Chapter 10

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Arm in Arm schlafend liegen wir zusammen in meinem Bett, zumindest schläft er. Ich kann einfach nicht einschlafen, egal wie sehr ich es auch versuche. Immer wieder muss ich darüber nachdenken wie absurd das ganze hier doch eigentlich ist. Vor wenigen Wochen saß ich schließlich noch vor dem Bildschirm und habe mir Videos von der koreanischen Boyband angeschaut, mich gefragt wie sie sich wohl im echten Leben verhalten und in bestimmten Situationen handeln. Habe Fanfictions gelesen und geschrieben, während ich mit meiner Freundin Sydney, über sämtliche Theorien diskutiert habe.

Aber niemals, nicht auch nur einmal in meinen Träumen, hätte ich gedacht das ich jemals neben Kim Taehyung in einem Bett liegen würde, oder gar Kontakt mit ihm haben würde. Das glaubt mir doch kein Mensch, aber das muss ja zum Glück auch keiner denn das wird unser kleines Geheimnis bleiben. Allerdings frage ich mich eine Sache, mag er mich wegen seiner Kette oder weil er mich wirklich mag? Also, ist dieses Verhalten mir gegenüber wirklich von Tae gesteuert oder ist es die Kette die will das wir uns mögen? Die Kette kann unsere Wünsche erfüllen, also wieso sollten sie nicht auch unsere Gefühle beeinflussen können. Ich meine, es kann doch durchaus sein. Immerhin fangen beide an zu leuchten und zu vibrieren sobald der andere in der Nähe ist. Es scheint als hätten sie ein eigenes Bewusstsein, als wären sie ein Paar das immer wieder getrennt wird, jedoch auch immer wieder zusammenfindet. Der Gedanke von seelenverwandten Kette ist schon irgendwie niedlich.

Neben mir nehme ich grob eine Bewegung war, ignoriere es jedoch, da meine Gedanken noch immer um diese eine Frage kreisen. Taehyung scheint nun wach zu sein, da er seinen Arm von mir nimmt und sich einmal gähnend streckt. »Guten Moooorgen~« gähnt er mir lächelnd zu. Mit einem Auge schielt er zu mir rüber und bemerkt erst jetzt wie nahe wir doch zusammen gelegen haben. Schnell, wie von einem Blitz getroffen, springt er auf wobei er mich peinlich berührt anschaut. »Vielleicht hätte ich dich vorwarnen sollen. Es passiert manchmal das ich im Schlaf jemanden umarme. Tut mir leid. Ich kann total nachvollziehen wenn du jetzt sauer bist.« rattert er seine Entschuldigung herunter, wobei er nervös im Raum auf und ab läuft und sich immer wieder durch seine schwarzen lockigen und leicht verwuschelten Haare fährt. Lachend stehe ich von meinem Boxspringbett auf, nehme seine Hände in meine und schaue ihm tief in die Augen. »Hey, hör mir zu.« Tae atmet tief aus, beruhigt sich allerdings etwas. »Das ist das erste mal das ich mit einem Mädchen befreundet bin, ich weiß nicht wie ich mich verhalten soll« Ausversehen fange ich an zu lachen, was ihn noch mehr verunsichert und ihn traurig nach unten schauen lässt. »Tae, ich weiß das in Korea sowas nicht normal ist. Vorallem wenn man es bei Mädchen macht, mit denen man nicht zusammen ist. Aber hier ist das schon fast normal, wenn man gut befreundet ist. Also merk dir, dass du dich bei mir genauso verhalten kannst wie bei deinen Kumpels«

Ich merke das er innerlich einen Krieg mit sich selber führt, aber ich denke meine Worte sind wie die weiße Flagge, welche von beiden Seiten geschwungen wird. Seinen Blick hatte er noch immer auf den weißen Teppich gerichtet, doch nun wandert er langsam wieder zu meinen Augen hinauf. Er schaut sie sich sehr genau an, als würde er irgendetwas in ihnen suchen, was er zuvor verloren hat.

Völlig unerwartet legt er einen Arm um meine kleinen zierlichen Schultern und zieht mich somit in eine innige Umarmung. Seinen Kopf platziert er dabei direkt neben meinem Ohr, damit er mir besser etwas zuflüstern kann. »Du bist echt anders als die anderen Mädchen« Es ist nichts besonders, jedoch berührt mich dieser Satz und die Weise wie er ihn gesagt hat besonders. Diese tiefe Stimme mit dem leichten Nachdruck bei jedem Wort, berührt mich sehr.


Ich kann gar nicht genau sagen wie lange wir uns umarmen, jedoch fühlt es sich an als wäre die Zeit stehen geblieben

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Ich kann gar nicht genau sagen wie lange wir uns umarmen, jedoch fühlt es sich an als wäre die Zeit stehen geblieben. Dieser Moment wird jedoch von einer sich quietschend öffnenden Tür zerstört. Es ist Sora, meine kleine Schwester. »Mara hat eben anger- AAHH OMG« Ein ohrenbetäubendes Schreien schallt durch den Raum, wahrscheinlich schallt es sogar ganz bis nach Russland. »DU BIST DOCH- OMG OMG! WIE KANN DAS SEIN?« Schnell renne ich zu meiner kleinen Schwester rüber und halte ihr den Mund zu. Sie ist doch sonst immer so still und sagt nicht ein Wort, wie kommt es das sie auf einmal so aufgedreht ist.

»Dann brauche ich mich wohl gar nicht mehr vorstellen, aber darf ich denn erfahren wie mein kleiner Fan hier heißt?« Vorsichtig nehme ich meine Hände von ihrem Mund und beobachte die Situation sehr genau. Zur Sicherheit stehe ich schon hinter hier bereit, bereit ihr jeden Moment wieder meine Hände vor den Mund zu klatschen.

Glücklich rennt sie auf ihn zu, bleibt kurz vor ihm stehen und verbeugt sich vor ihm. Seitwann so förmlich? »Ich bin Sora und dein größter Fan auf der ganzen weiten Welt.« kichert sie. Das Lächeln, welches auf Taes Gesicht liegt wird immer breiter, allerdings verschwindet es auch wieder genauso schnell wie es gekommen ist. »Wenn du mein größter Fan bist, musst du mir aber etwas versprechen. Machst du das?« hastig schüttelt sie ihren Kopf. So euphorisch hab ich sie wirklich noch nie gesehen. »Du darfst niemandem, wirklich keiner menschens Seele. erzählen das ich hier war, oder das ich mit deiner großen Schwester befreundet bin« Erneut fängt sie an zu kichern, wobei ihren kleinen Hasenzähnchen zum Vorschein kommen. Etwas das ich schon seit Jahren vermisst habe. »Werde ich nicht, keine Sorge« Lächelnd umarmen sich die beiden, bevor sie kichernd aus meinem Zimmer rennt.

»Ok, Tae du bist-« Weiter komme ich nicht, da sie wieder herein gerannt kommt und mich unterbricht. »Ich sollte dich erinnern, dass du einkaufen fahren sollst« Und schon war sie wieder weg. Nun muss ich auch lachen, diese Seite von ihr habe ich so sehr vermisst. Ich hoffe das bleibt so. »So was ich sagen wollte, danke Tae. Dank dir hat sie wieder richtig gesprochen und das erste mal seit Jahren wieder gelacht« Ruckartig nehme ihn in den Arm, wobei ich an seinem Blick erkenne das er damit nicht gerechnet hat. Er glaubt garnicht wie sehr ich ihm dankbar dafür bin, auch wenn er nicht wirklich etwas gemacht hat.

»So, jetzt solltest du aber wirklich einkaufen gehen, bevor klein Lana noch Ärger mit ihrer Familie bekommt. Ich würde gerne mitkommen, aber das Risiko erkannt zu werden ist mir dann doch zu groß. Wir schreiben einfach später, wenn du wieder Zuhause bist, vielleicht kann ich dann auch noch einmal vorbei kommen.« Ehe ich etwas sagen kann, hat er sich jedoch schon weggewünscht. Also eins muss man ihm ja lassen, wenn er es eilig hat dann hat er es wirklich eilig und ist schneller weg als man weg überhaupt buchstabieren kann.

Naja, dann muss ich jetzt wohl wirklich einkaufen gehen. Auf in die Hölle..

𝙼𝚊𝚐𝚒𝚌 𝙽𝚎𝚌𝚔𝚕𝚊𝚌𝚎 - 𝙸'𝚖 𝚒𝚗 𝚝𝚑𝚎 𝚜𝚝𝚊𝚛𝚜 𝚝𝚘𝚗𝚒𝚐𝚑𝚝Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt