Ton rot, denn ich war tatsächlich nicht auf dem Bild. Im vorderen Waggon saßen Kuroo und Blake, beide ein bisschen erschrocken, aber okay, und man sah nur meinen Haaransatz zwischen den beiden neben der Sotzbank hindurchblitzen. "Ich habe mich halt ein bisschen erschrocken...", zischte ich zurück und sackte ein bisschen in mich zusammen. Kuroo lachte los, und legte seine Hand auf meinen Kopf. "Tut mir ja leid, aber das ist mehr als 'ein bisschen', Mara-chan", höhnte er und lächelte mich spöttisch an. "Ach sei doch leise...", erwiderte ich eher in mich hinein und wurde noch roter. Yaku und Lev verabschiedeten sich, da sie angeblich noch irgendwas üben mussten, oder so, also waren Kuroo, Blake und ich jetzt allein.
Ich setzte mich irgendwo auf eine Bank, und beobachtete die beiden, wie sie sich schon wieder anzickten. Wie kleine Kinder... Ich lehnte mich ein bisschen zurück und ließ meine Augen zufallen. Ich war wahnsinnig erschöpft, obwohl wir erst zwei bis drei Stunden unterwegs waren. Die beiden Streithähne kamen angerannt und wollten sich beide neben mich setzen, doch plötzlich klingelte irgendein Telefon mit dem nervigen Standart-Ton von Samsung. "Hallo? - Nein jetzt gerade ist schlecht. - Was? Sind Sie sicher? - Okay, ich komme", redete Blake in sein Handy, und sah ziemlich besorgt aus. "Ist alles okay?", fragte ich ihn und starrte ihm in die Augen. Er nickte und meinte, er müsse jetzt los, aber es hätte ihm sehr gefallen.
Dann saßen Kuroo und ich allein da, und ich fühlte mich noch müder. "Hey, Tetsuro", meinte ich und legte meinen Kopf so in meinen Nacken, dass ich Kuroo ansah. "Für die Aktion mit der Geisterbahn schuldest du mir mindestens eine Woche lang Frühstück...", verdonnerte ich ihn uns drückte meine Brauen nach unten. Kuroo kicherte niedlich und lächelte dann wieder frech. "Abgemacht. Aber dafür begleitest du mich jeden Tag bei meinem Spaziergang", erwiderte er und sah mich herausfordernd an. 'Deal' sagten wir gleichzeitig und lachten kurz. "Willst du noch was fahren?", Kuroo sah mich fragend und neugierig an, doch ich winkte ab. "Ich bin innerlich tot... ich bin froh, wenn ich noch den Weg nach Hause schaffe...", murmelte ich und sackte noch mehr in mich zusammen. Kurze Zeit später spürte ich Arme unter meinen und in meinen Kniekehlen und wurde hochgehoben. Völlig verwirrt, begann ich zu reden: "Tetsuro, was-" "Shh, sei leise, Chibi-chan. Streng dich nicht zu sehr an, du sollst doch wach sein, wenn wir bei dir sind", Kuroo unterbrach mich und trug mich einfach weiter. Ich versuchte kurz, mich zu wehren, doch gab das nach einiger Zeit auf, da ich offensichtlich keine Chance hatte. Ich bemühte mich wirklich unglaublich, meine Augen offen zu halten. Doch irgendwann nahm ich nur noch Kuroos Herzschlag und seinen wohligen Geruch wahr, und sie fielen einfach zu.

You are my O² {Kuroo x Oc}Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt