In derselben Nacht..
Inmitten einer alten Bibliothek, umgeben von hohen Regalen saßen drei Frauen im Kreis auf dem Holzfußboden. Bis auf diese drei Personen war dieser Ort menschenleer, nur durch vereinzelte Lampen und einen runden Kamin im Zentrum des Gebäudes erleuchtet.
An den Wänden reihten sich unzählige Porträts aneinander, die Personen die darauf abgebildet waren hätten unterschiedlicher nicht sein können, ob jung oder alt, männlich oder weiblich, egal von wo sie stammten, alle hatten eins gemeinsam: diese Personen würde man in keinem Geschichtsbuch, Museum oder Personenverzeichnis weltweit finden.
Auf den ersten Blick hätten die drei Frauen in der Mitte der Bibliothek wie alte Freundinnen gewirkt, die zusammen Armbänder, Seile und Teppiche flochten und webten. Doch bei genauerer Betrachtung wäre Außenstehenden aufgefallen, dass sie einander glichen. Sie waren Schwestern, die sich bis auf wenige Details, das gleiche alterslose Aussehen teilten. Auf den zweiten Blick wäre dem Betrachter aufgefallen, dass die Farben der Schnüre, Fäden und Wollknäuel, die um die drei Frauen verteilt waren, außergewöhnlich waren.
Leuchtende Safrangelber Fäden, die bei jeder Berührung knisterten und Funken sprühten, wurden von den drei Frauen mit geschmeidigem Mitternachtsblauen Garn verwebt. Strahlendes Rot, das wirkte als ob es pulsieren würde und ein Eigenleben entwickelt hätte mischte sich unter ihren Händen mit trübem Grau und Schwarz, das bereit schien jedes Licht im Keim zu ersticken. Die Fäden wurden fest miteinander verwebt und verlängert, sie bildeten lange Seile die sich durch das gesamte Gebäude zogen.
Im Zentrum des Kreises, den die drei Frauen bildeten, lag der eigentliche Blickfang dieser Szene. Eine golden schimmernde Schere, scharf genug um jeden Faden, jedes Gewebe und jedes Seil, sei es auch noch so fest, zu zerschneiden und auf ewig zu trennen.
Wann immer eine der Frauen nach der Schere griff und einen Faden zerschnitt erfüllte ein scharfes, kaltes "Schnipp" den Raum. selbst in den hintersten Ecken der Bibliothek verhallte das Echo dieses Geräusches. Wenn diese Schere benutzt wurde um einen Faden für ein Band zuzuschneiden, sorgte sie dafür, dass dieser Faden glühte und für wenige Momente wie ein leuchtendes Band aus purem Licht wirkte. Wurde die Schere aber an einem meterlangen geflochtenen Seil angesetzt und zerteilte dieses, glühten die beiden getrennten Enden kurz auf um dann anschließend jegliche Farbe zu verlieren und sich nach einigen Sekunden in weißen Nebel aufzulösen, der durch die Gänge der Bibliothek waberte und die Regale umhüllte.
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Was glaubt ihr, um wen handelt es sich bei diesen drei Frauen ?
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Momentum
FantasyTell me a story of ... "Wer auch immer behauptet hat das Schicksal wäre unveränderbar, wusste nicht wovon er da eigentlich redet. " "Wir wissen genau wovon wir da reden." "Ach wirklich?Ich bezweifle das sehr sehr stark." "Es gibt Regeln!Du kannst n...