𝙼𝚊𝚐𝚒𝚌 𝙽𝚎𝚌𝚔𝚕𝚊𝚌𝚎 - 𝙸'𝚖 𝚒𝚗 𝚝𝚑𝚎 𝚜𝚝𝚊𝚛𝚜 𝚝𝚘𝚗𝚒𝚐𝚑𝚝

Chapter 9

Es ist jetzt kurz vor Mitternacht, was bedeuten würde das es in Korea jetzt kurz vor 8 ist. Vielleicht hat Tae auch einfach nur vergessen sich her zu wünschen, immerhin war er ja schon halb am schlafen als er hier war. Länger auf ihn warten kann ich auch jedoch auch nicht mehr, da ich selber schon halb am einschlafen bin. Ich sollte ihm einfach einen Zettel hinterlassen, falls er doch noch auftauchen sollte. Torkelnd und mit halb geschlossenen Augen, laufe ich zu meinem Schreibtisch hinüber und suche einen Zettel, sowie einen Stift. Es dauert allerdings eine Weile, bis ich einen Stift gefunden habe.

Ich wollte eigentlich warten bis du wieder da bist, aber bin einfach zu müde geworden. Ich würde mich freuen wenn du hier bleiben würdest, so kann ich mich für das letzte mal revanchieren. Zumindest wenn es dir nichts ausmacht mit mir in einem Bett zu schlafen, denn ich habe leider keine Matratze, so wie du. Dafür ist mein Bett aber groß genug, also wirst du gar nicht merken das ich auch in dem Bett schlafe. Ok, vielleicht sollte man nicht alles aufschreiben was man gerade denkt. Könnte ein wenig komisch werden, so wie jetzt. Aber~ ich bin zu müde um einen neuen Zettel anzufangen, also entschuldige ich mich für diesen komischen Zettel. Wir sehen uns dann morgen früh.
Gute Nacht

~+~

Als ich langsam wieder zu Bewusstsein komme, merke ich wie meine Kette leicht vibriert. Mist, ich habe vergessen sie über Nacht ab zu machen. Doch das ist gerade mein kleineres Problem, was mich eigentlich mehr nervt ist, dass sie einfach nicht aufhört zu vibrieren. Mit meinen Händen reibe ich mir müde über die Augen, wobei ich etwas raues an meiner Stirn merke. Meine halb geöffneten Augen brauchen einen Moment um zu realisieren, dass es ein Zettel von Taehyung ist.

Tut mir leid, ich bin bei der Probe eingeschlafen und die Jungs hatten es nicht nötig mich zu wecken. Deshalb kam ich so spät. Deinen Laptop habe ich zugeklappt und auf deinen Schreibtisch gelegt, bevor du ihn noch aus dem Bett wirfst. Achja und dein Zettel war nicht komisch sondern süß. Und beim Schlafen siehst du aus wie ein kleiner Welpe, ergo siehst du knuffig aus.

Grinsend schaue ich zu dem schlafenden Koreaner neben mir, würde er nicht so friedlich aussehen während er schläft, dann würde ich ihm jetzt eine Standpauke halten, darüber das ich überhaupt nicht süß bin und das der Zettel durchaus komisch war und ja ich weiß das ich kompliziert bin. Ich muss schon sagen, er sieht aus wie ein Engel..

Leise stehe ich auf und verlasse mein Zimmer, bedacht nicht auf die Stelle des Bodens zu treten die quietscht. Zwar dauert das Runterlaufen auf diese Weise doppelt so lange, aber das ist es mir wert. Tae hatte einen harten Tag, da will ich ihn nicht aufwecken, sondern ausschlafen lassen. Den Schlaf sollte er gut gebrauchen können, wenn er selbst bei der Probe schon eingeschlafen ist.

Ob er sich wohl freuen wird, wenn ich ihm Frühstück mache? Ach wieso sollte er das denn nicht, er muss nur damit leben was es zum Essen gibt.

Innerlich bete ich das er Pancakes mag, den sonst ist das ein wenig blöd gelaufen. Zutaten für etwas anderes habe ich leider nicht hier und herwünschen lohnt sich nicht. Das heißt dann wohl, dass ich heute einkaufen gehen darf. Yay, da freue ich mich ja richtig. Am Wochenende sollte man chillen und nicht in überfüllten Läden sich über jeden kleinen Kram aufregen. Aber was anderes bleibt einem wohl nicht übrig, wenn der Kühlschrank leer ist.

Das Geschrei der ganzen kleinen Kinder kann ich wortwörtlich jetzt schon in meinen Ohren hören.

~+~

Die Zeit vergeht wie im Flug, wodurch Taehyungs Pancakes in einem Wimpernschlag fertig sind, meine Portion habe ich nebenbei weggefuttert. Für Tae lege ich noch einpaar extra Früchte auf den Teller, damit das ganze schöner und appetitlicher aussieht. 

Mittlerweile ist es 10 Uhr, so langsam kann ich ihn wohl wecken. Ich nehme den Teller und das Glas frisch gepressten Orangensaft und stelle es auf das Tablett, welches ich bereits bereit gestellt habe, so kann ich das ganze leichter die Treppe hochtragen, ohne auch nur ein bisschen zu verschütten.

Vorsichtig laufe ich Stufe für Stufe die weiße Marmor Treppe hoch. Zwischendurch rutscht das Glas leicht hin und her, aber nicht so stark das etwas verschüttet werden könnte.

Sicher oben angekommen, öffne ich mit meinem Ellenbogen meine Zimmertür. Während sich die Tür leise öffnet, schiele ich durch den immer größer werdenden Spalt, hinein in mein Zimmer. Nur um am Ende einen noch immer schlafenden Jungen, in meinem Bett,  vorzufinden.

Vorsichtig stelle ich das Tablett, mit dem liebevoll hergerichteten Frühstück, auf den Nachttisch. Der plan war eigentlich, ihn nun zu wecke aber wenn ich mir so anschaue möchte ich das ehrlich gesagt gar nicht. 

Vorsichtig stupse ich ihm mehrmals in seine Wange, doch erhalte keine Reaktion. Auf das Ansprechen meinerseits reagiert er aber auch nicht. Dann bleibt mir wohl nichts anderes übrig, als ihn zu schütteln. Unsicher greife ich nach seinen Schultern. Zum Schütteln komme ich allerdings erst gar nicht, da meine Hände gepackt und zusammen mit mir ruckartig, über Taehyung hinweg, auf die andere Seite des Bettes gezogen werden.

Verwirrt schaue ich zu dem Schwarzhaarigen Jungen neben mir. Seine Augen sind noch immer geschlossen, sein Atem noch immer ruhig und langsam, es gibt auch nicht nur ein Anzeichen das er wach ist. Schläft er tatsächlich noch, oder tut er nur so?

»Tae?« Meine Stimme ist ziemlich leise und zittrig, das bin ich gar nicht von mir gewohnt. Meine Augen beobachten ihn genaustens, wodurch ich ein kleines wenn auch nur leichtes Lächeln auf seinen rosanen Lippen erkennen kann. Dann ist er tatsächlich wach. »Nur noch einen Moment« flüstert er mir leise in mein Ohr und legt einen seiner Arme um meine Taille, wodurch ich noch stärker an ihn gedrückt werde.  Er hält mich so stark fest, dass ich nicht mehr von alleine weg kann. Nicht das ich es wollen würde...