Chapter 20

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Als ich aufwache bemerke ich das Taehyung mich noch immer so fest festhält, wie letzte Nacht. Dabei hat er seine beiden Hände um meine Taille geschlungen und seinen Kopf locker in meiner Halsbeuge abgelegt. An seinem Atem kann ich erkennen, dass er noch immer ruhig schläft. Umso wacher ich werde, desto mehr kommen meine Sinne zurück. Dadurch fällt mir relativ schnell auf, dass das gesamte Haus verdächtig still ist. Nur das leise Atmen und Schmatzen der Person hinter mir, lässt mich etwas hören. Ohne genau diese kleine Sache würde ich glatt denken das ich taub sei.

»Taehyung..« flüstere ich leise, während ich sanft immer wieder durch seine, jetzt nur noch leicht gelockten, Haare fahre. »Mmmm..« brummt der schwarzhaarige neben mir als Antwort, wobei er sich noch näher an mich drückt. Seine Augen öffnen sich jedoch nicht, weshalb ich stark davon ausgehe das er noch immer am Schlafen ist .

»Wir müssen langsam mal aufstehen Tae.« Wieder fahre ich ihm durch seine schwarzen Haare, in der Hoffnung es würde ihn etwas wach werden lassen. Allerdings trifft genau das Gegenteil ein, denn anstatt das sich sein Griff von mir löst, wird er fester. Während ich aussichtslos versuche mich von seinem Griff zu befreien, da es langsam wirklich anfängt weh zutun, schüttelt er nur brummend den Kopf. Sieht aus als wäre da wohl jemand ein kleiner Morgenmuffel.

Ein paar Minuten hat er sich noch immer nicht aufgerafft, geschweige denn sich auch nur einen Millimeter bewegt. In der Zeit habe ich jedoch darüber nachgedacht was ich machen könne, um ihn etwas anzutreiben. Ich weiß zwar nicht wieso ich nicht früher darauf gekommen bin, aber besser spät als nie. So gut wie es geht löse ich mich von ihm und fange an ihn zu kitzeln. Glücklicherweise scheint es wirklich zu helfen, zumal sich sein Griff nach und nach immer mehr von mir löst und er sich immer mehr von mir entfernt.

Auf seinem Gesicht breitet sich ein auffallend breites Grinsen aus. »Bitte hör auf Lana, ich keine Luft mehr«, lacht Taehyung, während er hoffnungslos versucht nach Luft zu schnappen. Da ich eine sehr nette Freundin bin höre ich natürlich auf seine Bitte und stoppe meine Kitzelattacke. »Wenn jetzt aber nicht aufstehst mache ich weiter und höre dann nicht wieder auf.« Mithilfe eines bösen Lächelns versuche ich meine Drohung noch einmal zu unterstreichen.  Taehyung hingegen mustert mich mit seinem nur allzu bekanntem kindlichen Lächeln.

  Taehyung hingegen mustert mich mit seinem nur allzu bekanntem kindlichen Lächeln

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»Einverstanden, aber dafür möchte ich noch fünf Minuten liegenbleiben.« Sein kindliches Lächeln weicht für einen kurzen Moment von seinen Lippen, um einem Schmollmund platz zu machen. Augen verdrehend wuschel ich ihm ein letztes mal durch seine verdammt weichen Haare. »Okayy~ dann gehe ich in der Zeit schonmal Frühstück machen.« Triumphierend kichernd lässt er mich los und umarmt kurzdarauf die Decke.

Kopfschüttelnd und lächelnd laufe ich die Treffe herunter, wobei ein paar Stufen knartschen. Wie spät ist es eigentlich? Für früh morgens ist es Draußen viel zu hell. Ein ziehen in meinem Bauch und das darauffolgende Grummeln meines Bauches lässt mich weiter in die Küche wandern. Bevor ich jedoch mit dem Essen machen anfange, werfe ich einen kurzen Blick auf die Uhr. Es ist gleich fünf Uhr.. Abends! Wie lange haben wir denn bitte geschlafen? Jedoch frage ich mich nun nur noch mehr wieso das gesamte Haus so still ist. Mir kann niemand erzählen, dass noch alle schlafen.

Aufgrund der Uhrzeit sollte ich wohl eher etwas warmes kochen, als ein normal Frühstück vor zu bereiten. Mit einem nachdenklichen Gesichtsausdruck lasse ich mich auf einen der alten, schwarzen Hocker fallen. Erst als ich meinen Blick auf den Tisch gleiten lasse, fällt mir der feinsäuberlich geschriebene Zettel vor mir auf.

Gähnend und mit halb geöffneten Augen schnappe ich mir den kleinen blauen Zettel, um zu sehen ob es eine Nachricht ist oder ob es einfach nur Müll ist. Die Schrift ist dünn und etwas geschwungen, eindeutig die Schrift meiner Großmutter. Die würde ich überall wiedererkennen.

„Guten Morgen Lana,
deine Geschwister sind bei irgendwelchen Freunden, von denen ich noch gar nicht wusste. Naja, aber ihr seit mittlerweile alt genug und müsst mir nicht mehr alles erzählen. Wenn ich mich jedoch richtig erinnere sagte Mara etwas von einem Jin und einem Yoongi. ich bin mir aber wie gesagt nicht mehr ganz sicher, du kennst ja mein altes Gedächtnis. Wo ich eigentlich drauf hinaus wollte; du wirst heute den ganzen Tag alleine Zuhause sein, Opa und ich sind auf Areums Geburtstag und kommen erst morgen wieder. Achja und bevor ich es vergesse.. willst du mir noch erklären wieso ein Mann in deinem Bett liegt, dessen Gesicht auf sämtlichen Postern gedruckt ist?

Ich wünsche euch noch einen schönen Tag und hoffe das ihr gut ausgeschlafen seid.

~Oma"

Oh Gott, sie hatte uns gesehen? Das wird sie mir bestimmt noch die nächsten Tage, Wochen, Monate wenn nicht sogar Jahre vorhalten. Allerdings sollte das jetzt erst einmal Nebensache werden, wichtiger ist was Tae und ich essen werden. Eine Idee habe ich nämlich immer noch nicht. Große Lust zum kochen habe ich wenn ich ehrlich bin auch nicht wirklich. Jedoch sollten wir wirklich langsam etwas in unsere Mägen bekommen. Unerwartet bekomme ich eine Idee, wodurch ich wie von einem Blitz getroffen aufspringe und zum Telefon renne. Da fällt mir ein.. ich bin ja jetzt in Korea, mein Lieblingsrestaurant ist jedoch in Deutschland.

Doch dann fällt es mir wie Schuppen von den Augen, ich kann doch einfach meine Kette benutzen. Ich muss dazu sagen einen Moment lang habe ich tatsächlich vergessen, dass ich eine magische Kette besitze. Das meine ich wirklich ernst.

Verlegen kratze ich mir an meinem Kopf und schließe meine Augen. Der leckere Geruch von frischem Essen steigt mir abrubt in die Nase, weshalb ich sofort meine Augen aufschlage. Ich habe solange schon keine Pasta mehr gegessen. Bei dem Gedanken, wie lecker es früher immer Geschmeckt hat läuft mir das Wasser im Mund zusammen.

Seit dem Tod unserer Eltern haben wir nicht mehr dort bestellt und tatsächlich auch keine Pasta mehr gegessen. Das ist das erste mal seit Jahren, es fühlt sich fast an als hätte ich Geburtstag. Noch schöner kann es heute echt nicht mehr werden.

Glücklich renne ich hoch, schleife Tae aus meinem Bett und ziehe ihn die laut knarrende Treppe hinunter. Als er das dampfende Essen vor sich erblickt, werden seine Augen plötzlich größer. Ebenfalls breit lächelnd setzt er sich hin und fängt an zu essen. Zusammen schlingen wir die Nudeln runter, als hätten wir seit Tagen nichts mehr gegessen.

 Zusammen schlingen wir die Nudeln runter, als hätten wir seit Tagen nichts mehr gegessen

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𝙼𝚊𝚐𝚒𝚌 𝙽𝚎𝚌𝚔𝚕𝚊𝚌𝚎 - 𝙸'𝚖 𝚒𝚗 𝚝𝚑𝚎 𝚜𝚝𝚊𝚛𝚜 𝚝𝚘𝚗𝚒𝚐𝚑𝚝Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt