20. Lügen

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Nach dem Telefonat war Maria in Tränen ausgebrochen.
Tief in ihrem Herzen wusste sie, das ihre Mutter Recht hatte und ihr Vater sie all diese Jahre über belogen hatte.
Am liebsten würde sie Rafa anrufen, aber ob der mit dieser Nachricht gut umgehen würde bezweifelte sie.
Also entschied sie sich es ihm nicht zu sagen.
Sie wollte ihre Mutter erst ein mal sehen, denn ja nach dem Gespräch war Marias Verlangen nach ihr groß.
Sie hatte nie großartig eine Mutter vermisst, all diese Gefühle kamen erst jetzt an die Oberfläche.
Gerade redete Gonzalo mit ihr und machte ein Treffen in den kommenden Tagen aus.
Maria fühlte sich jetzt noch nicht bereit dafür.
„Sie möchte dich sehen.", sagte Gonzalo als er wieder Marias Zimmer betrat.
Maria nickte nur abwesend.
Gonzalo setzte sich zu seiner Frau und legte einen Arm um sie.
„Was hat sie erzählt?", fragte er sie leise.
Er entlockte ihr damit ein Seufzen.
„Sie hat mir gesagt das papa ihr verboten hat mit uns in Kontakt zu treten... Weisst du... Ich wollte nie eine Mutter ich habe sie immer gehasst, dafür das sie uns verlassen hat. Aber als ich mit ihr gesprochen habe, konnte ich nicht mehr wütend sein.", sagte Maria ehrlich.
Gonzalo nickte; wenn das was Estefania sagte stimmte, dann würde zwischen Maria und ihrem Vater Hass entstehen, da war er sich sicher.
„Sie hat sogar Bilder von mir und Rafa.", murmelte Maria traurig:
„Auch von unserer Hochzeit, Gonzalo... Meine eigene Mutter hätte dabei sein können."
Das alles versetzte Maria einen Stich in ihrem Herzen.
„Ich hätte so gern eine Mutter gehabt.", schluchzte sie auf ein mal.
Gonzalo nahm sie sofort in den Arm, sie sollte nicht so traurig sein.
„Psch, princesa... Du sollst nicht weinen.", flüsterte er ihr zu.
Dadurch das er sie so nannte schluchzte sie nur noch lauter.

Vor lauter Weinen war Maria irgendwann eingeschlafen, sie war immer noch schwach und die ganze Aufregung tat ihr nicht gut.
Gonzalo blieb den Tag über bei ihr.
Seine Geschäfte mussten warten.
Er fürchtete für Maria und ihre Gesundheit.
Stress war in einer Schwangerschaft gefährlich, dass hatte er bereits bemerkt.
Leider konnte er Maria aber nicht helfen.
Sie musste selbst entscheiden, wie sie in ihrer Situation handeln würde.
Er war sehr gespannt auf Estefania.
Aber auch auf Don Antonio.
Er würde von dem Treffen erfahren, nicht über Gonzalo oder Maria, sondern über seine Informanten die er ganz sicher auch hier in Mexiko besaß.
Doch damit wollte er Maria nicht noch mehr aufregen.
Wenn Don Antonio zu einem Gegenschlag ausholen würde, dann würde Gonzalo hinter seiner Frau stehen.
Er liebte Maria nun Mal.
Erneut sah er zu ihr, wie konnte sie nur so schön sein?
Liebevoll strich er über ihre Seite.
Er hatte sie so verletzt...
Zum ersten Mal in seinem Leben, schämte er sich für sein Verhalten.
Als er daran zurückdachte, wie er sie am ersten Abend schon behandelt hatte, konnte er nur den Kopf schütteln.
„Es tut mir leid, princesa.", flüsterte er in den leeren Raum hinein.
„Ich werde dir nie mehr weh tun, Maria... Das verspreche ich.", hauchte er nun, dabei gab er ihr einen Kuss auf die Stirn.
Er musste sein Versprechen halten.
Sie war alles für ihn, sie noch ein Mal fast zu verlieren, wäre für ihn unerträglich.

Was Gonzalo nicht wusste, war das Maria wach war.
Sie sog seine lieben Worte in sich auf und war einfach nur glücklich.
Über die letzten Wochen hatte er sich geändert.
Sie hätte es nie für möglich gehalten, das der große und gefürchtete Don Gonzalo irgendwann solche Sachen von sich gab.
Sie glaubte ihm, denn auch sie hatte starke Gefühle für ihn entwickelt.
Ob sie ihm sagen konnte, das sie ihn liebte?
Irgendwie beängstigte sie der Gedanke es auszusprechen.
Aber es war nun Mal die Wahrheit.
„Gonzalo?", fragte sie leise.
Gonzalo unter ihre regte sich.
„Ja mi amor?", fragte er sie wispernd.
„Bitte halte dein Versprechen.", flehte sie leise.
Gonzalo hielt inne.
Sie hatte ihn gehört.
„Das werde ich, du brauchst keine Angst zu haben.", murmelte er und nahm ihre Hand.
Er führte sie zu seinen Lippen und hauchte einen Kuss darauf.
„Ich liebe dich, Maria. Ich werde dich beschützen, vor jedem, auch vor mir.", sagte Gonzalo nun.
Maria schloss die Augen und nickte.
Sie hatte Angst, vor so vielen Dingen...
Was wenn es dem Baby nicht gut ging? Oder das ihr Vater davon Wind bekam, das ihre Mutter aufgetaucht war...
Alles war so unfassbar angsteinflößend.
Gonzalo war ihr Fels in der Brandung, darin lag kein Zweifel.
Als sie als junges Mädchen von ihrem Zukünftigen hörte, machte es sie unglücklich ihren Mann nicht selber aussuchen zu dürfen.
Doch er war der Richtige für sie, das war ihr nun klar.
„Weisst du Gonzalo...", murmelte sie, während sie sich aufrichtete.
Gonzalo machte ihr Platz und sah ihr in die Augen.
Maria sah ihn nun in die Augen.
Ihr kamen die Tränen.
„Weisst du... Ich-ich liebe dich auch.", strahlte sie nun.
Damit hatte Gonzalo nicht gerechnet.
Er lächelte ebenfalls und wischte ihr die Tränen von den Wangen.
„Te quiro mucho, mi amor.",sagte er glücklich und küsste sie leidenschaftlich.
Für die beiden war dies der Anfang des ultimativen Glückes.

Maffia LoveWo Geschichten leben. Entdecke jetzt