Als Selene wieder zu sich kam befand sie sich im freien Fall.
Mit einem dumpfen Aufprall landete sie auf ihrem Bett, verwirrt bemerkte sie das Tageslicht, das durch die Vorhänge ihres Zimmers fiel.
Sekunde....Vorhänge?
Ihr Kopf schoss nach oben. Tatsächlich, das war ihr Zimmer im Thelduin Institut.
Das war nicht möglich. Wie konnte sie einen so kurzen Zeitsprung gemacht haben ? Sie hatte doch keine Aufgabe erledigt, sondern war nur Merlin vor die Füße gestolpert. Apropos Merlin. Was würde er tun, wenn er sich nicht in ihrer Kammer im Schloss Camelot vorfinden würde?
Selene versuchte sich an ihre Begegnung mit Merlin bis ans letzte Detail zu erinnern. Es war das perfekte Motiv. Fest entschlossen kramte sie ihre Pinsel, Farben und den Zeichenblock, den Helios ihr zum Geburtstag geschenkt hatte hervor und machte sich an die Arbeit.
Nach einigen groben Skizzen blickte sie schließlich ziemlich zufrieden auf ihr Werk.
Eine Waldlichtung bei Nacht, nebelverhangene Wolken und fahles Mondlicht, das auf eine Gestalt am Rande der Lichtung fiel. An ihren Fingerspitzen mischte sich Mitternachtsblau in Schlieren mit Grau und einem Schimmer gelb.
Sie wollte das fertige Bild gerade auf ihr Bett zum trocknen legen, da klopfte es energisch an ihrer Tür.
"Einen Moment bitte. ", rief Selene während sie aufstand, das Bild schnell an den äußersten Rand ihres Schreibtisches legte und ein Taschentuch aus ihrer Tasche nahm um sich die Finger notdürftig zu säubern. Ehe sie die Tür öffnete, warf sie noch einen schnellen Blick über ihre Schulter. Das Bild war glücklicherweise nicht auf den ersten Blick zu erkennen. Selene wusste nicht warum, aber sie wollte dieses Bild für sich behalten, es war eine Erinnerung an eine Person, deren Name in jedem ihrer Träume im letzten Jahr vorkam.
Als ihre Familie von diesen Träumen erfahren hatte, (ein Zufall, mitten in der Nacht, während Selene auf dem Sofa eingeschlafen war und ihre Eltern in den Sesseln neben ihr noch gelesen hatten, hatte Selene denselben Traum gehabt. Als sie aus dem Traum aufgeschreckt war, hatten sämtliche Tassen auf dem Couchtisch den freien Fall angetreten. Es war schwierig so etwas zu erklären und da ihr Vater eine Begabung in Gedankenlesen hatte, war es sinnlos gewesen zu lügen) waren sie ganz aus dem Häuschen gewesen. Sie hatten angenommen Selene wäre eine Seherin. Als sich bei einem Besuch ihrer Tante, die eine Seherin war, herausstellte dass Selenes Begabung nicht im Bereich der Zukunftsvisionen lag, hatten ihre Eltern schnell das Interesse an ihren Träumen verloren.
Selene öffnete die Tür und stand einem äußerst euphorischen Direktor des Thelduin Instituts gegenüber.
"Zeitreisen also Selene, ich bin beeindruckt."
Mister Dunam schien vor later Begeisterung beinahe zu platzen. Sie wäre nicht verwundert gewesen, wenn er angefangen hätte auf und ab zu hüpfen.
Selene blinzelte irritiert .
"Wie.."
Der äußerst euphorische Mister Dunam unterbrach sie.
"Ihre Tante hat angerufen. Sie hatte eine Vision!"
Selene unterdrückte ein frustriertes Stöhnen. Natürlich, in dieser Familie blieb aber auch nichts geheim.
"Kommen sie mit!" , der Direktor rannte beinahe durch das gesamte Institut. Sie schaffte es gerade noch die Tür ihres Zimmers hinter sich zu Schließen, ehe sie ihm folgte.
"Miss Farren, ich möchte Ihnen jemanden vorstellen."
Mit diesen Worten stoppte der Direktor vor einem der zahlreichen Studierzimmer in der zweiten Etage des Thelduin Instituts. Er öffnete die Tür zu einem großen, lichtdurchfluteten Raum, in dem ein junger Mann mit blonden Haaren gerade dabei war eine riesige Tafel, die in der Mitte des Raumes stand mit seltsamen Symbolen zu verzieren. Er stand dabei auf einem Stapel Bücher (unter anderem Moby Dick, Alice im Wunderland und Harry Potter und die Kammer des Schreckens). Der junge Mann stand auf den Zehenspitzen auf dem Stapel und balancierte dabei ein klitzekleines Stück Kreide in der ausgestreckten linken Hand.
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Momentum
FantasyTell me a story of ... "Wer auch immer behauptet hat das Schicksal wäre unveränderbar, wusste nicht wovon er da eigentlich redet. " "Wir wissen genau wovon wir da reden." "Ach wirklich?Ich bezweifle das sehr sehr stark." "Es gibt Regeln!Du kannst n...