In einer Welt voller Verlust und Sehnsucht kreuzen sich die Wege zweier junger Seelen. Lana, die ihre Eltern verloren hat und sich mit ihren Geschwistern allein durchschlägt, trifft auf einen faszinierenden Unbekannten, der ihr Leben auf den Kopf st...
Wie soll ich denn bloß mein Handy zurückbekommen? Einfach zu ihm hin wünschen habe ich bereits eben schon ausgeschlossen, dass wäre einfach zu schräg. Außerdem ist Mara Zuhause und würde es bemerken wenn ich, ohne an ihr vorbei zugehen, weg wäre. Etwas besseres, als meine Kette zu benutzen, fällt mir jedoch auch nicht ein, selbst nicht wenn ich angestrengt nachdenke. Mit dem Blick auf den Boden gerichtet, öffne ich meine Zimmertür. »ACH DU HEILIGE SCHEISSE TAEHYUNG! WAS MACHST DU HIER?« Während er sich grinsend auf meinem Bett wälzt, schrecke ich zurück und schließe sofort meine Tür hinter mir. Wenn einer meiner Geschwister sieht, haben wir ein Problem. Wie soll ich denen denn erklären das ein weltberühmter Sänger einfach so in meinem Zimmer aufgetaucht ist.
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»Lanaaaa~ Heyy~. Du hast echt ein schönes Zimmer weißt du das.« Mit einem verlegendem Lächeln auf seinem Gesicht, schaut er sich weiter mein Zimmer an, bis er letztendlich bei mir stehen bleibt. »Achso übrigens, weshalb ich hier bin. Du hast dein Handy bei mir vergessen und ich hätte sonst nicht gewusst wie ich dich erreichen kann. Tut mir leid, ich hätte nicht einfach so in deinem Zimmer auftauchen sollen .« Sein Lächeln verschwindet im selben Moment als er vom Bett aufsteht, mir mein Handy gibt und wieder gehen will. Instinktiv drehe ich mich zu ihm um und greife nach seiner Hand. »Hey, Tae warte geh noch nicht.« Wenn ich es nicht besser wüsste, könnte ich schwören das die Zeit stehen geblieben ist, als sich unsere Blicke treffen.
Gerade als ich weiter reden möchte, höre ich Schritte die Treppe heraufkommen. »Lana ist alles ok? Wieso hast du denn eben geschrien?« fragt meine Schwester besorgt von der anderen Seite der Tür. »Kann ich reinkommen?« Sofort laufe ich zur Tür und schließe sie ab. »NEIN! Ich bin nackt!« Einen Moment lang kann ich keinen Mucks von der anderen Seite hören, wahrscheinlich kauft sie es mir nicht ab. »Achso stimmt, du wolltest ja duschen gehen. Aber wieso hast du denn jetzt geschrien?«
»Ach du kennst mich doch, ich war mal wieder auf Pinterest und hab mit Bilder angeschaut.« Leise dringt das Lachen von der anderen Seite zu mir, sie fand es nun mal schon immer witzig wenn ich fangirle. »Das nächste mal schreie aber nicht Taehyungs Namen durch die ganze Wohnung, als wenn du ihn gerade vor dir stehen hättest.« Wenn sie nur wüsste, dass er tatsächlich vor mir steht und mir noch immer tief in die Augen schaut.»Übrigens Lana, wir sind Zwillinge wir haben den selben Körper. Also brauchst du das nächste mal nicht deine Tür abschließen. Immerhin sehe ich das Äquivalent jeden Tag im Spiegel« Einen Moment steht sie noch lachend vor meiner Tür, geht dann aber wieder die Treppe runter, was mich erstmal stark ausatmen lässt.
»Du bist also nackt?« lacht mich jetzt auch Taehyung aus. Augen verdrehend entferne ich mich von der Tür und laufe zu meinem Bett rüber. Bevor ich mich auf mein Bett fallen lasse, werfe ich ihm einen vielsagenden Blick zu. »Hättest du wohl gerne, was?« Das er sich echt über meine Ausrede lustig macht, er sollte eher froh sein das sie nicht reingekommen ist dank meiner Lüge, sonst hätten wir jetzt ein ziemlich großes Chaos.Aber Moment mal, wieso kann er uns verstehen? Wir haben nicht auf Koreanisch geredet.
»Wieso hast du mir nicht gesagt das du Deutsch verstehen kannst?« frage ich ihn verwundert. »Weil ich es nicht kann, es liegt an der Kette.« Neben seinen knallroten Wangen, fällt mir auf das er ziemlich perfekt Deutsch spricht. Nichtmal einen Akzent hat er. Das würde ja heißen, wenn ich nicht schon Koreanisch sprechen und verstehen könnte, dann könnte ich es trotzdem dank der Kette. Irgendwie fange ich an, das kleine Ding um meinen Hals, immer mehr zu mögen.
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Gemeinsam sitze ich nun mit Tae auf meinem Bett, eher gesagt sitzt er und ich liege. »Übrigens habe ich meine Nummer in dein Handy eingespeichert« Wie vom Blitz getroffen setze ich mich Kerzengerade hin und schaue ihn verwirrt an. Wie hat er denn bitte in mein Handy entsperrt? »Was schaust du denn so verwirrt? Denkst du es ist wirklich so schwer wenn in deinem Zimmer tausende Bilder von Yoongi hängen. Da ist es doch irgendwie logisch wenn man es mit 931993 versucht.« Ist notiert, nehme niemals einen offensichtlichen Code, um dein Handy vor kleinen Kim Taehyungs zu schützen. Aber ändern kann ich es jetzt auch nicht mehr, wenn er meinen Code kennt, dann kennt er ihn eben. Natürlich könnte ich ihn ändern, aber ich weiß auch das ich mir keinen neuen Code merken könnte.
»Ich muss dich leider enttäuschen, aber die kostenfreie Kim Taehyung Zeit ist nun rum. Kim Taehyung muss aufgrund einer Probe nun wieder zurück nach Korea.« »Kim Taehyung redet anscheinend gerne in der dritten Person von sich« grinse ich ihm zu. Da fällt mir ein, die Tour fängt ja in ein paar Tagen an. Aber eine Probe, jetzt noch? »Tae es ist 23 Uhr in Korea, wieso macht ihr noch so spät Proben?« Er gähnt einmal laut, wobei er sich kurz streckt. Es scheint als sei er wirklich müde und nicht als würde er es nur vortäuschen, das kann doch nicht gesund sein wenn er jetzt noch proben geht. »Heute Morgen hatten wir einen Auftritt, dann bis drei Uhr vier verschiedene Interviews und danach noch ein paar Termine wegen der Tour. Bin eben erst nach Hause gekommen, hab dann dein Handy auf dem Boden gesehen und bin sofort hergekommen. Deswegen so spät.« Erneut fängt er an zu gähnen, wobei er mich ansteckt und ich ebenfalls anfangen muss zu gähnen.
Das heißt dann ja, er hat nur wegen mir seine freie Zeit vergeudet, wegen mir konnte er sich nicht ausruhen. »Kannst du nach der Probe zu mir kommen?« Auf seinem müdem Gesicht bildet sich ein leichtes Lächeln. »Kann ich machen, aber es wird wahrscheinlich ziemlich spät werden.« Mir ist es egal wie spät es wird, Hauptsache ich kann aufpassen, dass er sich auch wirklich ausruht.
Mit einem Blick auf sein Handy, muss er feststellen das er nun wirklich dringend los muss. So schnell wie er in seinem momentanen Zustand aufstehen kann, steht er auf und umarmt mich. »Dann bis später Lana und vermiss mich nicht zu sehr, immerhin bin ich ja bald wieder da« Während er mir zuzwinkert sage ich ihm ebenfalls auf wiedersehen, jedoch ist er schon längst verschwunden und kriegt es nicht mehr mit. »Bis später TaeTae..« flüstere ich leise, als ich meine Decke umarme.
Fast hätte ich vergessen das ich duschen gehen sollte, bevor Mara noch Verdacht schöpft. Schnell schnappe ich mir frische Klamotten aus meinem Schrank und renne rüber ins Badezimmer, welches praktischerweise direkt gegenüber liegt.
