Die Moiren lächelten nicht oft. Es wirkte als hätte sich ihr Lächeln im Laufe der unzähligen Jahrhunderte abgenutzt, bis sie verlernten zu lächeln. Zu viel war geschehen und sie hatten zu viel gesehen.
Ihr heutiges Lächeln glich eher einer schauderhaften Grimasse, als einer glücklichen Geste und doch waren sie äußerst zufrieden.
Seit Jahrtausenden arbeiteten die Hüter für sie, riskierten ihre Leben und kämpften in ihrem Namen.
Die Hüter gaben und die Moiren nahmen sich alles.
Keiner von ihnen gründete eine Familie und keiner von ihnen hatte jemals eine Gegenleistung für ihre Dienste gefordert. Sie erhielten auch keine Bezahlung für die unzähligen geschlagenen Schlachten.
Das einzige Zugeständnis, welches ihnen die Moiren zum Ende ihrer Amtszeit machten war ein Porträt, dass sich zu den Bildnissen ihrer Vorgänger gesellte.
So war es schon immer gewesen und so würde es auch immer sein.
Die Hüter konnten ihr Amt nicht ablehnen.
Doch die Idee, dass man von einem unsterblichen, mächtigen Lebewesen, dass wortwörtlich die Lebensfäden in den Händen hielt etwas fordern konnte, war immer wieder von den Hütern verworfen worden. Einigen war diese Idee nie gekommen. Andere stammten aus einer Zeit in der die Moiren öffentlich verehrt wurden. Einige hatten zu viel Respekt oder Angst vor ihnen um Forderungen zu stellen. Einige wenige hatten das Amt und die Kräfte, die es mit sich brachte genossen. Die kleine Gruppe von Hütern, die es erwogen hatten Forderungen zu stellen hatten innerhalb von Sekunden ihre Lebensfäden verloren.
Die Moiren bestimmten die Regeln und das Schicksal.
An einem Ort ohne Zeit saßen die drei Moiren im Kreis, umgeben von tausenden von Büchern, die längst vergessene Lebensgeschichten enthielten.
Sie betrachteten mit kalten Augen die Lebensfäden, die sich vor Ihnen ausbreiteten.
Wie von Geisterhand verwob sich ein pulsierender roter Faden, der in Flammen zu stehen schien mit einem knisternden smaragdgrünem Faden. Nur wenige Augenblicke später umschlang das frisch gebildete Band einen mitternachtsblauen Faden, der leicht schwebte und dumpf schimmerte, wie tausende von kleinen Schuppen. Er wirkte wie ein schlafender Drache, der zum richtigen Zeitpunkt erwachen würde um Feuer zu speien.
Die Moiren ahnten nicht wie verheerend dieses Feuer brennen würde.
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Habt ihr eine Vermutung für welche Personen diese Fäden stehen?
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Momentum
FantasyTell me a story of ... "Wer auch immer behauptet hat das Schicksal wäre unveränderbar, wusste nicht wovon er da eigentlich redet. " "Wir wissen genau wovon wir da reden." "Ach wirklich?Ich bezweifle das sehr sehr stark." "Es gibt Regeln!Du kannst n...