»Lana~ Essen ist fertig!« schallt die Stimme meiner Großmutter nach oben. Aus diesem Grund packe ich schnell die letzten Sachen aus meinem Umzugskarton aus. Daraufhin stelle ich den nun leeren Karton zu den anderen leeren Kartons. Danach schließe meine Zimmertür hinter mir, wodurch ein leises quietschen entsteht, welches mir eine Gänsehaut am ganzen Körper verpasst. Aus diesem Grund schüttel ich mich kurz, um die Gänsehaut zu vetreiben, renne dann aber so schnell ich kann die alte Holztreppe hinunter. Ich habe nämlich Hunger wie ein Bär.
Am Ende der alten Treppe befindet sich direkt der Eingang, links daneben das Wohnzimmer, welches in den vergangen Jahren so einiges Mal umgestellt wurde. Direkt daneben befindet sich die Küche, die sich nicht wirklich verändert hat nd somit so aussieht als würde es aus einer anderen zeit stammen. Auf der rechten Seite der Treppe befindet sich, genau parallel zum Wohnzimmer, das Badezimmer und direkt daneben eine kleine Abstellkammer, die in den ganzen jahren vielleicht ein oder zweimal benutzt wurde.
Hinter mir ertönt schlagartig ein schnelles Trampeln, was dazu führt das ich schnell in die Küche renne und mich an das große Fenster setze. »Tja~ Ich war zuerst hier!« Schmollend setzt sich Mara auf die andere Seite. Wieso wir uns um diesen Platz streiten? Naja, auf diesem Platz saß früher immer unsere Mutter. Doch als wir kleiner waren versuchten wir immer ihr den Platz zu klauen, bis daraus schließlich nur noch ein Kampf zwischen uns beiden wurde. Wie man sehen kann hält das sogar noch Jahre später an.
»Und ihr seit euch wirklich sicher, dass ihr schon Erwachsen seid?«, fragt unser Opa uns lachend. Während mein Zwilling und ich uns darum streiten wer von uns beiden erwachsener ist, umarmt er seine Frau und gibt ihr einen kurzen Kuss auf die Stirn. »Was haben wir uns da nur ins Haus geholt« Lachend setzen sich beide an den Esstisch. Irgendwie finde ich es total schön, dass meine Großeltern sich noch genauso verhalten, als wären sie 20 und frisch verliebt. Ich frage mich, wenn sie heute noch so drauf sind, wie waren die beiden dann früher drauf? Vielleicht noch verrückter, oder doch eher ruhiger? Haben sie offen gezeigt wie sie für den jeweils anderen fühlen oder haben sie es eher für die Momente aufgeben, die sie alleine verbracht haben?
Nachdem wir gemeinsam gegessen haben und dabei, genau wie früher, nur Blödsinn gemacht haben, helfe ich meiner Schwester dabei, den Geschirrspüler aus und wieder einzuräumen. »Mara~~« Genervt atmet sie aus, verdreht die Augen und dreht sich zu mir um. Wir beide wissen, dass ich ihren Namen nur so lang ziehe wenn ich etwas von ihr möchte und umgedreht natürlich genauso. Daher schaut sie mich abwartend an und wippt leicht mit ihrem Fuß auf und ab. »Könntest du den Rest bitte alleine weiter machen? Ich müsste noch kurz weg« Entschuldigend lächel ich sie an, in der Hoffnung es könnte etwas nachhelfen.
»Du willst zu Tae, oder? Dann mach dich fertig, ich mach den Rest hier und komme dann mit. Ich wollte so oder so noch Seokjin besuchen.« Wie es euch vielleicht auffällt, weiß sie mittlerweile Bescheid. Naja, zumindest so halb. Von der Kette weiß sie noch immer nicht, jedoch habe ich ihr erzählt das ich Taehyung schon länger kenne. Rasch umarme ich meine Schwester, renne die alte Treppe hoch und verschwinde in meinem Zimmer um mir etwas frisch gewaschenes anzuziehen und meine handy vom Ladekabel zu ziehen.
Ich soll mich fertig machen, aber was genau soll ich denn machen außer mir was frisches anzuziehen? Ich habe mich doch sonst auch nie für ihn fertig gemacht. Nachdenklich kämme ich mir meine Haare durch, tusche grob meine Wimpern über und sprühe mich kurz mit Parfüm ein. Daraufhin schreibe Taehyung kurz auf Whatsapp an, wobei ich sehr langsam die Treppe runtergehe.
[17:46]
Hey~🌸✨Bist du heute zuhause?🧐💞
Wie immer dauert es nicht lange, bis meine Nachrichten gelesen wird und ich eine Anwort erhalte. Ich verstehe wirklich garnicht wieso die Jungs immer meinen er würde so lange zum antworten brauchen.
[TaeTae🐯💞 17:46]
Eigentlich steht heute nichts an, also dürfte ich die ganze Zeit Zuhause sein.😇✨Glücklich sperre ich mein Handy und springe die letzten Stufen herunter. Schnappe mir schnell Maras Arm und schleife sie raus auf die Straße.
Erst als wir eine Weile herumlaufen fällt mir auf, dass sie sich geschminkt hat. Wieso? Sie hat sich doch noch nie geschminkt. Nichteinmal bei unserer Abschlussfeier. Ein leises quietschen verlässt meinen Mund, was dazu führt das sie mich verwirrt mustert. Kann es etwa sein, dass zwischen ihr und Jin was läuft und sie sich für ihn geschminkt hat? Das muss ich nachher erstmal Tae erzählen, dann gewinne ich wohl doch meine Wette gegen ihn.
Es dauert nur eine Viertel Stunde, bis wir an dem Haus der Jungs ankommen. Wieder schleicht sich ein breites Lächeln auf mein Gesicht, als ich auf Taehyungs Klingelschild drücke. Automatisch laufe ich zu seiner Tür, wobei ich für einen Moment vergesse, dass ich diesmal garnicht alleine bin.
Entschuldigend lächle ich Mara an. »Hab ganz vergessen, dass du ja zu Jin wolltest. Er wohnt im dritten Stock« Sie mustert mich mit einem ziemlich verwunderten Blick. »Ich dachte, alle würden zusammen wohnen?« »Lass dir das von Jin erklären« Ich könnte ihr das zwar auch erklären, aber ich möchte so schnell es geht zu Taehyung. Ich habe ihn viel zu lange nicht mehr gesehen. Nickend läuft sie auf die Treppe zu, bleibt kurz davor stehen, atmet tief ein und wieder aus, bevor sie schließlich zwei Stockwerke weiter hochläuft und an Jins Tür klingelt.
»Läuft da irgendwas zwischen ihr und unserer Eomma?« Taehyung steht schon etwas länger in dem Türrahmen seiner Tür, wobei er mich einfach nur gemustert hat, ohne auch nur ein Wort zu sagen. Deshalb habe ich seine Anwesenheit auch garnicht mitbekommen, wodurch ich auch durch das plötzliche ertönen seiner Stimme zusammen zucke.
Taehyung trägt heute eine graue Jogginghose, ein schwarzes T-shirt und schwarze Vans. Seine Haare sind diesmal gelockt, wobei ihm vereinzelt kleine Strähnen in sein Gesicht fallen. Dem Anschein nach war er heute bei einem Fotoshooting oder hatte vielleicht sogar einen Aufrtitt, da noch ganz leicht die Reste von seinem Make-Up erkennbar sind.
»Möchtest du jetzt eigentlich reinkommen, oder stehst du gerne im Eingang?« Sein Lachen schallt durch das ganze Treppenhaus, was mir wieder ein Lächeln ins Gesicht zaubert. Jedesmal wenn er lacht oder lächelt, muss ich einfach mitmachen.
Nachdem wir gemeinsam seine Wohnung betreten haben und er die Tür geschlossen hat, bleibe ich schlagartig stehen. »Übrigens die Wette die wir wegen Mara und Jin gemacht haben, habe ich meiner Meinung nach gewonnen« »Ich hatte eigentlich gehofft, dass du die Wette vergessen hast. Ich habe mich gerade so an meine blauen Haare gewöhnt...« Ich schaue den schmollenden Mann vor mir an, lasse mich jedoch nicht von seinem Anblick beeinflussen. »Tja, jetzt darf ich aber mit ihnen machen was ich möchte« Während ich diabolisch lachend in seinem Wohnzimmer verschwinde, höre ich wie er versucht zu weinen. Auch wenn seine Schauspielkünste mittlerweile echt gut geworden sind, lasse ich mich davon nicht beeinflussen. Seine Haare werde ich trotzdem wieder Schwarz färben und ihm permanente Locken verpassen.

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𝙼𝚊𝚐𝚒𝚌 𝙽𝚎𝚌𝚔𝚕𝚊𝚌𝚎 - 𝙸'𝚖 𝚒𝚗 𝚝𝚑𝚎 𝚜𝚝𝚊𝚛𝚜 𝚝𝚘𝚗𝚒𝚐𝚑𝚝
FanfictionIn einer Welt voller Verlust und Sehnsucht kreuzen sich die Wege zweier junger Seelen. Lana, die ihre Eltern verloren hat und sich mit ihren Geschwistern allein durchschlägt, trifft auf einen faszinierenden Unbekannten, der ihr Leben auf den Kopf st...