Offensichtlich fanden die Moiren es so fantastisch, dass Selene unfreiwillig einen Vertrag unterschrieben hatte, dass sie beschlossen Selene zurück ins Thelduin Institut zu schicken. Dort erwartete sie ein äußerst schockierter Cassius Asterin, der nach einem gestotterten Bericht von Selene sprachlos war.
„Du hast WAS getan????!"
„Ich habe es dir doch eben gesagt."
„WIESO?"
„Ich HATTE KEINE WAHL!"
„MAN HAT IMMER EINE WAHL!"
„Offensichtlich NICHT wenn man eine Hüterin der Moiren ist!"
„Eine WAS?!"
Mist.
Selene hatte Cassius zwar von den Zeitreisen erzählt, allerdings hatte sie die Rolle der Moiren und ihre eigene Verbindung zu ihnen ausgelassen.
„Was meinst du damit?"
„Nichts!"
Selene trat die Flucht an.
„Selene Farren! Halt sofort an!"
„Neeeeiiiiiiiin."
Mittlerweile rannte Selene durch die Gänge des Thelduin Instituts, einen fassungslosen Cass dicht auf den Fersen.
„Ich versuche eine ernsthafte Unterhaltung mit dir zu führen, Selene!"
„Und ich versuche dieser Unterhaltung unauffällig zu umgehen!"
Du läufst vor mir weg!"
„No shit Sherlock!"
Die kurze Verfolgungsjagd endete in der Bibliothek des Instituts.
Cassius hatte sich auf einen Stuhl sinken lassen und rang nach Luft, während Selene ihm gegenüber keuchend an einem Regal lehnte. Der Direktor hatte sie abgefangen und hielt ihn eine Standpauke.
„Ihr sprecht euch jetzt aus. Egal wie lange das dauern wird! Und danach werdet ihr die Verwüstung beseitigen, die ihr verursacht habt!"
Der Direktor bedachte die beiden Zeitreisenden mit einem wütenden Blick, dann erließ er die ramponierte Bibliothek.
„Was genau beinhaltet der Vertrag?"
Cassius hatte sich langsam aufgesetzt und blickte Selene nun neugierig an.
„Ich soll Merlin helfen und ihn bei seiner Aufgabe unterstützen. Also eigentlich müsste meine Loyalität jetzt Arthur Pendragon gelten."
„Tut sie das denn?"
Selene ließ sich auf den Fußboden sinken und stieß ein langgezogenes seufzen aus.
„Ich habe keine Ahnung. Aber ich habe einen verdammten magischen Vertrag unterschrieben, zwar war das nicht freiwillig, aber das ändert auch nichts an der Gültigkeit des Dokuments."
„Was wäre wenn du es verbrennst?"
Sie konnte nicht anders, sie starrte ihren besten Freund fassungslos an.
„Das würde nichts daran ändern, Cass ich bin durch Merlins
Magie an Arthur Pendragon gebunden! MERLIN!"
Nach kurzem zögern kam ihr ein Gedanke.
„Moment mal! Cassius Asterin! Hast du etwa schon magische Verträge abgefackelt, um den Abkommen zu entkommen?!"
„Jaaa?"
„Hat es FUNKTIONIERT? Und wie oft hast du das schon gemacht?"
Es entstand eine kurze Pause, in der Cassius kurz nachzählte.
„Drei mal. Aber ich weiß wirklich nicht ob es funktioniert hat."
„Du weißt es nicht?"
„Das ist jetzt wirklich unwichtig. Kommen wir nochmal auf die Hüterin der Moiren zurück."
Selene zuckte zusammen. Aus unerfindlichen Gründen hatte sie gehofft, er hätte den Grund ihrer kleinen Verfolgungsjagd vergessen.
War der Fußboden schon immer so interessant?
„Selene! Was ist eine Hüterin der Moiren?"
Selene seufzte.
Sie fühlte sich als ob sie seit ihrem Treffen mit den Moiren in dieser komischen Bibliothek langsam aber sicher von dem Gewicht tausender Felsen zerdrückt werden würde. Das Gewicht drückte sie nieder und nahm ihr die Luft zum atmen. Die Worte der Moiren mischten sich mit der düsteren Prophezeiung des Thanatos. Merlins Schilderungen der vergangen Mordanschläge gesellten sich dazu und dröhnten ihr in den Ohren. Sie hatte das Gefühl nicht mehr richtig atmen zu können. Sie fühlte sich verloren, in einem großen dunklen Meer aus einer ungewissen Zukunft, zu viel Verantwortung und einer Einsamkeit, die sie sich nicht richtig erklären konnte. Niemand hatte sie auf ihre Aufgabe vorbereitet. Nur vage Worte waren an sie gerichtet worden. Sie besaß keinerlei Erfahrung. Niemand hatte sie in ihre Aufgaben als Hüterin eingeführt.
Selene fühlte sich so verloren und einsam, dass es beinahe ihre Seele zerriss.
Dann blickte sie in Cassius fragende Augen und ein kleines Licht erleuchtete die vernichtende Finsternis des Meeres.
Sie war nicht allein.
Cassius saß geduldig vor ihr und wartete auf ihre Antwort. Sie mochte zwar an die schlechtesten Arbeitgeber im gesamten Universum geraten sein, doch am Ende einer jeden Reise wartete Cassius Asterin auf sie. Bereit sich mit Keksen bewaffnet einen ausführlichen und unverfälschten Bericht der neusten Katastrophe anzuhören.
Und sie war bereit für ihn das gleiche zu tun.
Diese Tatsache und Selenes plötzliche Erkenntnis, sorgte dafür, dass sie in der Lage war, auf seine ursprüngliche Frage zu antworten.
„Eine Hüterin der Moiren ist eine sterbliche Person, die von den Moiren ausgewählt wird, um in ihrem Sinne zu handeln. Durch Schicksalsfäden lenken sie mich in verschiedenen Richtungen und in verschiedene Zeiten, um Aufträge zu erfüllen. Ich bekomme aber eigentlich keine Informationen zu den Aufträgen. Bis jetzt ist es so, dass ich nur in eine bestimmte Zeit springen kann, an einen bestimmten Ort, um dort jemanden bei einer Aufgabe zu unterstützen. Seit heute weiß ich, dass meine Aufgabe darin besteht, Merlin dabei zu helfen, Arthur Pendragon zu schützen. Nur hat Thanatos, der Gott des Todes, mir eröffnet, dass es das Schicksal eines jeden Hüters ist zu sterben, wenn man mit seiner größten Angst konfrontiert wird. Keine Ausnahmen. Und langsam aber sicher frage ich mich, warum zum Teufel ausgerechnet ich diesen miesen Job bekommen habe! Ich habe mich nicht dafür beworben! Ich bekomme keine richtigen Informationen und die einzige Person, die mir irgendwelche Fragen ehrlich beantworten könnte ist nicht da! Ich habe in Camelot einen anderen Hüter getroffen. Er heißt Sorin, aber der war auch äußerst kryptisch und dann auch sehr schnell verschwunden. Und eigentlich möchte ich nicht sterben, Cassius! Ich möchte nicht sterben! Wieso habe ich keine Wahl mehr? Wieso?"
Selene hatte ihren Bericht eigentlich ruhig begonnen, doch gegen Ende ihrer Erzählungen strömten ihr Tränen über ihr Gesicht. All die Geschehnisse und neuen Erkenntnisse, wirkten viel realer und beängstigender, wenn sie sie laut aussprach. Alle Emotionen, die sie schon seit Wochen erfolgreich unterdrückte, brachen aus und bemächtigten sich ihrer.
Und so kam es, dass Selene Farren, Hüterin der Moiren, an diesem Abend in der Bibliothek des Thelduinm Instituts auf dem Boden saß und einen Nervenzusammenbruch erlitt, während ihr bester Freund gleichzeitig versuchte sie zu trösten und die Moiren aus tiefstem Herzen verfluchte.
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Und hiermit erhaltet ihr eine klitzekleinen Einblick in Selenes Gefühlswelt und ich veröffentliche das Kapitel einfach mal, bevor ich es wochenmal lese und es verändern möchte. Viele Grüße an dieser Stelle an Escanur! Ich hoffe es ist in etwa so geworden, wie du es dir vorgestellt hast. Wenn nicht tut es mir leid. Aber das passiert nun mal, wenn ich mich dazu entscheide Abends zu schreiben und gleich darauf zu veröffentlichen zusammen mit seehehr viel Musik. Rechtschreibfehler und ein plötzlicher Umschwung im Kapitel.
Über Kommentare und Votes würde ich mich wie immer sehr freuen! Vor allem über Kommentare!
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Momentum
FantasyTell me a story of ... "Wer auch immer behauptet hat das Schicksal wäre unveränderbar, wusste nicht wovon er da eigentlich redet. " "Wir wissen genau wovon wir da reden." "Ach wirklich?Ich bezweifle das sehr sehr stark." "Es gibt Regeln!Du kannst n...