»Lana, magst du mit mir und den anderen Frühstücken?« Nachdem meine Schwester keine Reaktion von meiner bekommt, ist auf der anderen Seite der Tür ein tiefes Einatmen wahrzunehmen. »Ich verspreche auch das Taehyung nicht da ist.« Schnell öffne ich meine Zimmertür und renne, vorbei an meinem Zwilling, zur Treppe und diese ohne zu zögern hinunter. Obwohl ich mir zwischenzeitlich etwas Essen in meinem Zimmer gebunkert habe, könnte ich gerade einen gesamten Kiosk verschlingen. Aus irgendeinem Grund fühle ich mich seit Stunden als würde ich verhungern, allerdings weiß ich nicht ob es wirklich der Hunger ist oder doch das Schuldgefühl, welches mich schon die ganze Nacht begleitet. Seitdem Moment in dem ich meine Augen heute morgen aufgeschlagen habe, fühlt sich mein Magen an als wenn ich sich durchgehend zusammenzieht, wobei er nach als der Zeit schon eine Größe erreicht haben müsste die man mit dem blosen Augen nichteinmal mehr sehen sollte. Durch das Gefühl wurd mir zuletzt schon richtig schlecht.
»Morgen Leute«, begrüße ich die anderen in der Küche, welche einheitlich um den Tisch herum sitzen. Wie ich anhand des vollen Tisches sehen kann, haben sie noch nichteinmal angefangen zu essen. »Kann es ein das ihr auf mich gewartet habt?« Namjoon nickt. Eventuell bilde ich mir das in dem Moment nur ein, aber irgendwie habe ich das Gefühl das eine komische Stimmung in der Luft liegt. Keiner der sechs, inklusive meiner Geschwister, gibt auch nur einen Ton von sich. Wirklich niemand. Es scheint fast so als wollten sie nichteinmal atmen weil das zu laut sei. Etwas irritiert schaue ich einmal in die Runde, entscheide mich allerdings dazu, genau wie sie, nichts zusagen und einfach weiter zu essen.
»Wenn keiner es wagt ein Wort zu sagen, dann frag ich sie halt.«, unterbricht Yoongi, mit seiner tiefen Morgenstimme, die Stille. »Was zur Hölle ist Gestern zwischen dir und Taehyung passiert. Er ist einfach ohne ein Wort zusagen aus dem Haus gestürmt.« »Min Yoongi!« Namjoon mustert den älteren mit einem wütenden Blick, jedoch scheint es ihn nicht zu interessieren. »Ja was denn. Ihr wolltet das doch auch ebend noch alle wissen, bevor sie herunter gekommen ist. Also tut jetzt nicht so als wäre ich der einzige.« Einen Moment lang herrscht wieder eine unangenehme Stille zwischen uns zehn. »Es ist vollkommen in Ordnung wenn du nicht darüber reden möchtest.« Mara versucht die Situation wieder etwas zu beruhigen. Ich muss jedoch gestehen, dass es mir wahrscheinlich ganz gut tun würde darüber zu sprechen. »Ist schon Okay Mara.« Ich schnappe einmal kurz nach Luft und versuche die Worte, die gerade in meinem Kopf herumschwirren, zu ordnen.
»Es wird zwar nicht so schlimm sein wie ihr denkt, aber naja.« Ohne mich zu unterbrechen, hören mir alle am Tisch gespannt zu. Dabei sehen vorallem Jungkook und Jimin aus wie kleine Kinder. »Wir haben die kleinen-« »ICH BIN NICHT MEHR KLEIN!!« schreien Lian und Sora gleichzeitig in mein Ohr, werden aber mit einem »Shhhhh!!«, der anderen wieder zum Schweigen gebracht. »Also. Wir haben die kleinen ins Bett gebracht. Nachdem wir Sora auch ins Bett gebracht hatten standen wir noch kurz vor ihrem Zimmer und haben uns unterhalten. Und dann hat er mich geküsst.« »Und was ist daran jetzt so schlimm? Das ist sicherlich nicht das erste mal das ihr euch küsst. Machen Paare doch ständig.« Ich mustere Yoongi mit dem bösesten Blick den ich hinbekomme, als er plötzlich einen Nackenschlag von Namjoon bekommt. »WOFÜR ZUR HÖLLE WAR DAS JETZT?!« »Du sollst dich benehmen!« Wenn ich die beiden so beobachte, dann kann ich immer mehr verstehen wieso Namjoon von vielen Fans als Vater der Gruppe angesehen wird. »Außerdem sage ich die seit Wochen, wenn nicht sogar Monaten das Taehyung und ich nur Freunde sind!« »Wers glaubt«, nuschelt Yoongi leise vor sich hin, er denkt wohl das niemand ihn hören würde. Jedoch bemerkt er das wir es sehrwohl gehört haben, als er einen bösen Blick von Namjoon zugeworfen bekommt. »Is ja gut, ich bin schon leise. Erzäl weiter, Lana.« Ich atme genervt aus, bevor ich den Rest der "Geschichte" erzähle. »Wie gesagt, er hat mich unerwartet geküsst. Ich wusste halt nicht wie ich reagieren soll weil ich in ihm wirklich nur einen guten Freund sehe, also bin ich in mein Zimmer gerannt und hab mich eingeschlossen. Er saß dann noch einwenig vor meiner Tür und hat beteuert das es ihm Leid tut. Ja und dann ist er halt runter und ich schlafen gegangen.«
Immer mehr Zeit verstreicht in der wir uns einfach nur anschweigen. Keiner traut sich auch nur die Stille zu brechen aus Angst er könnte etwas falsches sagen. Für einen Moment scheint es als wenn Jungkook etwas sagen wollte, genau wie Jin, jedoch scheinen sie sich dazu entschieden zu haben es zu lassen. So wie es aussieht findet keiner die richtigen Worte. Selbst ich finde keine Worte um diese unangenehme Stille zubrechen.
Durch die Stille habe ich jedoch genug Zeit gehabt, um den ganzen letzten Abend noch einmal in meinem Kopf revue passieren zu lassen. Doch umso mehr ich darüber nachdenke, desto mehr bekomme ich das Gefühl das ich ihn verletzt habe. Genau in diesem Moment bekomme ich ein Stechen in der Nähe meines Herzens und das Gefühl als würde sich mein Magen erneut um 180° verdrehen. Mit anderen Worten gesagt, fühle ich mich total schlecht und bereue was ich getan habe.
Schlagartig fange ich an mit meinem rechten Bein auf und ab zu wippen. Meine Zwillingsschwester hat genau das bemerkt, wodurch sie ganz genau weiß was gerade in mir vorgeht. Ich weiß nicht ob das unsere Zwillingsverbindung ist oder ob sie mich einfach nur zu gut kennt. »Na los, geh schon!« Keine Sekunde später schnappe ich mir meinen Haustürschlüssel und renne wortwörtlich zu Taes Wohnung.
Ich hätte ihn niemals so zurücklassen dürfen, er muss sich tierisch den Kopf zerbrechen- und das nur meinetwegen. Ich habe zwar keinen Plan wie ich das ganze wieder gerade biegen soll, aber es wird schon einen Weg geben, nicht wahr?
Kurze Zeit später stehe ich auch schon vor dem großen gebäude in dem die sieben leben. Es kostet mich einige Zeit und sehr viele Überwindungen, bis ich auf sein Klingelschild drücken kann. Zur gleichen Zeit als ich meinen Finger auf dem kleinen Kopf der Klingel runterdrücke, öffnet sich die Eingangstür. »Ich bezweifle das dir dort oben jemand öffnen wird«, grinst mich der Schwarzhaarige an. Es scheint als wenn er bereits wusste das ich da bin oder kommen würde. Hatt ihm einer der anderen Bescheid gesagt?
Als ich zu ihm rauf schaue fällt mir jedoch etwas ganz anderes auf. Seine Kette leuchtet in einem grellen Blau. Neugierig ziehe ich mein Gegenstück unter meinem Pullover hervor, wobei ich festellen muss das auch meine in einem grellen Blau leuchtet. »Verrätische kleine dinger..«, kichere ich leise vor mich hin. Zu meinem Erstaunen reagiert Taehyung ebenfalls mit einem Kichern. Ist er doch nicht so verletz wie ich dachte?

DU LIEST GERADE
𝙼𝚊𝚐𝚒𝚌 𝙽𝚎𝚌𝚔𝚕𝚊𝚌𝚎 - 𝙸'𝚖 𝚒𝚗 𝚝𝚑𝚎 𝚜𝚝𝚊𝚛𝚜 𝚝𝚘𝚗𝚒𝚐𝚑𝚝
FanfictionIn einer Welt voller Verlust und Sehnsucht kreuzen sich die Wege zweier junger Seelen. Lana, die ihre Eltern verloren hat und sich mit ihren Geschwistern allein durchschlägt, trifft auf einen faszinierenden Unbekannten, der ihr Leben auf den Kopf st...