9. Zukunftsängste

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Den restlichen Tag verbrachte Maria mit Lesen.
Helena hatte ihr die Bibliothek gezeigt also hatte sich Maria prompt einige Bücher mitgenommen.
Sie saß nun schon einige Stunden am Wasser und las das dritte Buch des heutigen Tages.
Wo Gonzalo war wusste sie natürlich nicht, sie wollte es auch nicht wissen.
Zuhause hatte sie auch nichts genaues über die Geschäfte ihrer Familie erfahren.
Sie wollte dass auch nicht, dass machte sie nur wertvoller in den Augen ihres Vaters Gegnern.
Irgendwie langweilte sie sich hier schon etwas.
Sie vermisste hauptsächlich ihren Bruder...
Maria musste seufzen.
Dass hatte doch alles keinen Sinn.

Sie stand auf und nahm ihre Bücher mit ins Haus.
Drinnen war es wie immer still, obwohl Maria wusste das reichlich Personal da war.
„Helena?", rief sie fragend und prompt kam Helena aus einer Ecke.
„Was kann ich für sie tun Dońa Maria?", fragte sie freundlich.
„Ich möchte einen Film gucken.", sagte Maria einfach, vielleicht würde dass sie ablenken.
Helena nickte und brachte sie ins Wohnzimmer.
Maria setzte sich aufs Sofa, während Helena den großen Fernseher anmachte.
„Die neusten Filme hat Don Gonzalo bereits.
Welchen wollen Sie sehen?", fragte Helena Maria.
Maria sah auf den Bildschirm, sie hatte wirklich die Qual der Wahl.
„A star is born.", sagte sie irgendwann, zwar hatte sie keine Ahnung wovon dieser Film habdelte, aber er schien interessant.
Helena schaltete den Film an und fragte:"Kann ich Ihnen noch etwas bringen?"
Maria schüttelte den Kopf und konzentrierte sich auf den Film.
Sie fand ihn sehr schön.
Die Musik gefiel ihr auch.

Als der Film zu Ende war ging die Sonne unter.
Das ganze Wohnzimmer war in einem Orange-Ton erleuchtet.
Maria seufzte und stand auf.
Der Film war schön gewesen... Romantisch...
Gonzalo würde nie so etwas romantisches tun.
„Maria?", hörte sie hinter sich und drehte sich um.
Es war Angelo.
„Hallo.", sagte sie nur leise, seit gestern Abend hatte sie ihn nicht mehr gesehen.
„Wo ist dein Mann?", fragte er sie.
„Er ist noch nicht mein Mann.", sagte Maria leise,
Angelo grinste.
„Du weisst was ich meine.", sagte Angelo nur.
„Ich weiss nicht, wo er ist.", gab sie zu.
„Ich wollte mich bei ihm bedanken. Für mein Geschenk.", lachte Angelo.
Maria sah beschämt weg.
„Ach Maria, wieso so schüchtern.", lachte er.
Maria seufzte.
Sie mochte es nicht mit ihm zu reden.
Er hatte etwas Unberechenbares an sich, was ihr nicht gefiel.
„Du bist doch gar nicht so schüchtern, hab ich von Gonzalo gehört. Gestern Abend warst du sogar ganz willig.", sagte Angelo und strich über ihre Wange.
Angeeckelt wich sie von ihm zurück.
Hatte Gonzalo ihm von gestern Nacht erzählt?!
„Fass mich nie wieder an! Hijo de puta!", rief Maria empört und klatschte ihm eine.
Angelo war erstaunt und sah nur noch wie sie in den Flur lief.

Maria war sauer.
So sauer.
In der Eingangshalle sah sie, wie Gonzalo gerade reinkam.
Er telefonierte und sah sie an.
Maria ging an ihm vorbei nach oben und hörte seine Schritte schnell hinter sich.
„In Ordnung, bis morgen.", sagte Gonzalo und legte auf.
Maria schien keine gute Laune zu haben und er wollte wissen weshalb.
„Was ist los, princesa?", fragte er sie als sie oben im Flur waren.
Maria schnaufte.
„Hast du mit ihm über gestern geredet?", fragte sie ihn.
Gonzalo verstand sie nicht.
„Mit wem?", fragte er sie.
„Mit Angelo.", sagte Maria leise.
Gonzalo nickte.
„Wie konntest du nur?", sagte Maria enttäuscht.
„Maria, er hat gefragt weil er uns gehört hat. Soll ich ihn etwa anlügen?", sagte Gonzalo.
„Sag ihm er soll mir aus dem Weg gehen, Gonzalo. Er soll mir nicht zu nahe kommen.", meinte Maria kalt.
Gonzalo schien es wohl nicht zu interessieren, dass er über ihre Privatsphäre redete.
„Was hat er gemacht?", fragte Gonzalo sofort sauer.
„Er hat meine über Wange gestrichen und gesagt, dass ihr über gestern geredet habt.", sagte sie leise.
Gonzalo nickte.
„Er wird dass nicht noch ein Mal tun.", sagte er nur und ging dann nach unten.
Still blieb Maria im Flur stehen.
Nach einigen Minuten hörte sie einen Schuss.
Sie zuckte zusammen.
Was war nur passiert?
Maria spähte nach unten.
Sie konnte einige Geräusche hören.
„Wenn ich zu hören bekomme, dass du auch nur in ihrer Nähe warst landet die nächste Kugel in deinem Kopf.", zischte Gonzalo und Sekunden später sah sie, wie Angelo humpelnd das Haus verließ.

Er hatte ihn angeschossen!
Nur weil er sie angefasst hatte...
Maria bekam Schuldgefühle, was wenn Angelo deswegen starb!
Sie lief nach unten zu Gonzalo.
Der stand mit einer Waffe in der Hand im Foier.
Auf dem Marmorboden war eine Blutspur zu sehen, genauso wie einige Spritzer auf Gonzalos Hemd.
„Gonzalo...", flüsterte Maria bei dem Anblick.
Gonzalo sah zu seiner Zukünftigen.
„Er ist dein Cousin...", sagte Maria leise und musterte das Blut.
„Er sollte am besten wissen, dass du mir gehörst.", brummte Gonzalo nur.
Er ging auf Maria zu und legte seine Hand auf ihren Rücken.
„Komm, wir essen.", sagte er leise und führte sie  ins Esszimmer.
Es kamen einige Putzmädchen aus der Küche, die die Unordnung wohl beseitigen sollten.
Maria war still und setzte sich mit ihm an den Esstisch.
Auf den Tellern befanden sich Nudeln mit Garnelen.
Es roch so gut.
Maria wollte vergessen, was eben passiert war.

„Was hast du heute gemacht?", fragte Gonzalo während dem Essen.
„Ich habe mir ein paar Bücher aus der Bibliothek genommen und habe einen Film geschaut.", erzählte sie.
Gonzalo nickte und trank einen Schluck Weisswein.
„Morgen darfst du dir ein Kleid aussuchen.", sagte er zu ihr.
Maria sah auf und nickte.
Sie musste lächeln.
Sie hatte gedacht, alles wäre bereits geplant.
„Wo wird die Hochzeit sein?", fragte sie ihn.
„Auf den Anwesen, am Strand.", antwortete Gonzalo.
Maria lächelte, dass war schön.
Sie fand den Strand sehr schön.
„Mein Sohn wird kommen.", sagte Gonzalo zu ihr.
Er wollte ehrlich mit ihr sein.
Überrascht sah sie ihn an.
„Ich wusste nicht, dass du Kinder hast...", sagte sie flüsternd.
Wer wohl die Mutter seines Sohnes war?
Emilia?
„Er ist 4 und heisst Mateo.", sagte Gonzalo kalt.
Er wollte ihr mehr erzählen, aber er konnte es nicht.
„Wieso lebt er nicht hier?", fragte Maria leise, sie spürte, dass es ihm nicht leicht fiel darüber zu reden.
„Es ist zu gefährlich.", antwortete Gonzalo knapp.
Maria nickte und sah weg.
Was Gonzalo ihr wohl noch alles verheimlichte...
„Möchtest du Kinder mit mir?", fragte sie ihn, sie wollte es unbedingt wissen.
Gonzalo schüttelte den Kopf.
Er wollte Maria nicht auch verlieren...
Aber ihr das sagen würde er nicht, ihr zu sagen dass er keine Kinder wollte war einfacher.
Enttäuscht nickte Maria.
Sie verstand es, sie kannten sich noch nicht gut, wieso fragte sie ihn andauernd über ihre Zukunft...
Maria wusste selbst nicht Mal ob sie Kinder wollte.
Eigentlich hatte sie immer davon geträumt, aber es waren nur Vorstellungen.

Maffia LoveWo Geschichten leben. Entdecke jetzt