Chapter 4

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»Du warst es, die mir zuvor gefolgt ist, nicht wahr?« Ohne ihm zu antworte, schaue ich schüchtern in seine Augen. Das ist das erste mal das ich sein Gesicht sehe, weshalb die ganze Situation für mich nur noch unangenehmer wird. Wahrscheinlich denkt er ich bin ein Groupie oder sowas in der Art. Zu meiner Verteidigung wer hätte auch jemals gedacht das ich eine magische Kette kaufe, welche mich dann zu Kim Taehyung führt. Immerhin ist er ein weltberühmter Millionär und ich nur irgendein koreanisches Mädchen, die seit ein paar Jahren in Deutschland lebt. Die Frage ist jedoch wieso wurde ich ausgerechnet zu ihm gebracht?  Doch genau in dem Moment fällt mir seine Kette auf, er trägt die selbe wie ich, nur das seine dunkelblau gefärbt ist und meine rot.

»Kennst du mich?« frage ich ihn schließlich, denn immerhin hat er mich noch nicht gefragt wer ich bin oder was ich von ihm will und die Polizei hat er auch noch nicht gerufen. Er nickt, auf meine Frage. Ich will gerade fragen woher er mich denn zu kennen meint, allerdings fängt er in dem Moment schon wie ein Wasserfall zu erzählen an.

»Ich war vor ein paar Monaten mit einem meiner Kumpel in der Stadt und da war nun mal diese Kette. Aus irgendeinem Grund hat sie mich magisch angezogen, weshalb ich sie dann schließlich einfach kaufen musste. Seit diesem Tag habe ich immer wieder Träume, von-« Er schweigt einen Moment bevor er weiter redet. Während der kleinen Pause, die er macht, wandert sein Blick zu meinen Augen. Seine Augen sind echt verdammt hübsch. »Von dir, du bist diejenige die mich jede Nacht in meinen Träumen besucht. Anfangs habe ich dich nur von hinten gesehen, jedoch hast du dich irgendwann umgedreht. Gestern sah ich deine Spiegelung in einem der Fenster, das ist der Grund wieso ich nicht gleich die Polizei gerufen hab. Meiner Meinung nach hat es einen Grund wieso uns die Ketten aufeinander treffen lassen« Genau das Gefühl habe ich auch, nur was genau ist der Grund?

»Aber lass uns doch drinnen weiter reden, wenn uns jemand hört ist das ein bisschen komisch, oder wenn mich ein Journalist mit einem Mädchen sieht kommt das auch nicht so gut.« »Und kalt wird es langsam auch« Wenige Sekunden später taucht eine schwarze Lederjacke in seiner Hand auf, welche er vorsichtig um meine Schultern legt. »Und du machst dir Sorgen das es komisch ist wenn uns jemand hört« Seit Blick fällt auf die Jacke, wodurch er anfängt zu lachen. »Ich habe zum Glück nicht gesagt, dass ich besonders schlau bin« Nichts sagend, jedoch mit einem breiten Grinsen auf den Lippen, folge ich ihm hoch in seine Wohnung. Von außen sieht das Haus nicht wirklich teuer aus, niemand würde vermuten das hier eine der berühmtesten Personen Südkoreas wohnt.

»Weißt du was diese ganze Sache noch witziger macht?« Taehyung schüttelt mit dem Kopf und setzt sich neben mich auf seine Couch. »Ich komme aus Deutschland. Also wenn wir beide diese Ketten niemals gekauft hätten, dann wären wir uns niemals begegnet. Oder vielleicht bei einem Meet&Greet aber niemals so richtig.« Er nickt und scheint kurz über meine Worte nachzudenken, was man ganz klar an der kleinen Grube zwischen seinen Augenbrauen erkennt . »Nennen wir es einfach Schicksal« Bei diesem Satz lächelt er mich besonders an.

Irgendwie ist es komisch, mit ihm zu reden als wären wir schon ewig befreundet, immerhin haben wir uns gerade erst kennengelernt. Naja, kennengelernt kann man es nicht mal nennen. »Aber wenn du aus Deutschland kommst, wieso sprichst du dann so gut Koreanisch?« ich erkläre ihm das meine Mutter ursprünglich aus Korea kommt, gar nicht mal so weit von hier entfernt, und das ich, sowie meine Geschwister, zweisprachig erzogen wurden.

Die Zeit vergeht ziemlich schnell, während wir uns über alles mögliche unterhalten. Bevor wir es überhaupt bemerkt haben ist es bereits 11 Uhr abends. Gleichzeitig strecken wir uns einmal stark und gähnen laut, dabei tauschen wir einen Blick aus und müssen anfangen zu lachen.

»Möchtest du hier bleiben oder nach Hause?« fragt er mich, wie aus dem nichts, als wir uns endlich wieder eingekriegt haben. In Deutschland ist es jetzt sechs in der Früh. Außerdem, ist sowieso keiner Zuhause, also würde es gar nicht auffallen wenn ich ein einziges mal nicht Zuhause bin. »Ich denke ich bleibe hier, natürlich nur wenn es für dich ok ist« Taehyung fängt an zu lachen, wobei ich mich leicht darin verliere. »Natürlich ist es für mich ok, sonst hätte ich dich ja nicht gefragt, Dummie.« Automatisch fange ich an, genau wie er, über meine eigene Dummheit zu lachen.

Mit einer Handbewegung deutet er mir an ihm zu folgen. Zusammen gehen wir vom Wohnzimmer, durch den Flur, hinüber in sein Schlafzimmer. Diese Geste könnte man auch falsch interpretieren.

Sein Bett ist in den Farben Schwarz und Weiß bezogen, es steht an einer Grau gestrichenen Wand, allerdings befindet sich dort wo das Bett platziert ist eine Tapete mit Backsteinoptik, natürlich auch wieder dunkel gehalten. Neben dem Bett befindet sich, auf beiden Seiten, ein schwarzer Nachttisch auf dem sich eine graue Lampe befindet. Allgemein wirkt es ziemlich wohnlich, auch wenn alles in Schwarz, Weiß und Grau ist. Sowas ist heutzutage nun mal modern, außerdem lässt es alles etwas teurer wirken.

Mit einer aufgerollten Matratze in seinem Arm kommt Taehyung wieder in den Raum, ehrlich gesagt habe ich nicht mal bemerkt das er gegangen war. Die eingerollte Matratze rollt er direkt neben seinem Bett aus, selbst Bettwäsche legt er bereits für mich drauf. Einen Pyjama hat er jedoch nicht für mich, weshalb er mir eine Jogginghose und eines seiner Shirts ausleiht. »Tut mir leid ich habe leider kein Gästezimmer, also müsstest du die Matratze nehmen oder wenn du willst kann ich auch die Matratze nehmen und du mein Bett. Das wäre mir mich echt kein Problem.« »Ach Quatsch, ich bin der Gast hier also vertreibe ich dich doch nicht aus deinem eigenen Bett« Taehyung scheint zu merken, dass diskutieren keinen Sinn machen würde weshalb er meine Entscheidung einfach akzeptiert und sich auf sein Bett wirft.

𝙼𝚊𝚐𝚒𝚌 𝙽𝚎𝚌𝚔𝚕𝚊𝚌𝚎 - 𝙸'𝚖 𝚒𝚗 𝚝𝚑𝚎 𝚜𝚝𝚊𝚛𝚜 𝚝𝚘𝚗𝚒𝚐𝚑𝚝Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt