10. Familiengeheimnisse

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Nach dem Essen war Maria enttäuscht hoch gegangen.
Sie wollte nicht, dass er sah das es ihr weh tat.
Denn dass tat es.
Manchmal schien es als wollte Gonzalo sie nicht... Vermutlich war es auch wirklich so.
Sie war vermutlich nur Sex in seinen Augen.
Sie lag mit dem Licht an im Bett.
Gonzalo war noch nicht oben.
Vielleicht war es besser, dass sie schlief wenn er reinkam.
Aber es klappte nicht.
Zu viele Gedanken waren in ihrem Kopf...
Gegen 11 kam Gonzalo ins Zimmer.
Maria spähte zu ihm rüber.
Er hatte Trainingssachen an.
Schnell verschwand er ins Bad.
Maria drehte sich auf den Rücken und sah an die Decke.
Wieso beschäftigte sie alles so sehr?
Es sollte ihr doch egal sein, was Gonzalo wollte...

„Du hast heute noch einen Wunsch frei.", sagte Gonzalo als er nach seiner Dusche wieder ins Schlafzimmer kam.
Er hatte ihr bis jetzt jeden Tag einen Wunsch erfüllt.
Maria seufzte.
„Ich habe keinen Wunsch.", flüsterte sie und schloss die Augen.
Gonzalo sah zu ihr rüber, seit dem Abendessen war sie ganz anders.
„Du hast doch immer einen Wunsch, princesa.", sagte Gonzalo legte sich neben sie.
Maria sagte leise: „Heute nicht.".
Gonzalo sah zu ihr.
Er ahnte, dass ihr Gespräch über seinen Sohn der Grund war für ihre Stimmung
„Wünscht du dir ein Kind?", fragte Gonzalo sie nun.
Maria schwieg.
Sie wollte ihm nicht antworten.
„Ich denke du wünscht dir eins, wie die meisten anderen Frauen auf dieser Welt.", sagte Gonzalo zu ihr.
„Aber du bist nicht wie die meisten anderen Frauen.", murmelte er und strich ihr die Haare aus dem Gesicht.
Maria seufzte und sah ihn an.
„Du möchtest keine Kinder mit mir, dann ist es doch egal was ich möchte. Du entscheidest, schon vergessen?", sagte sie genervt.
Gonzalo schluckte.
Sie war wohl wirklich sauer...
„Sag mir die Wahrheit, Maria. Wünscht du dir ein Kind mit mir?", sagte Gonzalo zu ihr.
Maria nickte.
„Natürlich wünsche ich mir ein Kind mit meinem Ehemann... Ich wünsche mir eine Familie zu haben... Eine Mutter zu sein...Meine Kinder zu lieben... Ich wünsche mir das alles Gonzalo. Aber ich habe nicht Mal einen Mann den ich aus Liebe heirate, wie soll ich dann eine liebende Familie haben.", sagte sie aufgebracht.
Plötzlich wurde ihr alles zu viel.
Sie setzte sich auf und vergrub ihr Gesicht in ihren Armen.
Sie weinte leise.
Sie wollte nicht wie ihre Familie enden...
Nicht ohne liebende Eltern...
Gonzalo war überfordert.
Es schien ihr sehr nah zu gehen.
„Was ist dir passiert, Maria?", fragte er sie leise.
Maria schwieg, sie wollte ihm nicht die Wahrheit sagen.
Gonzalo strich über ihren Rücken und setzte sich neben sie.
„Meine Eltern haben geheiratet... bevor ich und mein Bruder auf die Welt kamen. Die Frau die sich meine Mutter nennt, hat uns nur bekommen für Geld... Sie hat ihre eigenen Kinder für Geld verlassen.", schluchzte sie.
„Ich liebe meinen papa, aber er wollte uns nur weil er Erben brauchte... Er hat für uns bezahlt... Genauso wie du für mich...", flüsterte sie leise.
Gonzalo war schockiert.
Dass ihre Mutter sie einfach aufgegeben hatte für Geld... Es war furchtbar.
„Ich habe dich nicht gekauft, Maria.", konnte er nur sagen.
„Man hat mich gegen Macht getauscht, Gonzalo. Dass ist schlimmer... Ich bin nur eine wervolle Schachfigur im Spiel meiner Familie.", flüsterte sie traurig.

Gonzalo schwieg, was konnte er auch sagen?
Alles was sie sagte war wahr.
So hatte er es nie gesehen.
Er hatte eine schöne Ehefrau geboten bekommen, einen Verbund mit einer mächtigen Familie...
„Beruhig dich, princesa.", sagte er leise und strich weiter über ihren Rücken.
Maria sah über ihre Schulter zu ihm.
Gonzalo sah nicht sauer aus.
Maria seufzte laut und legte sich wieder hin.
Gonzalo hatte seinen Arm um sie gelegt.
„Unser Leben ist nicht immer leicht, Maria. Aber ich würde mir kein anderes Leben wünschen.", sagte er und sah nach draußen.
Er könnte nie alles aufgeben was er hatte.
„Du hast Recht...", flüsterte Maria nur.
Es hatte keinen Sinn über ein anderes Leben nach zu denken. Sie würde nie ein anderes haben.
Das Leben mit Gonzalo war doch lebenswert. Ihr würde es nie an etwas fehlen...
Liebe nein, die würde sie nie haben.
Aber die hatte sie sowieso nie gehabt.

„Möchtest du wissen, weshalb Mateo hier nicht lebt?", fragte Gonzalo und sah an die Decke.
Sie war so ehrlich zu ihn gewesen, er sollte ihr auch die Wahrheit sagen.
Maria nickte, obwohl sie nicht verstand weshalb seine frühere Erklärung nicht stimmte.
„Ich habe Emilia, seine Mutter, über alles geliebt. Wir waren sogar verlobt, als sie schwanger wurde. Bei seiner Geburt kam es zu Komplikation sie starb einige Minuten danach...", sagte Gonzalo leise.
Maria sah zu ihm hoch.
Er hatte geliebt... Sie konnte sich einen liebenden Gonzalo nicht vorstellen. Mit seinen Vorlieben...
Er redete weiter: „Als er auf die Welt kam, konnte ich ihn nicht ansehen. Es machte mich wütend zu sehen, dass ich sie verloren hatte.
Ich habe ihn gehasst, für was er getan hat.
Jetzt weiss ich, dass er nur ein Kind ist, er konnte nichts dafür.".
Maria schluckte.
Er hasste seinen Sohn...
„Emilias Eltern haben ihn bei sich aufgenommen, ich konnte kein Kind großziehen... Er versteht nicht Mal, warum ich ihn nur ein Mal in der Woche besuche.
Er nennt mich papa, aber weiss nicht was das bedeutet.", sagte Gonzalo zu ihr.
Maria wusste nicht was sie sagen sollte.
„Dass tut mir leid, Gonzalo.", flüsterte sie und schmiegte sich an ihn.
„Du konntest nichts dafür.", sagte sie leise und strich über seine Brust.
Gonzalo nickte.
„Ich bereue es, aber ich kann ihn jetzt nicht zu mir holen. Das wäre ihm gegenüber nicht fair.", sagte der.
„Du bist trotzdem sein Vater, du würdest ihm ein schönes Leben bieten, Gonzalo.", meinte sie.
„Liebst du ihn?", fragte sie ihn leise.
Gonzalo nickte.
„Mehr als alles andere.", antwortete er.
Maria sah überrascht zu ihm.
„Du hast ein gutes Herz, Gonzalo...", Loo flüsterte sie ihm zu und legte ihre Hand auf seine Wange.
Sie küsste ihn.
Sanft, zärtlich.
Nicht so grob wie er den Kuss erwiderte.
Gonzalo zog Maria auf sich und fuhr über ihren Hintern.
Er wollte sie.
Doch Maria war nicht in der Stimmung.
Sie unterbrach den Kuss und sah ihm in die Augen.
„Ich wünsche mir, dass wir heute nicht miteinader schlafen.", sagte sie zu ihm.
Gonzalo seufzte, doch nickte.
„Wenn dass dein Wunsch ist.", sagte er leise.
Maria nickte und gab ihm einen letzten Kuss auf die Lippen.
Dann ging sie von ihm runter und schloss die Augen.

Maffia LoveWo Geschichten leben. Entdecke jetzt