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Zwei Tage waren seit dem Feuer vergangen. Mit großen Schritten trat Fabian über die abgebrannten Überreste des Elfendorfes. Alle Bewohner packten an um so viel wie möglich wieder aufzubauen. Im Hintergrund standen Mexi und Alex beide trugen schwere Holzbalken und lachten gemeinsam.

Fabian wusste das auch sie sich Sorgen um Sven machen doch keinen der beiden ging es so nah wie ihm. Seit dem Vorfall war der Elf dauernd wach. Essen war für ihn unnötig geworden und jegliche Motivation war aus seinem Körper geschwunden. Er hätte helfen können niemand hätte verletzt werden müssen.

Mit Schwung drehte er sich um als jemand seinen Namen rief. Versteckt hinter den Bäumen stand Maurice. Auch die anderen beiden legten ihre Arbeit beiseite und traten zu ihrem ehemaligen Freund.

“Ich weiß ihr wollt mich wohl am wenigsten hier sehen doch das ist vielleicht wichtig für euch.”

Er übergab den Freunden einen Briefumschlag. Das Papier zeigte einige feuchte Stellen auf welche von Tränen standen. Ein trauriger Gesichtsausdruck lag auf dem Gesicht des blonden Verräters und in seinen Augen bildeten sich Tränen.

“Ihr solltet ihn besser abseits der Elfen lesen.”

Schnell drehte sich Maurice um und rannte zurück in Richtung des Internates.

Die Freunde traten einige Schritte weg bevor Fabian den Umschlag aufrieß. Der Brief war mit einer ordentlichen Handschrift geschrieben doch die Tinte war etwas verschmiert.

Fabian las laut vor.

Liebe Schüler/Kollegen,

Ich bitte Sie am 6 Januar hinter den Schuppen des Hausmeisters zu kommen um euer Beileid der Familie und den Freunden des Verstorbenen Schülers zu zeigen.

Hochachtungsvoll Direktorin Gutenhof

Panik machte sich in Fabian breit. Er wusste sofort welche Person gemeint war den wenn es der Junge gewesen wäre welcher sich vor Sven gestellt hatte wäre Maurice nicht in den Wald gekommen.

Seine Knie wurden weich und sein Körper sackte in sich zusammen. Der Schmerz der von seinem Knie ausging als er sich auf den Boden fallen ließ war nichts im Gegensatz zu seinem inneren Scherz. Zu der Trauer mischte sich Wut.

Wut auf seine Freunde. Wut auf seine Vater. Wut auf Maurice. Doch am meisten war er wütend auf sich selber.

Alex und Mexi sahen ihren Freund besorgt an. Die Worte in dem Brief hatten auch sie getroffen doch nie waren sie so mit dem Schwarzhaarigen verbunden gewesen wie der Elf.

Langsam setzte sie sich neben den Blonden und zogen ihn in eine Umarmung. So saßen die drei auf dem Waldboden. Fabian hatte seine Hände in seine Schoss gelegt und hielt seinen Kopf unten. Mexi lehnte seinen Kopf an Alex Brust und hörte seinem Herzschlag zu und der Fuchs hatte seine Arme um beiden seine Freunde gelegt.

Noch nie in ihrem Leben haben sie so viele Tränen gesehen oder gar geweint.

Stunden vergingen ohne das jemand etwas sagte als plötzlich Fabian aufstand. Seine Augen waren rot und geschwollen. Der Blonde drehte sich von den beiden anderen weg und lief tiefer in den Wald. Mexi wollte ihm hinterher doch Alex hielt ihn auf.

“Lass ihn, er braucht Zeit.”

Die Schritte des Elfen waren schwer und schleifen über den Boden. Der 6 Januar war in drei Tagen. Nie hatte er so einen Schmerz gespürt. Sein Blick war auf den Boden gerichtet. Seine Hose hatte einen Blutfleck an der Stellen an der sein rechten Knie lag. Er hatte es sich aufgeschlagen. Blut. Nie würde er die Bilder des Feuers vergessen.

Als der Elf stehen blieb stand vor ihm eine Kastanie. Sie war klein gewachsen und ihr Stamm hatte eine Kurve in sich. Viele Erinnerungen waren mit diesem Ort verbunden. Ein einzelner Regentropfen viel auf Fabians Nase. Schnell kletterte er in das kleine Haus um sich vor dem Regen welcher mit jeder Sekunde mehr würde zu schützen .

Das Innere war nichts besonderes. Einige Kissen lagen auf dem Boden verteilt und an den Wänden hingen Zettel mit Skizzen und Texten. Ganz hinten stand ein Schreibtisch mit einem wackligen Stuhl welcher drohte zusammen zu brechen. Auf dem Tisch lagen einige Polaroids. Sven hatte sie geschossen.

Mit zittrigen Finger hob der Blonde eins auf. Es bildete sie beide in dem Baumhaus ab. Das war nur drei Tage nachdem Sven nach seiner Nachfrage ihn am Waldrand getroffen hatte. Sanft schloss Fabian seine Augen und erinnerte sich an den Tag zurück.

~Don't trust the Forest~ |Wintersaft|Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt