𝙼𝚊𝚐𝚒𝚌 𝙽𝚎𝚌𝚔𝚕𝚊𝚌𝚎 - 𝙸'𝚖 𝚒𝚗 𝚝𝚑𝚎 𝚜𝚝𝚊𝚛𝚜 𝚝𝚘𝚗𝚒𝚐𝚑𝚝

Chapter 14

Ich sitze im Badezimmer und betrachte meine Spiegelung im Spiegel, meine Haare sind mittlerweile echt ein ganzes Stück nach gewachsen. Eigentlich wäre ich schon längst beim Friseur gewesen, aber da ich in letzter Zeit bei Taehyung und den anderen war hab ich meinen Termin verpasst und auch vergessen einen neuen zu holen. In nächster Zeit werde ich auch keine Zeit dafür haben, da ich noch so vieles für den Umzug planen muss und auch noch vieles ausfüllen muss.

Es ist schon echt interessant wie viel Haare in kurzer Zeit nachwachsen, vor allem wie man einfach nicht merkt wie sie immer länger und länger werden. Bis sie schließlich bis zu deinem Bauchnabel gehen und du bemerkst das sie gewachsen sind und du dringend einen neuen Haarschnitt brauchst.

Während ich in meinen Gedanken versunken bin, nähern sich schwere, schnelle Schritte meinem Badezimmer. Vor der Tür bleiben sie stehen, wodurch eine komische Stille für einen Moment entsteht. Plötzlich wird die Tür aufgerissen und ein Grinsender Tae steht neben mir. »Naaaa, habe ich dich erschreckt?« »Dich hört man doch schon aus drei Kilometern Entfernung, du altes Trampeltier.« Er fängt an zu schmollen, schließt die Tür hinter sich und setzt sich neben mich auf den Rand der Badewanne. Obwohl ich es von ihm erwarte, sagt er nicht ein Wort dazu, dass ich ihn 'Trampeltier' genannt habe.

»Uuund was machst du so?« Während er mich danach fragt, pikst er mir bei jedem Wort in die Wange. »Also auf Toilette bin ich ja offensichtlich nicht« Taehyung schaut verwirrt zu der Kloschüssel rüber und dann wieder zu mir. »Wie? Echt nicht?«

»Jetzt mal Spaß beiseite, wärst du so nett und könntest mir meine Haare schneiden?«, frage ich ihn, wobei sich seine Augen immer weiter öffnen. Also ich weiß ja nicht was er denkt, aber eine Glatze möchte ich nun nicht. »Ich habe aber noch nie die Haare von jemandem geschnitten, nicht einmal meine eigenen. Es wird schrecklich aussehen.« Ich merke wie unangenehm es ihm ist, da er nicht gerne 'Nein' sagt. Das merkt man vor allem daran, dass seine Wangen immer röter werden. »Ach komm schon. Wenn es schlimm ist, dann trage ich halt einen Zopf die nächste Zeit lang, oder kaufe mir halt einfach eine Perücke. Außerdem ist mir langweilig und meine Haare sind wirklich viel zu lang.« Ich würde ihm gerne sagen das ich aus zeitlichen Gründen einfach keine Zeit habe um zum Friseur zu gehen, aber ich möchte ihn nun mal überraschen und dafür ist jetzt einfach nicht der richtige Moment.

Da von ihm noch immer keine Reaktion zu sehen ist, fange ich an zu schmollen, in der Hoffnung das es ihn überredet. Als er es bemerkt wandern seine Mundwinkel ebenfalls ein Stück hinunter. Er schaut mich noch ein paar Sekunden so an, bevor er lächelnd aufsteht, ein Handtuch aus dem Regal nimmt und es mir um die Schultern legt. Ebenfalls lächelnd gebe ich ihm die Schere. Ein letztes mal schaut er mich ängstlich an bevor er fragt, »Wie kurz hättest du es denn gerne?« Mit meiner Hand zeige ich bis zu meiner Schulter, woraufhin er mir zu nickt. Taehyung teilt meine Haare in vier Teile und steckt die, die er gerade nicht schneiden möchte nach oben.

Bevor er anfängt zu schneiden, bindet er mir ein Bandana welches ich gerade gewaschen hatte, um. »Ich will dich überraschen.« Obwohl ich nichts sehen kann, weiß ich das er angefangen hat meine Haare abzuschneiden, jedoch weiß ich noch nicht ob es gut oder schlecht aussieht. »Oh kacke.« Der Junge vor mir zieht scharf etwas Luft ein, wodurch er mir nur noch mehr Panik macht. »Was ist passiert und wie schlimm ist es?«, frage ich ihn. »Ähm.. Ich kann das noch retten, dein Haar ist jetzt einfach nur etwas kürzer als du wolltest. Aber wirklich nicht viel.«

Nachdem er das gesagt hat, kann ich einfach nicht anders, als innerlich noch mehr Panik zu schieben. Ich sage es ihm nicht, aber ich frage mich ob es wirklich die schlaueste Idee war ihn zu fragen.

Ein paar Minuten später und ein paar Haare weniger nimmt Tae mir das Handtuch ab und klopft ein paar Haare von meinem Rücken ab. »Bist du bereit zu sehen was ich kreiert habe?«, fragt er mich nachdem er meine Haare durch gebürstet hat. Als ich ihm zunicke, nimmt er vorsichtig das Bandana von meinen Augen, damit ich mich selber im Spiegel betrachten kann.

Meine Haare schweben ein kurzes Stück über meinen Schultern, aber wirklich nicht viel, genau so wie er es gesagt hat. Umso länger ich mich im Spiegel betrachte, fällt mir auf das mir kurze Haare echt gut stehen und das Taehyung einen verdammt guten Job geleistet hat. »Es sieht wirklich gut aus.« Lächelnd beobachtet er wie ich mich im Spiegel betrachte und mit meinen Haaren spiele. »Es steht dir echt gut.«

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Nachdem ich die auf dem Boden liegenden Haare zusammengefegt habe und mich abgeduscht habe, gehe ich zurück in mein Zimmer. Dort angekommen sehe ich Taehyung, der mal wieder Anno spielt. Er hatte das Spiel beim letzten Mal gesehen als Sora es gespielt hat. Erst fand er es langweilig, aber dann wurde es doch interessant für ihn da es so was nicht in Korea gibt. Er bemerkt garnicht, das ich mich hinter ihm auf das Bett gesetzt habe und ihm nun zuschaue wie er total vertieft in das Spiel ist.

»Morgen rasiere ich alle meine Haare ab.« Sofort setze ich mich Kerzengerade hin und schau ihn mit weit aufgerissenen Augen an. »Das meinst du doch nicht ernst oder? Deine lockigen Haare sind wunderschön.« Wenn er das machen würden, dann würde er genau wie alle anderen Jungs aussehen, die aus Langeweile ihre Haare abschneiden. Das soll jetzt gar nicht gemein klingen, aber es würde ihm nicht stehen, zumindest denke ich das. Aber vor allem möchte ich es nicht, weil ich seine Haarlänge und seine Locken liebe, es steht ihm so gut. Plötzlich fängt Taehyung an zu lachen. »Beruhig dich, ich mach doch nur Witze, aber was ich definitiv machen möchte ist meine Haare färben, was hälst du von Braun mit Blonden Strähnen?«

»Wenn ich die Farbtöne aussuchen darf und sie dir färben darf, dann finde ich die Idee gut.« Taehyung steht auf und setzt sich neben mich, nur um mir durch die Haare zu wuscheln. »Natürlich sollst du das machen, das wäre ja sonst nicht cool.«