16. Schwäche

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„Es ist alles in Ordnung mit dem Baby, Señora.", sagte der Arzt, nachem er Maria untersucht hatte.
Beruhigt sah sie zu Gonzalo, der stand in der Ecke und sah während der Behandlung nur stumm zu.
Maria hatte seit dem Vorfall nichts mehr gesagt, ihr Geist war nur noch in Angst gehüllt. Sie atmete tief durch und stand dann vom Stuhl auf.
„Sie sind im 2. Monat dies ist eine kritische und wichtige Phase. Ruhen Sie sich erstmal  ein paar Tage aus, Sie sollten auf jeden Fall Stress vermeiden.", erklärte der Doktor.
Maria nickte abwesend.
„Ihre Frau hat viel Blut verloren, Don Gonzalo. Passen Sie gut aus sie auf.", riet Doktor Santos Gonzalo.
„Falls sie noch ein Mal Blut verlieren oder irgendetwas ungewöhnliches vorfällt, rufen Sie mich bitte sofort an.".
„Danke Doktor.", meinte Gonzalo und schüttelte seine Hand.
Maria fühlte sich immer noch taub. Taub und schwach.
Sie wollte einfach nur schlafen und ihre Ruhe haben.
„Komm, princesa.", sagte Gonzalo und hielt ihr seinen Arm hin.
Verwirrt hakte sie sich ein und ging mit ihm aus dem Behandlungszimmer.

Still verließen sie Doktor Santos Praxis und wurden vor der Tür von Valentino abgeholt.
Da Gonzalo Angst um sie hatte trug er sie in den Wagen und legte seinen Arm um sie.
Selbst driftete Maria in ihre Gedankenwelt ab. Sie hatte solche imense Angst wie vorhin noch nie gespürt. War das der Mutterinstinkt?
Maria war so glücklich als sie Doktor Santos Worte gehört hatte, ihrem Kind ging es gut...
Vorsichtig führte sie ihre Hand zu ihrem Bauch.
Gonzalo bemerkte dies und legte seine Hand auf ihre.
„Ich bin froh, das alles in Ordnung ist.", sagte er zu ihr, worauf Maria nickte.
„Ich auch.", flüsterte sie.
Gonzalo hatte nicht lange gehabt um die Nachricht von dem Baby zu verabeiten.
Maria war noch so jung, so fruchtbar. Natürlich hätte er wissen müssen, das so etwas passieren konnte.
Aber so schnell...
Er hoffte einfach nur, das er genug für Maria war. Schließlich ging er nun zu einer Therapie, versuchte weniger verkorkst zu sein. Für sie.
Und nun auch für ihr Kind.
Mateo würde sich unheimlich über ein Geschwisterchen freuen, das wusste er. Doch ob dies der richtige Zeitpunkt war, war zweifelhaft.
Maria hatte ihm gerade erst vergeben und nun musste er sich wirklich vor ihr beweisen.
Wieso sie ihm so wichtig war? Weil er sie liebte.
Er hatte ihr dies nie gesagt, doch er hoffte das sie es spürte.
Maria war das Licht in seinem düsteren Leben. Ein Engel der sein Leben zum guten wenden würde.
„Wir sind da, princesa.", sagte er irgendwann, dabei bemerkte er, das Maria schlief.
Also beschloss er sie hoch zu tragen. In ihr Schlafzimmer, da sie seit Monaten nicht mehr in seinem Bett schlief.
Vorsichtig legte er sie die Matratze und deckte sie zu.
Dann zog er die Gardinen zu, da es draußen noch hell war.
Dann blickte er wieder zu ihrem schlafendem Wesen.
Maria musste unglaublich müde gewesen sein, da sie nicht Mal für eine Sekunden die Augen öffnete.
Gonzalo beschloss ihr einen Kuss zu geben und sie dann alleine zu lassen.
Er musste nun mit seinem Sohn reden.

Nachdem er das Zimmer verließ, berichtete er den Angestellten von den Erlebnissen des Vormittags und beauftragte diese damit, Maria wie eine Königin zu behandeln.
Dann ging er ins Kinderzimmer.
Mateo war gerade dabei zu malen, als er seinen Vater sah.
„Papa!", rief er und rannte zu ihm.
Gonzalo nahm ihn auf den Arm und küsste seinen Kopf.
„Papa, wo ist Maria?", fragte er sofort und legte den Kopf schief.
Schluckend sah Gonzalo weg.
„Es geht Maria nicht so gut, hijo. Sie muss sich ausruhen.", sagte er leise.
Mateo nickte.
„Maria und Papa, wir kriegen ein Kind, Mateo. Einen kleinen Bruder oder eine kleine Schwester für dich.", verkündete Gonzalo nun stolz.
Mateo riss die Augen auf und fing an zu strahlen.
Das hatte er sich schon immer gewünscht.
„Au ja Papa! Ich will einen Bruder, dann können wir zusammen spielen!", lachte er.
Gonzalo nickte und spürte wie er Tränen in seinen Augen bekam.
Wie konnte er je so verbittert gegenüber seinem Sohn gewesen sein?
„Ich liebe dich, hijo.", sagte er und küsste ihn erneut.
„Ich liebe dich auch, papi.", erwiderte Mateo lächelnd.
Daraufhin setzte Gonzalo ihn wieder ab.
„Morgen kannst du bestimmt zu Maria, Mateo. Ich komme dir später einen Gute-Nacht-Kuss geben, ich habe noch viel zu tun.", sagte er zu ihm.
Mateo nickte und ging wieder zu seinem Tisch mit den Malsachen.

Zufrieden ging Gonzalo aus dem Zimmer und ging wieder in Richtung Schlafzimmer.
Er wollte Maria nicht unbeaufsichtigt lassen.
Im Zimmer fand er Helena vor, die für Maria Blumen hinstellte und ein Tablett mit Wasser und Obst für sie herrichtete.
„Danke.", sagte Gonzalo zu ihr.
Helena nickte ihm zu: „Nur das beste für die dona."
Gonzalo setzte sich zu ihr auf die Bettkante und sah sie an.
Sie war immer noch bleich und schlief tief und fest.
Er konnte nicht anders als ihr über die braunen Locken zu streicheln.
Wenn sie schlief sah sie unschuldig aus, friedlich sogar.
„Ich liebe dich, Maria.", flüsterte er ihr leise zu.
Wieso er es ihr noch nicht gesagt hatte, wusste er nicht.
Für ihn war nie der richtige Zeitpunkt gekommen.
Doch jetzt war er da.
Mit einem Seufzen zog er sich seine Schuhe aus und legte sich zu ihr unter die Decke.
Müde öffnete sie die Augen.
Maria war noch schlaftrunken, doch kuschelte sich in Gonzalos starke Arme.
Zufrieden lächelte sie und fiel wieder in einen tiefen Schlaf.

Maffia LoveWo Geschichten leben. Entdecke jetzt