Chapter 11

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Ich bin gerade erst im Einkaufsladen angekommen und schon habe ich keine Lust mehr. Überall rennen kleine Kinder rum, spielen ticken oder verstecken sich vor dem jeweils anderen oder ihren Eltern. Eben lief ich in der Getränke Abteilung umher und plötzlich sprang ein Junge zwischen den Wasserkisten hervor. Ich hatte einen halben Herzinfarkt, aber das sollte anhand meines aufschreien der ganze Laden mitbekommen haben. Schließlich kam dann seine Mutter und nahm ihn mit. Doch gerade als sie um die Ecke gingen, drehte er sich nochmal um und streckte mir die Zunge raus. Ihr glaubt garnicht wie gerne ich ihn umgebracht hätte. Ich hasse Kinder einfach, zumindest solche Kinder. Diese Kinder, die sich benehmen wie sie wollen und keinen Respekt vor älteren haben. Hätte ich mir damals sowas erlaubt hätte meine Mutter mit Schuhen nach mir geworfen und mir für eine Woche jedes Spielzeug weggenommen.

Das vibrieren meines Handys reißt mich aus meinem kleinen aber feinen Wutanfall. Irgendjemand ruft mich an, was durch das durchgehende vibrieren deutlich gemacht wird. Ohne drauf zuschauen nehme ich den Anruf an. »Was?« Meine Stimme klingt deutlich wütender als ich es ursprünglich wollte, jedoch hängen meine Gedanken noch immer bei dieser kleinen miesen Ratte. »Auch schön deine Stimme wieder zu hören. Aber jetzt sag mal, welche Laus ist dir denn über die Leber gelaufen?« Es ist Taehyung am anderen Ende der Leitung. Wie durch Zauberei ist meine komplette Wut weggeblasen, wird jedoch von einem unangenehmen Gefühl ersetzt. Ich fühle mich schlecht, ihn so angeschnauzt zu haben..

»Oh hey Tae.. also ähm sagen wir mal so, es war eine ganze Horde von kleinen Läusen. Aber vorallem eine von denen würde ich gerne den Hals umdrehen« Auf der anderen Seite ist ein kleines kichern zu hören. Wahrscheinlich stellt er sich gerade wütend durch den Supermarkt stampfe.

Während ich meinen Einkauf fortführe, redet Tae mir immer wieder beruhigend zu. Ich solle ja dem armen Jungen nichts antun, sonst würde er sich auf der Stelle zu mir teleportieren und mich zum Affen machen und das er das gerne machen würde, da es ihm lieber sei als mich aus dem Gefängnis freikaufen zu müssen.

Als ich den Jungen allerdings nochmal sehe habe und er mir erneut seine kleine Zunge rausstreckt, da reichts mir und mir brennen alle Lampen durch. Ich merke wie mein Kopf immer röter wird, was an meinem steigenden Puls und meiner Wut liegen muss. Wütend stampfe ich in den Getränkegang und wünsche mich zu Tae, während die Einkäufe nach Hause teleportiert werden. Dies ist die einzige Möglichkeit gewesen, wie ich dem Jungen nicht den Kopf abreiße. Außerdem muss ich somit das Problem an der Kasse nicht regeln, ich habe nämlich mein Geld Zuhause vergessen.

Hier bin ich nun, wieder in Südkorea, schmollend in Taes Wohnzimmer.

~+~

Gerade habe ich erfahren, dass die anderen Jungs in dem selben Haus wohnen, allerdings garnicht in der selben Wohnung wie es immer erzählt wird. Jeder der sieben hat seine eigene Wohnung, jedoch haben alle einen Schlüssel für die Wohnung der anderen.

Taehyung wohnt in der obersten Wohnung, darunter Jimin. Im vierten Stock Jin und im dritten Namjoon. Yoongi wohnt im zweiten und im Erdgeschoss teilen sich Jungkook und Hoseok eine Wohnung. Einen siebten Stock gibt es auch noch, aber die Wohnung dort ist leer. Tae meinte es sei eine Familienwohnung, deswegen wohnt dort keiner von ihnen, sie ist einfach zu groß für eine Person und für alle sieben zu klein.

»Lana kommst du?« ruft Tae mir vom Eingang zu. Verwirrt stehe ich von der Couch auf und gehe zu ihm hinüber. Er hat garnicht erwähnt, dass wir irgendwo hingehen. Außerdem ist es nicht zu riskant wenn ihn jemand mit einem unbekannten Mädchen sieht? Das waren doch seine eigenen Worte. In meinem Kopf spielen sich mehrere Szenarien ab, wo wir hingehen könnten oder was passieren wird wenn man uns zusammen sieht. Letztendlich bin ich so in meinen Gedanken versunken, dass ich garnicht bemerke das Taehyung mich anspricht. Erst als er mich antippt, bekommt er meine volle Aufmerksamkeit. »Kann es sein, dass du vergessen hast wo wir hingehen?« Ohne zu zögern schüttle ich meinen Kopf. Wie soll ich denn auch etwas vergessen, dass mir noch garnicht erzählt wurde.

»Ok, du hast es definitiv vergessen« lacht der schwarzhaarige mich aus. Mein Blick liegt die ganze Zeit auf ihm, aber als er anfängt zu lachen muss ich einfach schmollend auf den Boden schauen. Es dauert nur ein paar Sekunden, da hört er abrupt auf zu lachen. »Ach komm, ist doch garnicht so schlimm. Wir gehen sowieso nur eine Wohnung weiter. Ich habe gleich eine Tanzprobe und die Jungs wollten dich halt kennenlernen. Und übel nehmen darfst du es mir auch nicht, du weißt ich mag es dich aufzuziehen, also nicht schmollen.«

Die Jungs wollen mich kennnelernen? Ich dachte, niemand außer Jimin weiß von mir. Was sie sich wohl denken, immerhin tauche ich erst jetzt auf. Wenn wir wirklich länger befreundet wären, dann wär ich doch schon viel früher hier gewesen und Taehyung hätte mich schon öfters erwähnt.

»Mach dir nicht so viele Gedanken, Jimin hat sich nur verplappert. Ach und vor den Jungs brauchst du auch gar keine Angst haben, die sind alle total cool drauf« Bei seinem letzten Satz, taucht sein breites Grinsen wieder auf. Sofort verschwinden all meine Sorgen. Manchmal wüsste ich echt gerne wie er das anstellt. Er lächelt einmal und schon verschwinden deine Sorgen, du bist nicht mehr traurig, sondern hast einfach gute Laune. »Tae~ ist deine Kette magisch oder du?« frage ich ihn lachend. Sein Lächeln wird dadurch nur noch breiter, während er seine Kette mustert. »Ich glaube wir sind beide magisch« Mit seinem Blick noch immer auf die Kette fixiert, merkt er nicht wie Jimin seine Wohnung betritt. Allerdings habe ich das genauso wenig bemerkt.

»PARK JIMIN ICH HABE NOCH EIN HÜHNCHEN MIT DIR ZU RUPFEN!« schreie ich durch die Wohnung, als ich nach gefühlt einem Jahrhundert bemerkt habe das er neben uns steht. Taehyung zuckt stark zusammen, der arme muss in seinen Gedanken versunken sein und wurde wahrscheinlich von meinem Geschrei daraus gerissen. Aber kommen wir mal zurück zu Mister Park, welcher sich wie ein kleines Kind hinter seinem besten Freund versteckt. Jedoch dauert es nicht lange, bis er vor mir wegrennt. Natürlich jage ich ihm wieder hinterher. Das scheint echt unser Ding zu werden,

Zusammen rennen wir die Stockwerke hoch und wieder runter, nur um am Ende alle wieder hoch zu rennen. Während unserem Marathon rennen wir mehrere Male an Tae vorbei. Wie langsam ist er denn bitte?

𝙼𝚊𝚐𝚒𝚌 𝙽𝚎𝚌𝚔𝚕𝚊𝚌𝚎 - 𝙸'𝚖 𝚒𝚗 𝚝𝚑𝚎 𝚜𝚝𝚊𝚛𝚜 𝚝𝚘𝚗𝚒𝚐𝚑𝚝Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt